Quantcast
Channel: STAATENLOS
Viewing all 309 articles
Browse latest View live

5 Möglichkeiten eines Flüchtling legal nach Deutschland einzuwandern

$
0
0

Staatenlos ist begeistert, auf welchen Anklang der Blog stößt. Hunderte von Menschen haben sich bereits gemeldet und Dutzenden konnte ich bereits zu einem freieren globalen Leben verhelfen. Das wird auch in Zukunft so weitergehen. Heute jedoch fühle ich mich verpflichtet das heißeste Thema unserer Gegenwart anzugehen – die Flüchtlingsfrage!

 

Ein kontroverses Thema, bei dem meine Positionierung einigen Lesern meines Blogs sicher sauer aufstoßen wird. Ich hoffe, ihr bleibt dem Staatenlos-Blog dennoch treu 😉

 

In erster Linie bin ich ja selbst Flüchtling. Steuerflüchtling mögen manche sagen, ich sehe es eher als Flucht vor einer grausigen Mentalität, Weltsicht und Einschränkungen meiner Freiheit. Dabei bin ich nicht allein. Immer mehr Menschen zieht es aus ihren europäischen Heimatländern hinaus, während immer mehr Menschen gleichzeitig hineinströmen. Diesem Paradox möchte ich mich heute jedoch nur kurz widmen. Viel mehr möchte ich heute einmal Offshore-Strategien auf den Fall eines Flüchtlings anwenden um zu illustrieren, welche Möglichkeiten für ein Leben in ein Europa bestehen.

Kenntnisse über Einwanderungsmöglichkeiten haben schließlich die wenigsten, insbesondere nicht über die andere Nationalitäten. Dabei ist es essentiell die Möglichkeiten anderer Individuen zu verstehen. um ihre Flucht nach Deutschland aus einem neuen Blickwinkel interpretieren zu können.

 

Die in Medien und Sozialen Netzwerken geführte Flüchtlingsdebatten ist auf beiden Seiten verlogen und heuchlerisch.

 

Immer wieder verblüffend finde ich es, wie wenig ausgewogen debattiert wird. Sowohl die Befürworter einer grenzenlosen Aufnahme von Flüchtlinge als auch die immer mehr an Kraft gewinnenden Gegner hauen dermaßen einfache Argumente heraus, dass man sie am liebsten ignorieren würde.

 

Auf der einen Seite werden völlig übertriebene Ängste geschürt, auf der anderen Seite jedoch völlig hirnrissige Chancen gesehen.

 

Letztlich ist alles Symptombekämpfung. Die systemische Frage nach den Ursachen stellen die wenigsten. Dabei sollte man nicht vergessen, dass es nicht nur eine Ursache gibt. Während die Destabilisierung des Nahen Ostens durch die Vereinigten Staaten durchweg ein wichtiger Faktor ist, muss man zum Verständnis der Flüchtlingskrise weiterdenken. Unmöglich ist es mir hier alle Aspekte systematisch zu beleuchten. Ich möchte mich daher vor allem auf die Anreizproblematiken konzentrieren, die erst zu einer Flüchtlingskrise solchen Ausmaßes in Deutschland führen. Letztlich ist nämlich – so sympathisch man das Konzept auf dem ersten Blick auch finden mag – das staatliche Asylrecht in seiner derzeitigen Form der Hauptgrund für den Zug so vieler Menschen vor allem nach Deutschland.

 

Wichtiger als alles andere wäre hier eine schnelle Reform – oder gleich eine Aussetzung bei gleichzeitiger Vereinfachung genereller Einwanderung.

 

Warum werde ich im Folgenden ausführen, indem ich die Einwanderungs-Möglichkeiten von Menschen aus Drittweltländern darstelle, deren Pass ihnen das Privileg fast unbegrenzter Reisefreiheit wie Deutsche, Österreicher oder Schweizer weitgehend verwehrt. Sie haben nur einige wenige Möglichkeiten in ein fremdes Land einzuwandern – und natürlich wählen sie die einfachste (wenn auch immer noch sehr harte).

Flüchtlinge aus Drittweltländern mangelt es vor allem an Kapital. Sowohl monetär als auch intellektuell sind sie oft nicht in der Lage selbst für ein Auskommen zu sorgen. Wenn sie monetäres Kapital haben, dann schöpfen sie später erwähnte Möglichkeiten aus – oder viel wahrscheinlicher: haben gar keinen Grund zu fliehen. Hinzu kommt, dass Kapitalverkehrskontrollen in Fluchtländern wie auch irrsinnige Preise für die Flucht das wenige Kapital schnell aufzehren.

 

Könnten Flüchtlinge in 3h für 150€ mit dem Flugzeug statt 3 Wochen für 15000€ über Meer und Land bei uns einreisen, hätten sie einen dicken Batzen Geld übrig um sich selbst zu versorgen.

 

Intellektuelles Kapital mag ihnen nicht unbedingt fehlen, hat jedoch keinen Zweck im Aufnahmeland, dessen Arbeitsprotektionismus Flüchtlingen das Annehmen von Arbeit oder selbst die Gründung einer Selbstständigkeit fast verunmöglicht. da relevante Abschlüsse ohnehin nicht anerkannt werden.

Für „Flüchtlinge“ aus westlichen Ländern sieht es anders aus. Sie haben oft Kapital, sowohl monetäres wie auch intellektuelles. Mit beidem ist es relativ einfach auszuwandern und alle Vorzüge daraus zu genießen.

 

Staatenlos zeigt Dir regelmäßig wie.

 

Wir „Flüchtlinge“ fliehen jedoch nicht vor Tod und Gewalt, sondern vor Verfall und Zwang. Unser Leben an sich ist nicht bedroht, lediglich unsere Entfaltungsmöglichkeiten. Wessen Leben jedoch an einem seidenen Faden hängt, dem sind die Entfaltungsmöglichkeiten relativ gleichgültig. Er muss überleben, er will überleben und sucht den einfachsten Weg um genau das zu tun. Und der einfachste Weg, wie ich ausführen werde, liegt in der Suche staatlichen Asyls in Ländern wie Deutschland.

 

Über Offene Grenzen

Wie sieht eigentlich die staatenlose Meinung zum Thema Offene Grenzen aus mag der ein oder andere Leser fragen. Diese Antwort ist etwas komplexer. Für einen staatenlosen sollte meiner meiner Meinung nach am Anfang folgende Einsicht stehen.

 

Offene Grenzen ja, Wohlfahrtsstaat nein. Mit Wohlfahrtsstaat offene Grenzen zu praktizieren führt zu massiven Problemen.

 

Hier muss man sich natürlich fragen, was Offene Grenzen überhaupt bedeuten. Oft wird in der Debatte von Offenen Grenzen gesprochen, ohne das es sich dabei um Offene Grenzen handelt. Grenzen sind nämlich längst nicht offen, wenn „Flüchtlinge“ über Land nach Deutschland kommen. Jeder Ausländer ohne gültiges Visum, der etwa über einen Flughafen einreist, wird sofort wieder in den Heimflieger gesetzt. So viel zum Thema offene Grenzen. Vielen hochqualifizierten Einwanderen aus christlichen Ländern bleibt die Einreise in Deutschland fast völlig verwehrt, weil sie das Pech hatten im falschen Land geboren worden zu sein.

Gleichzeitig kann ein Staat auch seine Grenzen mit meterhohen Zäunen sichern, gleichzeitig aber viel Offenere Grenzen haben als es heute der Fall ist. Bei Offenen Grenzen geht es um weit mehr als die Staatsgrenzen. Es geht darum, wie leicht man ein Visum zur Einreise bekommt oder es überhaupt benötigt, wie lange man sich damit im Land aufhalten darf, ob und wie leicht man es verlängern kann, ob und wie einfach man einen dauerhaften Aufenthalts-Status bekommt und so weiter. Offene Grenzen gelten letztlich auch nicht nur für Personen, sondern auch für Produkte, Dienstleistungen und Kapital. Offene Grenzen sind, was innerhalb des Schengen-Raumes erfolgreich praktiziert wird.Offene Grenzen sind es jedoch nicht, wenn man Asyl bekommt und weder Produkte noch Dienstleistungen anbieten darf oder nur äußerst schwer sich Kapital erarbeiten darf.

 

Offene Grenzen sind was ein Spanier oder Grieche erlebt, wenn er nach Deutschland zieht und arbeitet. Abseits der 28 EU-Staaten sieht die Welt völlig anders aus.

 

Zweifellos gibt es aber auch lauter Wohlfahrts-Staaten im Schengen-Raum. Heißt dies jetzt, dass Offene Grenzen nach außen inkompatibel sind?

Dies scheint mir eher eine Frage der Strategie zu sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Libertären würde ich im Zweifel immer die Option Offene Grenzen mit Wohlfahrtsstaat wählen als die Option Geschlossene Grenzen mit Wohlfahrtsstaat. Diese haben – wie diese Webseite eindrucksvoll argumentiert – nämlich vielfältige Vorteile!

 

Den ohnehin längst begonnenen Verfall Europas weiter zu beschleunigen ist durchaus strategisch interessant.

 

Gesellschaftliches Umdenken setzt erst ein, wenn es an den Wohlstand und Lebensqualität jedes Bürgers geht. Und noch sind diese in deutschsprachigen Ländern selbst für die unteren Schichten gigantisch, freilich zulasten der Entfaltungsmöglichkeiten. Eine weitere Aufblähung des Sozialstaates muss letztlich finanziert werden. Dies werden die deutschen Bürger mit Steuererhöhungen noch zu spüren bekommen, die zu entsprechenden Protesten führen werden Genauso können aber auch populistische Geschenke wie der Mindestlohn oder die Rente mit 63 wieder abgeschafft werden. Gesellschaftlich negative Auswirkungen der Asylpolitik lassen sich freilich nicht verleugnen. Man sollte nicht vergessen, dass man sich durch seine verfehlte Asylpolitik Terroristen, Vergewaltiger und viele andere Menschen ins Land holt, die die heimischen Gesetze und Bräuche mit Füßen treten. Alles in allem wird die geringe Lebensqualität also eher absinken.

Mir ist bewusst, dass diese Perspektive zynisch gegenüber den Menschen in Deutschland ist, für die die Exit-Option nicht in Betracht kommt. Vaterlandsverrat könnte man sagen – aber wer Staaten als die Fiktion begreift, die sie sind, wird davon nicht tangiert werden.

 

5 legale Möglichkeiten eines Syrers nach Deutschland zu flüchten

 

Verbunden mit der Frage nach Offenen oder geschlossenen Grenzen sind die rechtlichen Einwanderungsvorraussetzungen. Um in Deutschland leben zu können, gibt es für Ausländer dabei mehrere Möglichkeiten. Und während es für Amerikaner, Australier und Einwohner anderer reicher Industrie-Staaten in der Rege kein Problem ist eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, so sind den Einwohnern von Drittweltstaaten erhebliche Hürden in den Weg gelegt.

Für Einwohner aus Drittweltstaaten gibt es 5 Möglichkeiten dauerhaft in Deutschland leben zu können. Unter diesen ist Asyl aber letztlich der einzige Weg, der für den Großteil der Flüchtlinge in Betracht kommt. Alles andere ist mit viel zu hohen Kosten oder Zugeständnissen verbunden – und fehlender Absicherung, Schauen wir uns die Möglichkeiten also mal genauer an.

Die ersten 4 Möglichkeiten müssen von der letzten Möglichkeit – dem Asyl – unterschieden werden. Die ersten 4 Möglichkeiten ermöglichen in der Regel in Deutschland/EU einer Beschäftigung nachzugehen. Sie eröffnen alle Chancen, die auch EU-Bürger haben, verwehren aber jeglichen Anspruch auf Sozialleistungen. Beim Asyl sieht es – wie im Punkt 5 gezeigt – umgedreht aus. Asylanten haben kaum Entfaltungsmöglichkeiten in Form von Beschäftigung, werden aber staatlich finanziert. Als einfachste Möglichkeit ist Asyl somit doppelt attraktiv.

 

1. EU Blue Card für Hochqualifizierte

Die Blaue Karte EU ist der von einem Mitgliedstaat der Europäischen Union erteilte Nachweis bzw. ein Nachweisdokument für den legalen Aufenthalt (Aufenthaltstitel) von Angehörigen von Drittstaaten zum Zwecke der Erwerbstätigkeit.

Die Blaue Karte EU fußt auf der Richtlinie 2009/50/EG und soll insbesondere hochqualifizierten Drittstaatsangehörigen den Aufenthalt in der EU ermöglichen. Die innerhalb der Europäischen Kommission erwogenen Gründe für die Einführung dieser Karte waren das zukünftig erwartete Fehlen qualifizierter Personen in einigen Beschäftigungssektoren sowie die unterschiedlichen Modalitäten der Zulassung in den Mitgliedstaaten. Gleichwohl lässt die Richtlinie die nationalen Zulassungsregeln unberührt.

Eine Blue Card zu bekommen ist jedoch schwierig. Der Hochqualifizierte muss etwa derzeit jährlich mindestens 48.400€ aus der Beschäftigung erzielen.

 

Auf solch ein Lohnniveau kommen wohl die wenigsten Flüchtlinge, die das Problem der fehlenden Anerkennung von Abschlüssen weiterhin plagt.

 

Ende 2013 waren es erst 7000 Beschäftigungsverhältnisse über de Blue Card, wobei ein Großteil der Einwanderer sich bereits vorher durch Studienprogramme oder ähnliches im Land befand.

 

2. Nationale Programme

Neben der EU Blue Card gibt es auch nationale Programme, die man in seiner Breite hier aber nicht fassen kann. Für unsere „Syrer“ wäre allenfalls ein Studenten-Visum interessant. Wie oft dies jedoch tatsächlich ausgestellt wird, ist eine ganz andere Frage. Letztlich muss man Finanzmittel nachweisen, die einem den Aufenthalt finanzieren. Dies mag über Stipendien für einige wenige begabte junge „Flüchtlinge“ eine Möglichkeit sein, scheidet für den Großteil der Menschen aber aus.

Darüber hinaus ist fraglich, ob diese Visa überhaupt von Erfolg gekrönt sein würden. Laut Information des Auswärtigen Amtes wurden allein 2013 insgesamt 194.491 Visa-Anträge abgelehnt.

 

Kann man von Offenen Grenzen sprechen, wenn fast 200.000 Menschen jährlich die Einreise verweigert wird?

 

3. Heirat in der EU

Vor einigen Wochen in Wien unterhielt ich mich in einer Disko mit einem syrischen Flüchtling. Endlich nach Österreich geschafft verführte er eine Österreichin, machte ihr einen Heiratsantrag und lebt dank Zweckehe jetzt legal im Land. Diese Möglichkeit ist freilich keine, die man Flüchtlingen aus Drittweltstaaten nahe legen würden.

Erstens sind es meistens Familien, die flüchten, auch wenn oft nur die Männer sich zuerst auf die Reise machen um die Familie später nachzuholen. Eine Heirat scheidet aus naheliegenden Gründen also aus.

Lediglich für alleinstehende Flüchtlinge ist diese Option also interessant, wird aber durch kulturelle und religiöse Differenzen in der Regel erschwert. Überhaupt ist die Chance überhaupt eine geeignete Person kennen zu lernen in ihren Heimatländern eher schwierig und sehr vom Zufall abhängig. Wer auch nicht kurzfristig leicht in die Schengen-Zone einreisen darf, der kann auch nicht vor Ort auf die Suche gehen.

Falls tatsächlich eine Option, so variieren die Bedingungen je nach Land deutlich. In manchen europäischen Ländern bedeutet Heirat sogar etwa eine schnelle Staatsbürgerschaft. Sowohl Irland als auch Spanien und Portugal machen dies nach bereits einem Jahr Aufenthalt im Land möglich. Meist winkt jedoch nur eine Aufenthaltsgenehmigung, die an die Ehe gebunden ist.

Für den Flüchtling bedeutet das ein Leben in relativer Ungewissheit, falls sich durch Scheidung eine Änderung herauskristallisiert.

 

4. EU-Aufenthaltsgenehmigung/Staatsbürgerschaft kaufen

Vermögenden Familien bleibt die Möglichkeit sich in einigen europäischen Ländern einkaufen um eine unbegrenzte dauerhafte Aufenthaltsmöglichkeit im Schengen-Raum zu bekommen. Hierfür sind die Kosten jedoch enorm, wenn auch nicht ganz so hoch wie Staatsbürgerschaften.

Malta verkauft etwa seine Staatsbürgerschaft für etwa 700.000€, Zypern für 2,5 Millionen Euro und Österreich in Ausnahmefällen für satte 10 Millionen. Geldsummen, die der durchschnittliche Flüchtling eher nicht haben wird.

Eine reine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen ist günstiger, aber immer noch mit erheblichen Kosten verbunden. Lettland bietet etwa ein Programm an, in dem es ab etwa 250.000€ los geht. Investoren können entweder in Immobilien über 300.000€ investieren und 5% davon an den lettischen Staat zahlen oder eine 5-jährige Staatsanleihe von mindestens 250.000€ zeichnen, von denen 15% des Investments als Gebühr an den Staat fließen.

 

5. Asyl

Asyl zu beantragen ist letztlich der einfachste Weg zum Aufenthalt, aber immer noch mit diversen Schwierigkeiten verbunden.

1. Eine teure und teils lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer oder den Balkan nach Deutschland. Eine legale Einreise per Flug ist schließlich nicht möglich, da Aufenthaltsgenehmigungen selbst für kurze Reisen wie gezeigt kaum zu bekommen sind. Wer es irgendwie ins Flugzeug schafft, wird spätestens am Zielflughafen direkt wieder abgeschoben. Das Ganze hat natürlich erhebliche Implikationen für die Flüchtlingskrise.

 

Statt in 3h für 150€ zu fliegen, ist man 3 Monate für 15000€ in den Händen von Schlepperbanden.

 

Müssten Flüchtlinge nicht irrsinnige Summen an Schlepper zahlen, hätten sie zumindest noch einen Grundstamm an Kapital, auf das sie in Deutschland setzen können. Allerdings ist dessen sinnvolle Verwendung dank derzeitigem Asylgesetz meist ohnehin nicht möglich.

Eine gefährliche Flucht ist auch der Grund dafür, dass es vor allem männliche Flüchtlinge sind, die nach Deutschland kommen. Dies hat wenig mit „Zurücklassen der Familie“ zu tun. Eine Reise über das Mittelmeer kann tödlich sein – und auch der Balkanweg hat seine Gefahren wie jüngste Beispiele zeigen. Da das staatliche Asylrecht den Nachzug der Familie bei genehmigten Antrag vorsieht, nehmen meist nur Männer den Weg auf sich um ihre Familie später nachzuholen. Die lebt auch selten in Syrien, sondern in schlechten, aber zumindest sicheren Bedingungen in diversen Auffanglagern in Ländern wie der Türkei. Ein legaler Nachzug kann dann per Flug erfolgen.

 

2. Nach Ankunft folgt die Einwilligung einige Monate in überfüllten Lagern zu leben, stark eingeschränkt in seiner Bewegungs- und Handlungsfreiheit. Arbeiten darf man zwar nach drei Monaten, aber nur wenn es keine arbeitslosen EU-Bürger gibt, die ebenfalls für den Job in Frage kämen. Also praktisch nie. Selbstständig darf man auch nicht sein. Ein eigenes Einkommen kann man also nicht erwirtschaften.

 

Aber immerhin bekommt man Verpflegung und ein ordentliches Taschengeld zum Überleben!

 

Die Einwanderung in die Sozialsysteme gilt als Hauptgrund für die Ablehnung von Flüchtlingen. Allerdings ist dies weniger den Qualifikationen der Menschen geschuldet als den Bedingungen des Asylrechts. Indem sie kaum arbeiten dürfen und nicht selbstständig sein können, bleibt staatliche Unterstützung die einzige Option. Sicherlich gibt es dabei einige Schafe, die das System für sich ausnutzen. Die überwiegende Zahl der Menschen würde aber mit Sicherheit arbeiten wollen, darf aber nicht. Die kaum vorhandene Gewerbefreiheit in Deutschland legt selbst beim Erlaub selbstständiger Tätigkeiten schließlich weitere große Hürden in den Weg.

 

Um viel Geld handelt es sich dabei auch nicht. Ein deutscher Hartz IV-Bezieher kriegt deutlich mehr Geld als ein Flüchtling.

 

 

3. Der Aufenthalt in Deutschland ist allerdings erstmal höchstens temporär, nämlich für die Dauer des Asylverfahrens.

 

Danach kann man „Glück“ haben: man erhätt Flüchtlingsstatus oder wird geduldet. Wenn man Pech hast, hat man dagegen das Asylrecht missbraucht und musst wieder gehen. Man wird wieder aus Deutschland abgeschoben.

 

In Deutschland Asyl zu beantragen ist also längst nicht einfach. Aber für Flüchtlinge ohne Kapital ist es die einzige überhaupt gangbare Möglichkeit, die vielleicht von Erfolg gekrönt sein könnte. Dabei darf man zudem nicht übersehen, dass ein nach Deutschland kommender Flüchtling nicht einfach tun und lassen kann, was er will, sondern strengen Regularien unterworfen ist und grundsätzlich nur ein temporäres Aufenthaltsrecht erhält. Deutschland lässt derzeit so gut wie jeden rein, der den Balkan überwunden hat.

 

Ein Flüchtling wird aber nicht als gleichberechtigter Bürger rein gelassen, sondern als zu verwaltendes, zu bewertendes und zu verteilendes Häufchen Elend.

 

Menschenwürdig ist Asyl in Deutschland also nicht gerade.

 

Wie kann es weitergehen?

Die Lehren aus diesen langen Artikel lassen sich kurz darin zusammenfassen, dass die Einwanderungsbestimmungen nach Deutschland wie auch das Asylrecht dringend reformiert werden müssen.

 

Die perversen Anreize, die das derzeitige System setzt, sind verheerend.

 

Trotz großer Gefahren und Entbehrungen strömen so viele Flüchtlinge nach Deutschland, weil sie hier über die Institution des Asyls die einzige Chance haben in Deutschland zu leben, Andere legale Einwanderungsmöglichkeiten sind ihnen verschlossen. Dass sie dabei nur aus Geldgier und Faulheit einwandern ist ein weit verbreitetes Stigma, das ich aber aus eigener Arbeit mit Asylanten (Betreuung eines serbischen Flüchtlingskindes) absolut nicht bestätigen kann. auch wenn es sicher Schwarze Schafe gibt.Ein weiteres großes Problem ist die Ineffizienz der deutschen Asylverwaltung. In anderen Ländern dauern Asylverfahren einige Tage, in Deutschland halbe Ewigkeiten. Auch dies sendet gefährliche Anreize aus.

Es wird spannend zu sehen, wie der deutsche Staat mit den Herausforderungen der Flüchlingskrise weiter umgehen wird.

 

Auf die beste Lösung – Abschaffung der Sozialsysteme und Öffnung der Grenzen – werden wir wohl leider vergeblich warten.

 

Was würdest Du noch zur Flüchtlingskrise beisteuern? Siehst Du die Sache etwa ganz anders? Ich bin gespannt auf Deine kritischen Kommentare!

Der Beitrag 5 Möglichkeiten eines Flüchtling legal nach Deutschland einzuwandern erschien zuerst auf Staatenlos.


Die Droge der anderen Art: das unterschätzteste Land der Welt!

$
0
0

Schaust Du gerne Netflix? Dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass Dein Blick die letzten Wochen das unterschätzteste Land der Welt gestreift hat. Das unterschätzteste Land der Welt heißt nämlich Kolumbien – und die Serie „Narcos“.

Sie illustriert den Aufstieg und Fall des Drogenbarons Pablo Escobar und die damit verbundenen Drogenkriege, die Kolumbien einst in Angst und Schrecken versetzten.

 

Doch diese Zeiten sind längst vorbei.

 

Kolumbien mag immer noch das Stigma eines Drogenlandes anhaften – und tatsächlich ist Kokain hier spottgünstig (5$ pro Gramm). Doch Kolumbien hat so viel mehr zu bieten als sich mit günstigen Drogen zu berauschen. Heute besucht man eher das Anwesen Escobars, in dem er vor wenigen Jahren noch wöchentlich die kolumbianische Fußballmannschaft auf einen Kick einflog! (siehe Titelbild).

Kolumbien ist ein Land voller Vielfalt, geprägt von den majestätischen Anden, dichtem Dschungel, der tropischen Karibik- und isolierten Pazifik-Küste. Ein Land, dessen afroamerikanische, indigene, spanische, mestizische  und Einwander-Bevölkerung für eine enorme Vielfalt und die schönsten Frauen der Welt sorgen. Ein Land, dessen Bewohner freundlich, offen und neugierig über Fremde sind ohne ihre kulturellen Wurzeln zu vergessen. Ein Land, das durch ein Klima des Ewigen Frühlings besticht, mit delikaten lokalen Speisen aufwartet und eines der besten Kaffee der Welt produziert. Letztlich ein Land aufstrebender Metropolen neben kleinen Juwelen an Kolonialstädten, einer überraschend guten Infrastruktur und äußerst niedrigem Preisniveau.

 

Das ist Kolumbien – so stigmatisiert das Land auch noch sein mag.

 

Natürlich gibt es noch Mord und Totschlag in Kolumbien. Drogenbarone kontrollieren immer noch den Kokainschmuggel und liefern sich Gefechte mit Polizei und Militär. Die Fehde zwischen rechten Paramilitärs und linken FARC-Rebellen ist noch längst nicht vorbei. Doch die Schauplätze haben sich verlagert. Weg von den Großstädten, rein in den dichten Dschungel, den Fremde niemals von sich aus betreten würden.

La Violencia – die Zeit, in den 80ern und 90ern, wo man seine eigene Stadt nicht verlassen konnte, ist vorüber. Bis auf wenige Regionen (etwa nahe zur Ecuador) sind Überlandreisen völlig sicher – auch bei Nacht. Auch wenn man sich vor Diebstahl immer in Acht nehmen muss (so war ein staatenloser Laptop auf einmal weg). Die Straßen sind modern, der Verkehr fließt und Busse haben sogar funktionierendes WLAN.

Langweilig wird einem letztlich kaum werden. Großstädte wie Medellin, Bogota, Cali, Cartagena und Santha Marta sind voller Leben und Party. Ruhe findet man in hübschen Kolonialstädten wie Santa Fe de Antioquia, Popayan, Salento, Mompox oder Villa de Levya. Abenteuer in den Anden winken in der Kaffee-Region – das Dreieck zwischen den Städten Manizales, Perrereira und Armenia. Oder in den vielfältigen anderen Gebieten des Landes. Ob Wüsten im Norden (La Guajira) oder im Zentrum (Tatacoa), tiefster Dschungel am Amazons in Leticia oder Karibik-Wasserspaß im Tayrona Nationalpark – für den abenteuerlustigen Reisenden hat Kolumbien mehr als genug zu bieten.

Aber ich höre mich wie ein Reiseverkäufer an.

 

Unterschätzte Innovation?

 

Warum ist das Land vielleicht für Dich als potentieller Investor, Unternehmer oder allgemein Perpetual Traveler interessant?

 

Gerade die Stadt Medellin verdient einen besonderen Blick. Auf den Höhepunkt des Bürgerkriegs 1991 sah die Stadt 45.000 Morde in 15 Jahren. Seitdem gab es weitere 45.000 Morde. Doch die Gewalt versiegt immer mehr. Waren es 1991 380 Morde im Jahr, sind es nun mehr noch 30. Dies mag immer noch viel sein – betrifft aber fast ausschließlich den Drogenkrieg im Untergrund.

Oben kann man sich in vielen Stadtvierteln nämlich völlig frei bewegen.

 

Nach einer durchzechten Nacht allein nach Hause torkeln? In Medellins Poblado-Distrikt kein Problem.

 

Was in vielen anderen Städten Lateinamerikas durchaus gefährlich werden kann, ist in vielen Vierteln kein Problem mehr. Abseits des eher rauen Stadtzentrums kann man sich in Medellin zu jeder Tageszeit frei bewegen – und den innovativen Transport in Anspruch nehmen. Medellin verfügt über Kolumbiens einzige Straßen-Bahn, die die in einem Tal gelegene 4-Millionen-Stadt optimal durchquert. Verbinden tut sie zu Seilbahnen, die die Hänge hinauf in die anderen, oft ärmeren Stadtteile führen. Mit einem Ticket von etwa 50 cent kann man auf Wunsch den ganzen Tag mit der Seilbahn und der Bahn hin- und herfahren und dabei die grandiosen Aussichten genießen.

Apropos Innovation: Medellin wurde 2012 zur innovativsten Stadt der Welt gewählt. Welch Wandlung in recht kurzer Zeit die Stadt doch genommen hat.

 

Doch die positive Entwicklung ist längst noch nicht zu Ende – sie fängt gerade erst an.

 

Ein Grund dafür ist, dass die große Mittelschicht nach Jahren der Angst sich nun endlich den schönen Dingen des Lebens zuwendet.  Statt Waffen zu kaufen und Schutzgeld zu zahlen, werden heute Wohnungen, Autos und Elektronik erworben, im Land verreist und vieles mehr.

Ein weiterer Grund sind die Paisas – die stolzen Bewohner Medellins. Nicht ohne Grund zählen sie zu den schönsten der Welt und sind für ihre Gastfreundschaft geschätzt. Ihr intellektuelles Kapital ist enorm – auch daher wurde Medellin zur innovativsten Stadt der Welt gewählt.

Der Hauptgrund ist derzeit der Preis. Der Kolumbianische Peso ist momentan stark abgewertet, was Reisen in Kolumbien zu einem wahren Fest für den Geldbeutel werden lässt. Selbst mit relativ schwachem Euro kann man regelmäßig ein saftiges Filet Mignon für 5€ genießen. Doch abseits des täglichen Labens ist dies vor allem aus Investment-Perspektive interessant.

 

Investieren in Kolumbien?

Immobilien in Medellin sind etwa äußerst günstig zu haben. Im Poblado, dem besten Stadtviertel Medellins, winken Studio-Apartments bereits für 40.000€ – mit krassen Ausblick inkludiert. Für äußerst luxuriöse Zwei-Zimmer-Apartments muss man etwa 120.000€ auf den Tisch legen, wird davon aber keinen Pfennig bereuen.  Denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie in 10 Jahren sich im Wert verdoppeln.

 

Selbst wer nicht in Kolumbien leben möchte – obwohl die Lebensqualität in meinen Augen viel höher ist als in deutschen Städten – kann vom Boom in Kolumbien profitieren.

 

Aktien kolumbianischer Unternehmen sind solide Investments, die sich mit der Zeit auszahlen werden. Ein gut gestreuter Index-Fonds in Kolumbien ist eine gute Wahl für alle, die mehr von ihrem Geld erwarten als Negativzinsen.

Während Kolumbien in puncto Rechtssicherheit und Korruptionsfreiheit noch nicht mit Ländern wie Chile mithalten kann, ist es doch eines der stabilsten und kapitalistischsten Länder Lateinamerikas – ganz anders als seine kommunistischen Nachbarn Ecuador und Venezuela.

Auch für Perpetual Traveler ist das Land optimal. Genau südlich eines der freiesten Länder der Welt – Panama – ist es das perfekte Bindeglied zum zentralen Aufenthalt zwischen Mittel- und Südamerika mit guten Flugverbindungen in die Region. Wie Du dauerhaften Aufenthalt hier erlangen kannst, schauen wir uns ein anderes Mal an, dies ist aber generell keine große Sache. Von Medellin und Bogota lässt sich ohnehin alle 3 Monate ein kleiner Visa-Run nach Panama, Costa Rica oder viele weitere interessante Länder machen.

Kolumbien hat mich begeistert – es ist eine Droge der ganz anderen Art. Meine nächste Reise nach Lateinamerika wird auf jeden Fall wieder in Kolumbien beginnen – denn es gibt noch so viel zu entdecken – und zu lernen über ein tolles Land, das meiner Ansicht nach zu den unterschätztesten Ländern der Welt gehört!

Worauf wartest Du noch? Warst Du schon in Kolumbien?

 

Der Beitrag Die Droge der anderen Art: das unterschätzteste Land der Welt! erschien zuerst auf Staatenlos.

Zensur ade? Die beste Domain für Deine Meinungsfreiheit!

$
0
0

Die Flaggentheorie kannst Du auf viele Bereiche des Lebens anwenden. Als Selbstständiger oder Online-Unternehmer hast Du vielleicht schon ein Unternehmen offshore registriert, dir ein Konto offshore geholt und lebst längst steuerfrei in Deinem Traumland.

 

Was Du aber keineswegs vergessen solltest, ist Deine Online-Präsenz zu internationalisieren. Domains und Hosting etwa kann man nicht nur global diversifizieren, man sollte es sogar.

 

Datenschutz und Informationelle Selbstbestimmung haben in Deutschland schließlich keine hohe Priorität, wenn Du Dir die Vorratsdatenspeicherung und weitere Schnüffelgesetze anschaust. Zudem bestehen in Deutschland gewisse Pflichten für Seitenbetreiber, darunter die Impressumspflicht. Viel schlimmer noch: regelmäßige Abmahnwellen findiger Anwälte könnten auch Dich jederzeit treffen!

Damit nicht genug. Auch die Meinungsfreiheit ist längst kein hohes Gut mehr. So soll ein Team unter der ehemaligen Stasi-Informantin Anette Kahane auf Facebook gegen Hass-Kommentare vorgehen: Zensur also!

 

Dass sich dies über Facebook hinaus erstrecken mag, wird heute noch dementiert werden, morgen aber längst umgesetzt sein.

 

Daher ist es so wichtig, sich möglichst bald mit der Wahl der richtigen Domain und des richtigen Webhosters auseinanderzusetzen. Während wir uns heute Domains anschauen, werden wir uns im nächsten Artikel dem noch wichtigeren Thema Hosting widmen und beizeiten auch auf Emails und weitere Dienste zu sprechen kommen.

In diesem Artikel lassen wir .onion-Domains außen vor. Diese betreffen nur das sogenannte „Darknet“, in der vor allem illegale (wenn auch durchaus) legitime Dienstleistungen betrieben werden, zu denen etwa „SilkRoad“ zu den bekanntesten hörte. Mehr zum Darknet einmal an anderer Stelle!

 

Halte Dich fern vor amerikanisch kontrollierten Domains

Ein großer Übersichts-Tabelle über Domains wird noch folgen. Für den Anfang solltest Du wissen, von welchen Domains Du dich fernhalten solltest. Wenn Du natürlich gar nicht weißt, was eine Domain ist, so solltest Du zuerst den Wikipedia-Artikel dazu lesen!

Aufpassen solltest Du etwa mit dem Besitz „.com“, „.net“, „.org“, „.co“ oder „.us“-Domains. Diese unterstehen US-Gesetzen – ganz unabhängig davon wo Du eigentlich lebst. Sämtliche solche Domains können im Fall des Falles von US-Behörden konfisziert werden – ohne jegliche Probleme.

Hast Du nur eine deutschsprachige Webseite, ist das Problem nicht riesig. Verbreitest Du aber etwa in englischer Sprache kontroverse Inhalte, die den Interessen der USA zuwiederlaufen , solltest Du dich durchaus in Acht nehmen. Gerade die heldenhafte Enthüllung geheimer Informationen kann so schnell sehr unangenehm werden. Sich aus der Affäre ziehen zu wollen, indem man seine Domain außerhalb der USA registriert wird nicht klappen. Die Domain-Registry Verisign sitzt in den USA, die Registrar-Firmen sind außen vor. Die Domain wird einfach direkt beschlagnahmt.

 

Ein paar Beispiele gefällig?

 

2010 setzte die US-Regierung eine Kampagne gegen gefälschte Ware in Bewegung, auf dessen Ergebnis hin 130 Seiten auf simple Anordnung eines Bezirksrichters geschlossen wurden, obwohl fast alle Besitzer in China lebten,

Ein gerechter Prozess dabei? Nicht im geringsten.

Dem Seitenbesitzer wurde keinerlei Stellungnahme zugestanden. Nicht einmal informiert wurde er. Bis er schließlich ein großes „Seized“-Logo auf seiner Seite sah – ungeachtet der Wahrheit der Beschuldigungen.

 

Oder stell Dir vor, völlig ohne Grundlage der Kinderpornografie beschuldigt zu werden!

 

So ging es 84.000 Webseiten-Betreibern, deren Domains völlig irrtümlich konfisziert wurden. Eine Entschädigung, ja wenigstens Entschuldigung, suchte man vergeblich.

 

Bloß keine deutschen Domains!

Fernhalten solltest Du Dich aber auch vor „.de“-Domains. Es hat seine Gründe, warum Staatenlos sich die Schweizer Domain .ch gesichert hat. Nicht nur, weil es die Initialen meines Namens sind, sondern auch weil die Schweiz im Punkt Meinungsfreiheit und Datenschutz Deutschland deutlich überlegen ist. Noch mag es in Deutschland kaum bis gar nicht vorkommen, dass deutsche Domains gesperrt oder enteignet werden.

 

Aber es wird in Zukunft sicher vorkommen.

 

Generell haben die besten Länder für Webhosting auch gute Domains. Möglichst sollte man sich eine Domain eines Landes sichern, das weder groß von der USA beeinflusst wird noch Teil der Europäischen Union ist. Dabei gilt aufzupassen zwischen der Domain eines Landes und dem Land, von dem diese Domain verwaltet wird. Kleinere Staaten sourcen die Verwaltung oft auf größere Staaten aus, die wiederum eher negativ sind. Die effektive Kontrolle liegt also woanders. Mein Übersichtsartikel in einigen Tagen wird das ganze noch einmal übersichtlich darstellen.

Wichtig zu wissen ist zudem noch, ob Domains bestimmten Beschränkungen unterliegen. Es gibt weiche und harte Beschränkungen.

In Deutschland gibt es etwa harte Beschränkungen, d.h sie beziehen sich auf die Bedingung des Aufenthalts im Land, nötigen Lizenzen und so weiter. Im deutschen Falle kann dies durch einen Registrar als Agenten jedoch umgangen werden.

Weiche Beschränkungen beziehen sich auf die Auswahl der Wörter in der Domain, d.h. beleidigende oder obszöne Wörter müssen vermieden werden.

Unter deutscher Kontrolle steht nicht nur die „de“-Domain. In Kooperation mit den folgenden Ländern verwaltet Deutschland ebenfalls die Domains von Grenada (.gd), Guinea-Bissau (.gw) und den Britischen Jungferninseln (.vg)

 

Welche Domains sind nun sicher?

 

Zu den derzeit sichersten Domains kann man wohl die vieler Kleinstaaten zählen. Dazu zählen vor allem Island (.is), Schweiz (.ch), Niederlande (.nl), Liechtenstein (li.), Belize (.bz), Guernsey (.gg), Hong Kong (.hk)., Mauritius (.mu) Isle of Man (.hm), Taiwan (.tw), Vanuatu (.vu) und auch Montenegro (.me). Diese unterliegen keinerlei Beschränkungen und sind in politisch stabilen Staaten.
Wer politisch kontroverse Ansichten hat, kann sich auch die geopolitische Situation zu Nutze machen. Wer die heimischen Länder nicht kritisiert oder gar unterstützt, der kann mit chinesischen (.cn), russischen (.ru) oder iranischen (.ir) Top-Level-Domains durchaus gut fahren. Hier ist man vor Einfluss etwa westlicher Behörden weitgehend geschützt. Auf der anderen Seite kann natürlich eine russisch-kritische Webseite auch durchaus gut mit einer amerikanischen Domain funktionieren. Hier kommt es immer auf den Einzelfall des Zieles der Webseite an!

 

Internationalisiere Deine Domain jetzt!

Offshore mit Deiner Domain zu gehen ist nur eine Möglichkeit unter vielen die Prinzipien der Internationalisierung durch die Flaggentheorie anzuwenden. Doch Gefahren durch willkürliche Regierungen lauern überall. Sichere Dich entsprechend ab, bevor es zu spät ist!

 

Du kannst nie wissen, was als nächstes „illegal ist – vielleicht Deine Webseite?

 

Falls Du wirklich sicher gehen willst, suche Dir einen Domain-Registrar, den Du anonym per Bitcoin bezahlen kannst. Viele Anbieter bieten Dir heutzutage diese Möglichkeit bereits an! Domains4Bitcoins ist ein guter Anbieter darunter.

Und am Ende nicht zu vergessen: auch die technische Absicherung solltest Du natürlich nicht vergessen. Dazu gehört auf jeden Fall der Erwerb einer WhoIsGuard-Privacy-Protection, die öffentlich einsehbare Details unterdrückt.

Damit Deine Meinungsfreiheit gesichert ist! Zensur ist schrecklich – aber man kann ihr heute entgehen! Deine Meinung verdient es gehört zu werden.

 

Mach Gebrauch von Deiner Stimme – Weil Dein Leben Dir gehört!

 

Ist Deine Domain sicher? Oder möchtest Du sie lieber verlagern?

 

Der Beitrag Zensur ade? Die beste Domain für Deine Meinungsfreiheit! erschien zuerst auf Staatenlos.

5 Länder, die den Datenschutz beim Hosting Deiner Webseite ernst nehmen

$
0
0

Im letzten Artikel haben wir uns mit dem Thema Domains befasst. Du solltest die Domains Deiner Webseiten internationalisieren, um dich vor Zensur und Konfiskation zu schützen. Noch viel wichtiger als eine sichere Doman ist aber ein sicheres Hosting. In einer Zeit, in der private Informationen immer wichtiger, aber auch immer transparenter werden, ist ein an höchsten Standards orientierter Datenschutz unverzichtbar.

Nicht erst seit WikiLeaks, Edward Snowden, Bradley Manning und andere Whistleblower-Helden die Nachrichten bestimmen, sollte man seine Daten entsprechend schützen.

 

Deine Daten gehören schließlich Dir – Weil Dein Leben Dir gehört!

 

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den 5 besten Ländern für den Datenschutz. Auf empfehlenswerte Hoster in diesen Ländern gehe ich im nächsten Artikel detaillierter ein, nenne sie heute aber am Rande.

Grundsätzlich gilt, dass Du beim Thema Datenschutz den Blickwinkel ändern solltest. Normalerweise internationalisierst Du dich in kleinen Staaten mit geringen Steuern. Für Datenschutz-Gründe hingegen lohnt sich durchaus auch ein Blick in reiche westliche Wohlfahrtstaaten mit hohen Lebenskosten.

 

Du musst schließlich nicht dort leben – nur Deine Server!

 

Amerika allerdings solltest Du sofort vergessen, sofern physische Server vor Ort gehostet werden. So kann dies nach einem Urteil des Supreme Court Steuerpflicht in den USA ungeachtet des Aufenthaltsortes der eigentlichen Person bedeuten.

Auch im Punkt Datenschutz und Meinungsfreiheit schneidet die USA sehr schlecht ab, wie bereits bei den Domains erläutert wurde. Regularien wie SOPA, PIPA und der Patriot Act geben der US-Regierung die Möglichkeit, willkürlich Einblick in Deine Informationen zu nehmen und Deine Web-Präsenz zu schließen, wenn ihnen Deine Inhalte nicht passen.

Zugegeben, dass Risiko ist gering, zumindest wenn Du ein normaler deutscher Blogger oder Unternehmer bist. Trotzdem solltest Du vorsichtig sein. Gerade wenn Du kontroverse Inhalte veröffentlichst, solltest Du dies auf Servern lokalisiert in einer Nation machen, die Deine Inhalte nicht tangiert und am besten eine andere Sprache spricht.

Da viele der besten Webhosting-Unternehmen in den USA sitzen, sollte man möglicherweise einen Kompromiss schließen. Indem man bei US-Hostern hostet, seine Server aber in anderen Ländern stehen hat, lässt sich ein Risiko stark minimieren. In Kombination mit den Datenschutzgesetzen der 5 folgenden Länder sind Deine Daten auch dann sehr gut geschützt wenn ein amerikanischer Hoster dahinter steht. Staatenlos macht es mit seinem sehr empfehlenswerten Hoster SiteGround genau, dessen Datencenter neben den USA auch in Niederlande und in Asien stehen. Und die Niederlande sind, wie folgendes Ranking zeigt, trotz EU-Mitgliedschaft ein heißer Tipp für guten Datenschutz und Meinungs- sowie Pressefreiheit!

Im folgenden Ranking geht es vor allem um Datenschutz und Meinungsfreiheit. Natürlich spielen für einen guten Hoster eine Reihe anderer Faktoren wie etwa Geschwindigkeit ebenso eine Rolle. Die besten Hoster in genannten Ländern schauen wir uns daher im nächsten Artikel an. Wichtig ist es, dass es dabei um legale Webseiten geht, so kontrovers sie auch sein mögen. Wer illegale (wenn auch durchaus legitime) Dienstleistungen etwa über das Darknet anbietet (.onion-Domains), dem wird das Hosting auch in Ländern wie Island nicht helfen, wie die Schließung der ersten SilkRoad-Seite bewies. Hier kann man sich nur mit viel Tricks und Anonymität absichern.

Neben folgenden 5 Ländern spielen auch Schweden, Mauritius, die Vereinigten Arabischen Emirate und Taiwan in der Spitze mit, werden jedoch im Folgenden nicht weiter spezifiziert.

 

Die besten 5 Länder für Datenschutz und Meinungsfreiheit

5. Rumänien

Mit Rumänien ist ein EU-Mitglied an Bord, das oft als rückständig und korrupt angesehen wird. Dabei sollte man nicht vergessen, dass sich Rumänien gerade im Internet-Bereich deutlich vor Deutschland befindet. Das Internet im Land ist rasant schnell und die teils auch deutschsprachige Bevölkerung beliebt für Virtuelle Assistenz-Aufgaben.

Strategisch gut zwischen Europa und Asien gelegen spielt Rumänien seine Stärken im Datenschutz optimal aus. Pressefreiheit ist längst auf westeuropäischem Niveau und eine eigene Kontrolbehörde für persönlichen Datenschutz zeigt die Intention des Landes, auch wenn man freilich Behörden niemals trauen sollte. Wer nicht-rumänische Inhalte postet, kann jedoch wenig falsch machen und von hohen Geschwindigkeiten durch die exzellente Internet-Infrastruktur profitieren.

 

4. Schweiz

Nicht grundlos trägt der Staatenlos-Blog die Schweizer Domain. Und auch, wenn ich persönlich nicht in der Schweiz hoste, so bietet unser Nachbarland doch ausgezeichnete Bedingungen dafür.

So zielt das Schweizer Bundesgesetz für Datenschutz auf einen der höchsten Datenschutz-Standards der Welt, der nicht so einfach außer Kraft gesetzt werden kann. Um Deine Daten zu bekommen, müssen Kläger ein formelles Ersuch zu Akte geben.

Dies ging gerade nach der Geschichte mit Edward Snowden nicht an den Schweizer Hostern vorüber. Der Hoster Hostpoint verzeichnete etwa einen 45%igen Zuwachs an Kunden. Und Swisscom, die Schweizer Telekommunikationsgesellschaft baut gerade ein in der Schweiz basiertes Cloud-System für Datenschutz.

 

3. Niederlande

Staatenlos hostet gerne über SiteGround in den Niederlanden. Dabei spielt nicht nur der zentrale Ort nahe zum deutschsprachigen Markt eine Rolle, sondern auch die ausgezeichneten Gesetze für Datenschutz und die hohe Meinungs- und Pressefreiheit im Land. In Pressefreiheit ranken die Niederlande etwa regelmäßig an der Spitze.

Es gibt sogar Beispiele, dass niederländische Hoster sich weigerten Seiten vom Netz zu nehmen, weil die Behörden sich nicht um den legalen Papierkram scherten. In Folge nahm die Regierung vor der Beschlagnahmung Abstand und die Seiten existierten weiter.

Zwar ist die Mitgliedschaft in der EU ein potentieller Nachteil, doch die Gesetze der Niederlande gehen weit über die allgemeinen EU-Regularien heraus. Das sieht auch eines der in meinen Augen besten Offshore-Hoster LibertyVPS so, die outgesourcte Datencenter in den Niederlanden benutzen. Mehr zu LibertyVPS im nächsten Artikel.

 

2. Norwegen

Im Gegensatz zu den Niederlanden besticht Norwegen durch seine Freiheit von EU-Interventionen. Als Land mit äußerst hoher Meinungs- und Pressefreiheit steht es auch gut um den Datenschutz.

Cloudstoring-Dienstleistungen wie Runbox und Jottabox operieren etwa von Norwegen, letztere dabei bewusst betonend, dass ihre norwegische Inhaberschaft in der Lage ist ihre Kundendaten in einer Art und Weise zu schützen, die US-Unternehmen mit Datencentern in Europa nicht können. Denn jegliche ausländische Regierung braucht Erlaubnis eines norwegischen Gerichtes um irgendwelche privaten Daten anzapfen zu können, was eher selten versucht wird. Da kein Rechtshilfeabkommen mit den Vereinigten Staaten besteht, ist es insbesondere für US-Dissidenten eine interessante Option.

 

1. Island

Spitzenreiter für den besten Datenschutz ist ein anderes nordisches Land, die Insel Island. In anderer Hinsicht wegen der jüngsten Finanz-Krise schwer getroffen, bleibt das Land in punkto Meinungsfreiheit und Datenschutz dennoch die beste Alternative.

Strategisch zwischen Europa und Amerika gelegen bietet das Land beste Verbindungen. Islands Datenschutzgesetzgebung von 2000 kann man zu den strengsten Datenschutzgesetzen der Welt zählen, das strikte Vorgaben zum Schutz der Privatsphäre macht. Auf europäischen Standars aufbauend, aber weit darüber hinaus schießend, hat es Anforderungen zur Speicherung von Daten abgeschafft. Island baut eine „Free Speech“-Zone auf, in der Unternehmen und Privatpersonen ihre Seiten gefahrlos betrieben können.

Kein Wunder, dass verschlüsselte Kommunikations-Dienstleistungen wie Unseen.is aus Island betrieben werden.

 

Und selbst der notorische Kim Dotcom kündigte an, seine File-Sharer nach Island umziehen zu lassen sobald Neuseeland nachteilige Gesetze erlassen würde.

 

In Island sitzt auch der beste Hoster für Datenschutz und Meinungsfreiheit in staatenlosen Augen. OrangeWebsite wird von einem Anarchisten betrieben und hat seine Kunden schon erfolgreich gegen viel staatlichen Unsinn verteidigt. Kundendaten werden nur mit isländischem Gerichtsbeschluss herausgegeben – und sich mit einem isländischen Richter bei den hohen Standards für Datenschutz und Meinungsfreiheit einig zu werden, dürfte schwierig werden. Zumal man bei Bezahlung mit Bitcoin ohnehin völlig anonym bleiben kann! Weitere nette Gimmicks wie ein zusätzlicher DDos-Attacken-Schutz runden das gute Angebot ab.

 

Die besten Länder, die besten Hoster?

Für welchen Hoster Du dich entscheiden solltest hängt letztlich ganz von der Art und den Zielen Deiner Webseite ab. Gerade wenn Du politische oder andere potentiell kontroverse Inhalte verbreitest, solltest Du dich jedoch in Acht nehmen. Dann kann es sich für Dich lohnen, Deine Webseite offshore zu hosten. Falls Du im Netz zuhause bist, kannst Du natürlich auch gleich in die Tiefen des Dark-Nets absteigen!

 

Bezahlst Du dann noch anonym mit Bitcoin, benutzt Verschlüsselung und bist achtsam, kannst Du es selbst gegen die Großmächte dieser Welt aufnehmen.

 

Wie bei jedem Hoster sind natürlich andere Faktoren wichtig. Die Geschwindigkeit muss stimmen, der Support gut und schnell und die Webseite eine geringe Störungsanfälligkeit haben – neben vielen weiteren Faktoren. Dazu kann ich die hier bereits genannten Hoster SiteGround (US/Niederlande), LibertyVPS (Niederlande) und OrangeWebsite (Island) persönlich weiterempfehlen, daneben gibt es aber je nach Präferenzen noch einen Haufen anderer geeigneter Hoster. Diese stelle ich im nächsten Artikel vor.

Wie würdest Du Dich entscheiden? Hast Du jetzt vor, Dein Hosting in ein anderes Land zu verlagern?

 

Anmerkung: Einige Links sind Affiliate-Links. Du unterstützt den Staatenlos-Blog beim Kauf eines entsprechenden Hosting-Paketes. Meine Empfehlung spreche ich jedoch ungeachtet der Komission aus.

Der Beitrag 5 Länder, die den Datenschutz beim Hosting Deiner Webseite ernst nehmen erschien zuerst auf Staatenlos.

Global, (un)versichert und krank? Kein Problem, es gibt ja Kontrahierungszwang!

$
0
0

Heute reimt Staatenlos einmal im Titel – denn es passt so schön zusammen. Vom Kontrahierungszwang hast Du vielleicht noch nie gehört, aber glaub mir: es lohnt sich für Dich, Dich damit auseinanderzusetzen.

Um Krankenversicherung machen sich die meisten Leute jedenfalls die größten Sorgen. So ging es zumindest mir, als in diesem Jahr meine Familienversicherung endete, weil ich 25 wurde. Lange Diskussionen mit der Familie folgten, die natürlich eine ganz andere Perspektive auf das Thema haben als ich. Wenn Sicherheitsbewusstsein auf Risikobereitschaft prallen, ist eine Diskussion natürlich nicht ganz einfach. Mein Wissen um den Kontrahierungszwang überzeugte aber auch die letzten Zweifel.

Die Anekote sei an dieser Stelle aber noch nicht zu Ende. Im Folgenden schlug ich mich nämlich noch mit meiner gesetzlichen Krankenversicherung herum, die mich unbedingt weiterversichern wollte. 210€ im Monat möchte sich ja keine Versicherung entgehen lassen. Dabei wollte sie so  aggressiv meine Kontaktdaten herausfinden, dass sie meine fast 90-jährige Großmutter anrief. Das war mir dann doch genug – in diesem Fall empfehle ich einen Facebook-Shitstorm anzufachen (Ärgernis auf Facebook-Fanpage öffentlich kundmachen und Freunde einladen es zu liken ;)). Bei mir klappte es großartig – bereits am nächsten morgen hatte ich nach Zusendung meiner Abmeldebestätigung die Kündigung im Email-Postfach und übte mich im großen Gelächter, als die Versicherungsangestellte meinen folgenden sarkastischen Kommentar nicht verstanden hatte.

 

Sie schrieb, sie würde sich so sehr freuen, wenn ich mich in Zukunft wieder für die Versicherung entscheiden würde. Ich antwortete, die Freude wäre ganz meinerseits. Ob sich die Krankenkasse freuen würde, wagte ich aber zu bezweifeln.

 

Diese anekdotische Einleitung führt uns unmittelbar zu unserem heutigen Thema, über das fast noch nie jemand gehört hat, das für Auslandsdeutsche aber essentiell bei ihrer Entscheidung für eine Krankenversicherung ist: den Kontrahierungszwang!

Wenn Du mit meinem kryptischen Kommentar jetzt vielleicht noch nichts anfangen kannst, so wirst Du sicher am Ende dieses Artikels wissen, worauf ich damit hinauswollte. Aber fangen wir vorne an…

 

Was ist der Kontrahierungszwang?

Um dem ganzen eine offizielle Note zu geben, werden wir heute gelegentlich die Bundesrepublik zitieren:

 

Grundsätzlich herrscht in Deutschland Privatautonomie. Das heißt, ein Vertragspartner ist nicht verpflichtet, einen Vertrag mit jedem abzuschließen. So muss zum Beispiel ein Kaufhaus oder ein Gastwirt auch nicht jeden bedienen. Es gibt jedoch gesetzlich vorgeschriebene Ausnahmen.

 

Das grundsätzlich in Deutschland Privatautonomie herrscht ist natürlich ein ziemlicher Euphemismus. Vertragsfreiheit besteht gerade für Unternehmer kaum noch. Die Diskussion um Raucherkneipen und ähnliches zeigt dies nur allzu deutlich. Wirkliche Privatautonomie gibt es nur noch für Perpetual Traveler.

In diesem speziellen Fall können wir uns aber über den Eingriff in die Privatautonomie freuen. In Deutschland herrscht Versicherungszwang – aber nur wenn man in Deutschland lebt oder gemeldet ist. Dies kommt Auslandsdeutschen sehr zum Vorteil. Diese müssen sich nämlich nicht versichern – auch wenn dies natürlich sehr viele Leute immer noch tun. Versicherungszwang ist aber nicht nur einseitig. Es muss sich nicht nur jeder in Deutschland gemeldete Bürger versichern – die gesetzliche Krankenversicherung ist ebenso gezwungen selbst jeden angemeldeten Deutschen zu versichern. Was dem Bürger sein Versicherungszwang, ist der Versicherung ihr Kontrahierungszwang.

 

Der so genannte Kontrahierungszwang ist die gesetzlich auferlegte Pflicht zur Annahme eines Vertragsangebotes. Zum Beispiel müssen Verkehrsbetriebe grundsätzlich jedermann nach den Bedingungen des öffentlichen Tarifs befördern. Oder die Deutsche Post AG muss für jedermann Universaldienstleistungen im Bereich der Postdienste erbringen. Auch gesetzliche Krankenkassen unterliegen dem Kontrahierungszwang: Sie sind verpflichtet, alle diejenigen, die die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, aufzunehmen, unabhängig von deren Alter, Gesundheitszustand oder ihrer finanziellen Leistungskraft.

 

Mit einem neuen Gesetz von 2007 wurde die Situation für Ausnutzer des Sozialstaats noch rosiger. Schlecht für die privaten Krankenversicherungen, doch auch diese müssen jedermann zum Basistarif versichern, der die nötigen gesetzlichen Anforderungen wie Selbstständigkeit oder ein gewisses Gehaltsniveau erfüllt.

 

Auch für diesen Basistarif gilt – im Gegensatz zu anderen PKV-Tarifen – der Kontrahierungszwang: Die privaten Krankenversicherungen müssen dort alle Menschen aufnehmen, die die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen und die Aufnahme beantragen

 

Bevor wir uns genau anschauen, warum dies für Dich als (angehenden) Auslandsdeutschen interessant sein könnte, müssen wir etwas klarstellen.

 

Mit dem Kontrahierungszwang den Sozialstaat ausnutzen?

 

Stopp: sagte ich da etwa „Ausnutzen vom Sozialstaat“? Wie passt das Ganze mit der Staatenlosigkeit zusammen?

 

Erst einmal rufe ich mit diesem Artikel niemanden auf, den Sozialstaat zu missbrauchen. Ein Großteil der Auslandsdeutschen – mich eingeschlossen – wird sich lieber eine günstige internationale Krankenversicherung leisten wollen. Zu diesem Thema bereite ich bereits mehrere Artikel vor. Auch, weil bei möglicher Ausnutzung des Kontrahierungszwangs der Versicherungen letztlich 2 mögliche Probleme bestehen, denen ich mich am Ende noch widmen werde.

Nichtsdestotrotz lohnt es sich über den Kontrahierungszwang Bescheid zu wissen. So offiziell er sein mag, so wenig wollen die Krankenversicherungen natürlich, dass er bekannt wird. Können sie so doch schließlich massig Auslandsdeutsche in ihre Versicherung oder diverse Anwartschaften manipulieren, weil ihren Kunden schlicht die Perspektive fehlt. Sucht man etwa auf den Seiten der Krankenkassen, wird das Wort fast nirgendwo erwähnt.

Letztlich ist es natürlich auch eine Frage, wie man mit einem überbordenden Wohlfahrtsstaat wie in Deutschland umgeht. Jeder Zwang, jede Intervention hat ungewollte Konsequenzen, die der Gesetzgeber anfangs nicht vorsehen konnte. Wenn dies positive Nebenwirkungen für einige wenige sind, während andere unter dem Versicherungszwang leiden, kann man durch das Ausnutzen nicht den Fehler im System perfekt signalisieren?

 

Selbstverständlich spricht sich Staatenlos gegen alle Zwänge aller Art, inklusive dem Versicherungszwang aus. Damit wende ich mich natürlich auch gegen den Kontrahierungszwang.

 

Mir wäre es viel lieber, wenn jeder in Deutschland selbst entscheiden könnte, ob er sich krankenversichert und wo er dies tut. Doch es gibt nun mal Versicherungszwang und damit zwingend Kontrahierungszwang. Gäbe es ihn nicht, dann wären Personen in Deutschland nämlich auf einmal unversichert, was ja natürlich nicht sein darf wegen Versicherungszwang. Wer den Sozialstaat durch Kontrahierungszwang mißbraucht (und damit noch angibt), signalisiert letztlich das große Moral-Hazard-Problem des Versicherungszwangs in Deutschland. Ob dieser dadurch aufgehoben wird ist freilich fraglich. Schenkt man Papieren des Verbandes der gesetzlichen Krankenkassen Glauben, so setzen diese sich eher noch für eine Ausweitung des Kontrahierungszwanges auf alle Leistungen ihrer privaten Konkurrenz ein statt die Freiheit des Bürgers in den Vordergrund zu stellen.

 

Warum Auslandsdeutsche dank Kontrahierungszwang keine Krankenversicherung benötigen

Fragst Du Dich vielleicht gerade, warum ich so breit von Ausnutzen des Sozialstaats gesprochen habe? Bisher habe ich schließlich nicht erklärt, wie Du vom Kontrahierungszwang profitieren kannst. Als aufmerksamer Leser hast Du aber weiter oben bereits folgenden zitierten Satz lesen können.

 

Auch gesetzliche Krankenkassen unterliegen dem Kontrahierungszwang: Sie sind verpflichtet, alle diejenigen, die die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, aufzunehmen, unabhängig von deren Alter, Gesundheitszustand oder ihrer finanziellen Leistungskraft.

 

Lass Dir diesen Satz noch einmal auf der Zunge zergehen. Was heißt unabhängig von Alter, Gesundheitszustand und finanzieller Leistungskraft? Es heißt folgendes:

 

Egal wie alt Du bist, egal an welcher schweren Krankheit leidest, egal wie wenig Geld Du hast – Du hast Anrecht auf eine gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland, sobald Du wieder im Land gemeldest bist!

 

Du hast nicht nur ein „Recht“, Du hast gleichzeitig die Pflicht dazu. Relativ einzigartig.

Vater Staat ist zwar traurig, dass Du ihn verlässt und keine Zwangssteuern mehr abdrückst, heißt Dich aber herzlich willkommen zurück falls Dir das Schicksal übel mitspielen sollte.

Schwere Krankheiten kommen schließlich meist plötzlich und unerwartet. Man kann sich noch so gesund fühlen, plötzlich wird einem Krebs, Nierenversagen oder AIDS prognostiziert. Und das kann nicht nur tödlich enden – sondern auch die Versicherung überstrapazieren – sofern man denn überhaupt eine besitzt.

Das musst Du schließlich nicht, wenn Du durch die Welt reist. Eigentlich ist es überhaupt nicht nötig. Den Nutzen von Krankenversicherung anzuzweifeln ist in Deutschland beinahe ein Tabu, aber letztlich ein ziemlich irrationales. Weltweit kann man Ärzte mit cash bezahlen – man braucht keine Versicherung, nur Kleingeld. Und mag die Krankenhaus-Rechnung in Deutschland in die Tausende pro Tag gehen, zahlst Du in anderen Ländern bei ähnlicher Qualität nicht einmal Hundert am Tag.

Dies ist die weite und faszinierende Welt des Medizin-Tourismus, die ich als siebte Flagge bald noch ausführlicher vorstellen werde.

Natürlich kann auf Reisen mal allerhand passieren. Man kann sich vielleicht mit Malaria anstecken oder sich bei diversen Abenteuer-Aktivitäten ein Bein brechen. Reist man in solche Länder oder hat entsprechende Aktivitäten vor, kann eine extra Versicherung vielleicht Sinn machen. Man möchte schließlich sofort behandelt werden und nicht noch erst zurück nach Deutschland fliegen.

 

Auf der anderen Seite: möchte man nicht dort behandelt und rehabilitiert werden, wo Familie und Freunde sind?

 

Diese Entscheidung liegt letztlich bei jedem Einzelnen. Trotz der möglichen Vorteile durch den Kontrahierungszwang würde ich eine dauerhafte internationale Krankenversicherung weiter empfehlen. Einfach deshalb, weil sich gerade Unternehmer gegenüber Risiken absichern sollten, wenn dies in einem finanziell vertretbaren Rahmen geschieht. Und da solch internationale Versicherungen, wie Du bald erfahren wirst, relativ preiswert relativ zu deutschen Versicherungen sind, kann es eine gute Entscheidung sein.

 

Ich möchte mich schließlich weiterhin im Dschungel von Moskitos stechen lassen und Abenteuer wie die bolivarische „Death Road“ oder Fallschirmspringen in Neuseeland bestehen – Aktivitäten von mir, die mit kleineren Unfällen und Verletzungen einhergehen.

 

Vielleicht bist Du aber auch immer noch nicht überzeugt, ob Dich der Kontrahierungszwang im absoluten Notfall auch wirklich absichern würde? In diesem Fall möchte ich Deine Zweifel noch zerstreuen!

 

Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung nach Auslandsrückkehr

Zu diesem Zweck zitieren wir einmal ausführlich das Bundesministerium für Gesundheit:

 

In dem am 1. April 2007 in Kraft getretenen Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Einführung eines Versicherungsschutzes für alle deutschen Staatsbürger ohne anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall in der gesetzlichen oder der privaten Krankenversicherung enthalten, deren Wohnsitz in Deutschland liegt.

Hatten wir bereits. Wichtig ist, dass Du den Kontrahierungszwang nur ausnutzen kannst, indem Du dich wieder in Deutschland anmeldest. Als deutscher Staatsbürger musst Du dafür quasi ungeachtet der Dauer Deiner Abwesenheit in Deutschland nur aufs Bürgeramt gehen und Dich als braver Staatsbürger registrieren.

Schon hast Du das Pflichtrecht zur Krankenversicherung – leider aber auch einige andere Pflichten wieder am Hals. Sobald Du wieder in Deutschland gemeldet bist, bist Du für das laufende Jahr voll steuerpflichtig. Nach ein paar Wochen hängt Dir vermutlich die GEZ am Hals und Du darfst die ganzen „Wunder“ des deutschen Bevormundungs-Staates wieder hautnah erleben. Aber immerhin erlebst du sie noch.

 

Nur Steuern und der Tod sind gewiss, sagt ein Sprichwort. Bei Steuern bin ich mir nicht so sicher. Im Zweifel würde ich sie aber vorziehen.

 

Dies ist freilich eines der größten Probleme, die mit dem Kontrahierungszwang einhergeht. Für gut verdienende Online-Unternehmer macht es daher fast immer Sinn, eine internationale Krankenversicherung abzuschließen. Für Anfänger jedoch oder Weltreisende ohne Budget kann es sich lohnen auf sie zu verzichten. Man kann sich schließlich immer noch versichern, sobald die Einnahmen stimmen. In der Zwischenzeit weiß man aber, dass man im Zweifel nicht eines grausamen Todes durch eine unbehandelte Krankheit sterben muss, sondern immer nach Deutschland zurückkehren kann. Oder?

 

Alle Bürger, die keinen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall haben, deren Wohnsitz in Deutschland liegt und die zuletzt gesetzlich krankenversichert waren, werden kraft Gesetzes in die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung einbezogen. Dies gilt auch für Bürger, die nach einem langen Auslandsaufenthalt wieder nach Deutschland zurückkehren, wenn sie vor ihrer Auswanderung zuletzt in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert waren.

Alle Bürger ohne anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall, die in Deutschland zuletzt in der privaten Krankheitskostenversicherung versichert waren, müssen seit dem 1. Januar 2009 eine private Krankenversicherung abschließen. Der Vertrag muss mindestens eine Kostenerstattung für ambulante und stationäre Heilbehandlung umfassen und die vereinbarten absoluten und prozentualen Selbstbehalte dürfen betragsmäßig 5.000 Euro im Jahr nicht überschreiten. Die Versicherungspflicht tritt mit dem Zeitpunkt der Aufnahme eines Wohnsitzes in Deutschland ein.

 

Für die meisten wird die gesetzliche Krankenversicherung greifen, etwa auch für jüngere Leute, die ins Aufland aufbrechen, dort selbstständig werden und dann heimkehren.

Wer bereits in Deutschland privat krankenversichert war, der hat seit 2007 auch die Recht/Pflicht sich zum Basistarif bei seiner alten privaten Kasse zu versichern. So wie der Gesetzgeber dazu schreibt:

 

Die Versicherung kann bei jedem in Deutschland zum Geschäftsbetrieb zugelassenen Unternehmen erfolgen. Die Betroffenen können zwischen einem Normaltarif und dem so genannten Basistarif wählen. Im Gegensatz zu anderen Tarifen besteht im Basistarif Kontrahierungszwang für die Versicherer, d.h. kein Versicherungsunternehmen darf Personen, die der privaten Krankenversicherung zuzuordnen sind, wegen ihres Alters oder Gesundheitszustands zurückweisen. Außerdem sind weder Leistungsausschlüsse noch Risikozuschläge erlaubt. Die Leistungen im Basistarif sind in Art, Umfang und Höhe mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung vergleichbar; der Beitrag im Basistarif darf den Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung nicht überschreiten.

 

Und was geschieht im seltenen Fall, dass man vorher nicht in Deutschland versichert war?

 

Für den seltenen Fall, dass Personen vor der Auswanderung zu keinem Zeitpunkt in Deutschland gesetzlich oder privat krankenversichert waren, sind im Gesetz Zuordnungsregeln zur Versicherungspflicht in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung enthalten. So werden beispielsweise Personen, die im Ausland hauptberuflich selbständig tätig waren, der privaten Krankenversicherung zugeordnet, Arbeitnehmer grundsätzlich der gesetzlichen Krankenversicherung.

 

Für alles gibt es im bürokratischen Deutschland also eine Lösung. Hinzu kommen noch einige weitere Sonder-Regelungen (hier nachzulesen), die an der grundlegenden Prämisse des Kontrahierungszwanges und den damit verbundenen Krankenversicherungsschutz im Notfall aber nichts ändern.

 

Global, unversichert und krank? Kein Problem, es gibt ja Kontrahierunszwang!

 

Welche Probleme birgt der Kontrahierungszwang?

Naja, ein paar Problemen muss man sich am Ende dann doch noch widmen. Zwei davon wurden bereits angesprochen.

Erstens ist der Schutz durch den Kontrahierungszwang nur für bestimmte Krankheiten interessant, vor allem langfristige, schwere Krankheiten mit entsprechender Mortalitätsrate wie etwa Krebs, AIDS und viel mehr. Da die Behandlung hier aber entsprechend teuer ist, lohnt es sich entsprechend.

Ist man hingegen unversichert und bricht auf seinem Abenteuer-Trip Hals und Knochen oder wird von heftigen Malaria-Krämpfen geschüttelt, so ist die Vorstellung erst nach Deutschland für Krankenversicherungsschutz zurückkehren zu müssen nicht sehr rosig.

Nichtsdestotrotz sind dies weitgehend planbare Risiken.

 

Wer sich aus Risiko-Gebieten entsprechender Krankheiten fernhält, keine halsbrecherischen Aktivitäten ausübt und vor allem auch gesund lebt, für den kann kein Krankenversicherungsschutz durchaus Sinn machen, wenn er nicht in Deutschland lebt.

 

Zweitens gibt es das bereits erwähnte Problem, dass jede Anmeldung in Deutschland auch wieder mit der Steuerpflicht und anderen Zwängen einhergeht. Für jeden passabel Verdienenden ist es so fast immer besser gleich eine gute und günstige internationale Krankenversicherung abgeschlossen zu haben, weil sich dies in diesem Fall fast immer rechnet.

Die dritte Problematik trifft die Willkür des Gesetzgebers. Was heute gesetzlich gilt, muss längst nicht mehr morgen gelten. Dies ist in Hinsicht auf den Kontrahierungszwang aber nicht unbedingt ein Problem. Zum einen, weil der Kontrahierungszwang unweigerlich an den Versicherungszwang gekoppelt ist. Und so schön ein Deutschland ohne Versicherungszwang wäre, so bin ich eher pessimistisch angesichts der Chancen. Erst 2007 wurde der Kontrahierungszwang noch fester verankert und auf die privaten Krankenversicherungen ausgeweitet. Wegen der privaten Konkurrenz fordern gesetzliche Krankenkassen nicht etwa die Auflösung des Versicherungszwangs (kostet ihnen noch mehr Kunden), sondern die volle Ausweitung des Kontrahierungszwangs auf alle Tarife der privaten Krankenversicherung.

Zum anderen könnte man selbst im Falle eines abrupten Ende der Möglichkeit sich im jeden Falle in Deutschland wieder zu versichern, sich leicht an die neue Situation anpassen. Die Möglichkeit schließlich doch eine Versicherung abzuschließen besteht schließlich jederzeit – wird aber in vielen Versicherungen natürlich teurer mit ansteigendem Alter.

 

Versicherung und Kontrahierungszwang – wie wärs mit Kombination?

Es wird Zeit diesen langen Artikel abzuschließen. Vermutlich fragst Du Dich, was Dir die ganzen Informationen bringen. Schließlich bist Du vielleicht bereits ein erfolgreicher Internet-Unternehmer, der sich viel lieber versichert statt das Risiko einzugehen nach Deutschland zur Behandlung zurückkehren zu müssen und weiterhin steuerpflichtig zu sein. Das glaube ich (noch) allerdings weniger.

Die meisten Digitalen Nomaden und Auslandsdeutschen zahlen eben (leider) noch brav ihre Steuern. Aber sie fragen sich, wie sie die Sache mit der Krankenversicherung regeln sollen. Wenn sie noch gemeldet sind, sind sie natürlich ohnehin zwangsversichert. Wenn sie aber etwa abgemeldet sind und ein deutsches Gewerbe haben, könnte der Kontrahierungszwang für sie interessant sein.

Gleiches gilt für Einsteiger ins Digitale Nomadentum bzw. Perpetual Traveling. Anfangs hat man vielleicht noch nicht die Ressourcen, sich eine internationale Krankenversicherung zu leisten. Das kann sich schnell ändern – aber vielleicht auch nicht. Statt Zeit und Nerven mit der Wahl einer dauerhaften Krankenversicherung zu verschwenden, kann man etwa eine günstige kurzfristige Auslandsreisekrankenversicherung abschließen und davon ausgehen, dass man für alles abgesichert ist.

Denn natürlich zahlt eine kurzfristige Auslandsversicherung nur für Leistungen innerhalb des Vertragszeitraumes. Wer mehrmonatige- oder mehrjährige schwere Krankheiten hat, für den besteht dank Kontrahierungszwang weiterhin Versicherungsschutz, wenn er nach Deutschland heimkehrt.

Die Möglichkeiten durch den Kontrahierungszwang sollten also keinesfalls isoliert, sondern eher in Kombination mit bestimmten Versicherungen betrachtet werden. Mit einer kurzfristigen Reisekrankenversicherung und dem Kontrahierungszwang im Hintergrund ist man gegen alle Risiken abgedeckt ohne große Summen dafür bezahlen zu müssen.

Ähnliches kann man jedoch auch bei dauerhaften internationalen Krankenversicherungen machen. Diese bieten oft verschiedene Tarife mit unterschiedlichem Leistungsumfang. Die oft sehr teuren Behandlungen schwerer Krankheiten sind in den Basistarifen meist ab einer bestimmten Höhe gedeckelt. Bei potentiell tödlichen Krankheiten zahlt die Versicherung also irgendwann kein Geld mehr.

Dank Kontrahierungszwang ist man auch in dieser Hinsicht abgedeckt. Denn diese internationalen Krankenversicherungen bieten oft sehr gute Qualität bei kleineren Verletzungen oder plötzlichen Infektionen. Diese sind bereits im Basistarif enthalten, den man relativ leicht bekommen kann. In meinem großen Übersichtsartikel, den ich gerade recherchiere, wirst Du bald alles Wissenswerte dazu finden. Basistarife liegen zwischen 100 und 150 Euro und bieten damit einen super Versicherungsschutz zu Preisen deutlich unter vergleichbaren deutschen Versicherungen.

 

Lass Dich also nicht von vermeintlich besseren Tarifen ködern, der Basistarif reicht meist aus.

 

Sich alleine auf den Kontrahierungszwang zu verlassen mag in einigen wenigen Fällen nützlich sein und gut gehen, ist überwiegend aber keine gute Lösung. Sich die Möglichkeit vor Augen zu halten und sie mit günstigen weiteren Versicherungen zu kombinieren, die die Probleme des Kontrahierungszwanges abfedern, kann hingegen für fast jeden eine gute Entscheidung sein.

 

Schließlich möchte man nicht wieder steuerpflichtig werden, wenn man sich nur das Bein bricht. Andererseits interessieren einem Steuern auch nicht mehr, wenn die bis dato erfolgreiche Krebstherapie wegen Ausschöpfung der Versicherungssumme plötzlich beendet wird.

 

Ich zumindest kann mit meiner momentan nur kurzfristig gültigen Reisekrankenversicherung gut schlafen, weil ich weiß, dass ich im Zweifel über den Kontrahierungszwang ohnehin abgesichert bin.

 

Und Du? Was hältst Du von den Möglichkeiten, die sich aus dem Kontrahierungszwang ergeben? Welche Bedenken hast Du?

 

PS: Wenn Dir mein Blog gefällt, freue ich mich über jede kleine Unterstützung! Ohne meine vielen großzügigen Leser wären diese Beiträge sonst nicht möglich.



Der Beitrag Global, (un)versichert und krank? Kein Problem, es gibt ja Kontrahierungszwang! erschien zuerst auf Staatenlos.

Sichere Website? Der beste Offshore-Hoster für Deine Meinungsfreiheit im Interview

$
0
0

In den vergangenen Artikeln beschäftigten wir uns hier auf Staatenlos mit den Weiten des Internets. Du hast erfahren können, welche Domains Du wo registrieren solltest und welche besser zu vermeiden sind. Genauso kennst Du die besten Länder für ein sicheres Hosting ohne Spionage, Zensur oder andere Eingriffe in Deine Privatsphäre!

Heute möchte ich das ganze auch mit der technischen und kundenorientierten Perspektive kombinieren und den für mich besten vorstellen, der Dir sowohl eine optimale Domain als auch ein überragendes Hosting Deiner Webseite garantieren kann. Kein Wunder also, dass ich mit ihm kooperiere.

 

Denn Deine Daten gehören Dir – nicht der NSA oder anderen staatlichen Spitzel-Agenturen!

 

Wo sitzt der beste Offshore-Hoster/h3>

Kaum verwunderlich ist es, dass unser Webhoster in dem Land zuhause ist, das den ersten Platz in unserem Ländervergleich zum Hosting belegte: Island!

Strategisch zwischen Europa und Amerika gelegen bietet das Land beste Verbindungen. Islands Datenschutzgesetzgebung von 2000 kann man zu den strengsten Datenschutzgesetzen der Welt zählen, das strikte Vorgaben zum Schutz der Privatsphäre macht. Auf europäischen Standards aufbauend, aber weit darüber hinaus schießend, hat es Anforderungen zur Speicherung von Daten hingegen abgeschafft. Island baut eine „Free Speech“-Zone auf, in der Unternehmen und Privatpersonen ihre Seiten gefahrlos betrieben können.

Island hat auch weitere Vorteile. Eine flächendeckende Versorgung mit Grünen Öko-Strom und eine aufregende Landschaft, die einen Besuch seiner Server fast schon zur Pflicht macht.

Island ist aber nicht nur zum Hosting gut geeignet, sondern hat mit .is auch eines der weltweit besten Domains zu vergeben. Diese ist mit 68,90€ im Jahr zwar relativ hochpreisig, hat aber den Vorteil, dass sie aus dem Land selbst vergeben wird. So haben amerikanische oder europäische Interessen kaum eine Chance Domains plötzlich zu beschlagnahmen.

 

Wer ist der beste Offshore-Hoster?

 

Vielleicht fragst Du dich nun, wer sich hinter der eierlegenden Wollmilchsau eines sicheren Hosters verbirgt, der nicht nur Datenschutz ernst nimmt, sondern auch schnell und qualitativ auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingeht und beste technische Voraussetzungen bietet?

 

Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich habe eine Vorauswahl von 5 Hostern analysiert und ihnen einen Fragekatalog zugesendet. Ihre Antworten – oder eher fehlende oder sehr kurze, nichtssagende Antworten – haben meine Voreinschätzung jedoch bestätigt. Eindeutiger Sieger ist einer der Webhoster, den ich bereits in den vergangenen Artikeln empfahl: OrangeWebsite !

 

Warum gerade OrangeWebsite?

 

Erst einmal ist das Internet voll mit gutem Feedback über diesen Hosting-Anbieter. Das ist längst nicht selbstverständlich. Diese Perspektive stellte ich auf die Probe, indem ich einen Fragenkatalog (siehe weiter unten) an die favorisierten Anbieter verschickte. Während andere Webhoster die Anfrage verneinten oder gar ignorierten, hatte ich vom Kundensupport der OrangeWebsite nach bereits 10 Minuten eine freundliche Mail im Postfach, dass sie mir gerne antworten, dafür aber etwas Zeit benötigten.

Kein Problem – wenige Tage später kamen ausführliche Antworten, die Du unten nachlesen kannst. Beantwortet übrigens von niemandem Geringeren als den CEO der Organisation – auch nicht selbstverständlich.

Alles in allem gibt OrangeWebsite ein sehr kohärentes Bild aus sehr gutem Kundensupport, großem Hosting-Knowhow und vor allem eine Einstellung von 100% Pro Datenschutz und Meinungsfreiheit ab. Ihre Dienstleistungen erstrecken ein weites Feld von normalen Shared Hosting über Virtual Private Servern bis zu Dedicated Server, die mit allerlei sicherer Zusatzausstattung erworben werden können. Doch dazu später – zuerst wollen wir uns den Fragen & Antworten widmen, die OrangeWebsite positiv hervorheben.

 

OrangeWebsite – der beste Offshore-Hoster für Datenschutz im Interview

Meine 7 Fragen zu Datenschutz und Meinungsfreiheit hat unser isländischer Offshore-Hoster sehr ausführlich beantwortet. Im Folgenden kannst Du meine Fragen und ihre Antworten in freier deutscher Übersetzung nachlesen.

 

1. Was ist Eure Meinung zur Meinungsfreiheit und Datenschutz?

Meinungsfreiheit ist ein heißes Thema heutzutage. Für uns ist es extrem wichtig, dass jeder sein Recht auf Meinungsfreiheit hat. Dieses ist ein grundsätzliches Menschenrecht, ein Meilenstein unserer modernen Welt. Gäbe es keine Meinungsfreiheit mehr, würde dies negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit wahrer Informationen online haben und letztich zur kompletten staatlichen Zensur führen. Eine Welt ohne Meinungsfreiheit wäre wie eine geschlossene Gesellschaft mit eingeschränkter Wahrheit und ohne neue Ideen und ehrliche Meinungen.

Wir leben in einer Welt mit einer erhöhten Anzahl an Sicherheitsrisiken. Mehr und mehr Unternehmen lagern ihre Dienste ins Internet aus, was die Kriminellen folgen lässt. Die Anzahl von Hack-Versuchen und DDos-Attacken gegen Webseiten sind über die letzten Jahre global angestiegen. Aus diesem Grund ist der Schutz privater Daten online extremst wichtig für jegliche Webseite. Trotzdem vernachlässigen viele Seitenbesitzer, selbst die großen Player, diesen Bereich. Wir würden gerne zu Bewusstsein in dieser Hinsicht aufrufen.

 

2. Was macht ihr um die Daten und Privatsphäre Eurer Kunden zu schützen?

Zuerst ist es unser Ansatz nur das absolute Minimum an Informationen über unsere Kunden zu sammeln. Wir speichern niemals Kreditkartendaten oder andere anfällige Informationen. Daher sind wir ein weniger attrakives Ziel für Cyber-Kriminelle.

Wir geben unseren Kunden die Möglichkeit nur die Informationen zu enthüllen, mit denen sie komfortabel sind. Die einzige Anforderung ist eine gültige Email-Adresse. Ohne diese könnten wir keinen ausreichenden Support bei auftretenden Problemen sicherstellen. Das heißt, dass Leute unsere Dienstleistungen letztlich komplett anonynm nutzen können, da sie auf Wunsch auch per Bitcoin anonym bezahlen können.

Ein Kunde sich jedoch auch entscheiden mehr Informationen zu geben, wie etwa Namen oder Postanschrift. Diese Daten werden auf unseren sicheren Servern gespeichert, auf die nur unsere inländischen Mitarbeiter Zugriff haben. Wir nutzen die neueste Technologie um unser System sicher zu halten und unsere Server werden regelmäßig mit verfügbaren Sicherheits-Updates gepatcht. Jede sensible Information auf unseren Servern ist verschlüsselt und jede Verbindung mit unserem System basiert auf SSL.

Unsere Systeme sind darüber hinaus mit zusätzlichen Sicherheitsschranken versehen, wie etwa einer Zwei-Faktoren-Authentifikation durch SMS-Passwörter, die Kunden optional erwerben können. In diesem Fall könnte ein Hacker, der irgendwie Zugriff auf Dein Passwort bekommen hat, sich trotzdem nicht einloggen und keine Daten stehlen.

Jedwede Information wird rein für unseren Nutzen gespeichert und wird niemals verkauft, gehandelt oder an eine Drittpartei weitergegeben, ohne dass unsere Kunden ihre Zustimmung dafür gegeben haben.

 

3. Was unterscheidet Euch von Euren Mitbewerbern?

Wir wollen unser Unternehmen wie ein Familien-Unternehmen führen. Wir haben ein tolles Team von Experten, die lieben was sie tun. Wir haben nur Mitarbeiter, die wir selbst in Hinblick auf unsere Standards ausgebildet haben. Bevor diese Ausbildung überhaupt beginnt, muss sich ohne Ausnahme jeder Trainee einer strikten und weitreichenden Sicherheitseinweisung unterwerfen. So könnnen wir sicherstellen, dass die Dienste unserer Kunden immer sicher sind.

Unser technischer Support wurde als einer der besten online gewählt. Unsere durchschnittliche Antwortzeit für Anfragen ist lediglich ein paar Minuten rund um die Uhr, während Du bei anderen Unternehmen Tage wenn nicht Wochen warten musst.

Unsere geografische Lage gibt uns außerdem einen entscheidenden Vorteil. Wir sind auf Island, genau auf halbem Wege zwischen Europa und Amerika. Daher können wir ähnlich niedrige Latenzen zu beiden Kontinenten anbieten. Schließlich werden die meisten Webseiten nicht nur für entweder Europäer oder Amerikaner erstellt. Indem sie mit uns hosten, können Kunden beide Märkte gleich schnell bedienen.

Wir wollen auch ein verantwortungsvoller Dienstleister sein. Aus diesem Grunden haben wir uns entschieden alle unsere Dienste aus erneuerbaren Energien zu speisen. Wir unterstützen zudem Charities wie die Electronic Frontier Foundation(Digitale Rechte) und das EarthDay-Netzwerk (Umweltschutz) um die Werte zu fördern, an die wir glauben.

Maximale Sicherheit ist definitiv eines der Dinge, die uns positiv von anderen Dienstleistern abhebt. Wir bieten etwa fortgeschrittene Dienste zur Verhinderung von Ddos-Attacken an (Denial of Service), die bereits ab 29€ im Monat erhältlich sind. Um Attacken von bis zu 100 GB pro Sekunde oder 40 Millionen Pakete pro Sekunde abzuwehren, bieten wir mit monatlich 99€ den besten verfügbaren Schutz.

 

4. Könnt Ihr über Fälle erzählen, wo ihr die Daten und Meinungsfreiheit Eurer Kunden erfolgreich vor staatlicher Zensur verteidigt habt?

Absolut. Ich könnte wahrscheinlich hunderte Beispiele geben, halte mich aber kurz. Ein gutes Beispiel ist die Whistleblower-Website RCIleaks.org, die wir gehostet hatten. Dieses war das erste Mal in unserer Geschichte, dass ein isländisches Gericht beschloss eine Webseite vom Netz zu nehmen. Wir waren nicht glücklich darüber, weil es unsere Aufgabe ist die Meinungsfreiheit unserer Kunden zu schützen. Wir waren von der Situation unseres Falles so überzeugt, dass wir einen Anwalt anheuerten, der in unserem Auftrag unseren Kunden vertrat. Nachdem unser Rechts-Team alle Stücke zusammengesetzt hatte, geschah es, dass wir richtig lagen und der Gerichtsbeschluss wiederrufen wurde. Wir durften die Webseite wieder online stellen. Mehr Informationen dazu hier!

 

5. Würdet ihr politische Dissidenten, Whistleblower und ähnliche Gruppen hosten oder tut es bereits?

Auf jeden Fall. Wir hosten Jedermann, der nicht unsere Geschäftsbedingungen oder isländische Gesetze verletzt. Wir haben eine Vielzahl politisch kontroverser Webseiten wie auch Whistleblower bei uns gehostet.

 

6. Warum habt ihr ausgerechnet Island zum Offshore-Hosting gewählt?

Island ist ein toller Ort zum Web-Hosting. Wir sind eines der wenigen unabhängigen Nationen in ganz Europa. Unsere Regierung setzt bessere Gesetzgebung hinsichtlich der Meinungsfreiheit im Internet durch, weshalb wir ein sicherer Hafen für Blogger, Verleger, Leaker oder Whistleblower werden, die ihre Seiten ohne Belästigung bei uns hosten können.

Island stellt zudem viele natürliche Ressourcen zur Verfügung, etwa geothermale Energie oder natürliches Schmelzwasser um unsere Anlagen vor Überhitzung zu schützen. Inden Du auf Island hostest, hast Du zudem eine sehr geringe Latenz zu beiden Kontinenten, sowohl Europa als auch Amerika.

 

7. Was würdet ihr Kunden empfehlen um ihre Privatsphäre weiter zu schützen?

Ich möchte alle Internet-Benutzer zur Vorsicht mahnen, wenn sie ihre privaten Informationen teilen. Ganz gleich ob Email, Facebook-Nachricht oder ein online geteiltes Bild, alles solltest Du als Information betrachten, die Du laut in öffentlicher Umgebung äußerst. Wenn Du nicht willst, dass andere Deine Geheimnisse erfahren, stelle sie nicht online. Meistens gibt es keine Garantie, dass Deine Information privat bleibt, selbst wenn Du sie „privat“ versendest. Wenn Du diese Tatsache anerkennst, sind Deine Daten sicherer.

Wenn Du online einkaufst, gib keine Daten heraus, die nicht absolut notwendig sind. Benutze anonyme Dienstleister und kaufe Dienstleistungen mit Krypto-Währungen wie Bitcoin oder World-Coin.

 

Weitere Dienstleistungen von OrangeWebsite

 

Hat dir das Interview gefallen? In meinen Augen zeigt es deutlich, wie ernst dieser Offshore-Hoster den Schutz Deiner privaten Informationen nimmt.

 

Doch neben dem Hosting, über das Du aus dem Interview bereits sehr gut Bescheid weißt, bietet OrangeWebsite etwa auch noch andere Dienstleistungen wie Hilfe bei der Domain-Registrierung an.

Die isländische Domain .is zählt etwa ebenfalls zu den empfehlenswertesten, weil sie direkt von Island mit seinen optimalen Gesetzen verwaltet wird. Mit 68,90€ jährlich nicht ganz günstig, bietet sie jedoch einen inkludierten Who-Is-Privacy-Schutz und viele weitere nützliche Funktionen.

Auch beim Erwerb von einer Vielzahl von SSL-Zertifikaten zum weiteren Schutz Deiner Webseite kann dir unser Offshore-Hoster behilflich sein.

Hier noch einmal grob die vielen Vorteile aufgelistet, die Dir ein sicheres Hosting Deiner Webseite bei OrangeWebsite bieten kann.

  • extrem sicheres Shared Hosting (ab 3,40€)  Virtual Private Server (ab 29,90€) und Dedicated Server (ab 199€)
  • höchste Sicherheit und Datenschutz-Standards: gesetzlich, technisch und firmenintern
  • optional bester Ddos-Schutz: bereits ab 29,90€ im Monat
  • Anonymität: Email reicht aus und Zahlung kann per Bitcoin erfolgen
  • Geschichte von erfolgreichen Schutz der Kunden vor Zensur und Spionage
  • verantwortungsvoller & werteorientierter Dienstleister mit Spenden für Meinungsfreiheit & Datenschutz
  • beste Latenzen sowohl nach Amerika als auch Europa
  • extrem schneller und effizienter Kunden-Service
  • 100%-ökologisches Hosting durch erneuerbare Energien
  • die Webhosting-Wahl etlicher Whisteblower, Dissidenten und anderer politisch Verfolgter

 

Viele Gründe sprechen also dafür, dass Du dein Hosting vielleicht zu OrangeWebsite verlagern solltest oder Deine neue Webseite besser gleich dort startest. Schließlich wird es mit Meinungsfreiheit in Deutschland immer schwieriger. Dass Deine Daten hier durch Vorratsdatenspeicherung und andere willkürliche Schnüffel-Maßnahmen nicht mehr sicher sind, weißt Du ja hoffentlich bereits.

 

Schütze Deine Privatsphäre – Weil Dein Leben Dir gehört!

 

Falls Du dich für ein Hosting bei Orange Website entscheidest, profitiert auch der Staatenlos-Blog als Kooperationspartner davon. Ich würde mich freuen, wenn Du Ihnen eine Chance gibst – für bereits 3,40€ im Monat gibt es sicheres Hosting auf Spitzen-Niveau, das aus staatenloser Sicht Weltspitze ist.

Web hosting in Iceland - OrangeWebsite.com
 

 

Wo ist Deine Website gehostet? Kannst Du dir vorstellen, nach Island umzuziehen? Was denkst Du über OrangeWebsite?

Der Beitrag Sichere Website? Der beste Offshore-Hoster für Deine Meinungsfreiheit im Interview erschien zuerst auf Staatenlos.

Irrenhaus Deutschland? Video-Interview mit dem Schulverweigerer Martin Dulski

$
0
0

Staatenlos beschäftigt sich mit Deiner Internationalisierung und den besten Ratschlägen für mehr Geld, Zeit und Spaß. Dabei möchte ich aber nie vergessen, für welchen Wert ich eigentlich schreibe: Freiheit!

Freiheit ist die Realität, die man als Perpetual Traveler in extremster Form leben kann. Aber Freiheit ist für viele nur ein Traum.  „Weil Dein Leben Dir gehört“ ist mein Motto. Leider wird ihr Leben den meisten Leuten geklaut.

 

Gefangen in Schulzwang, Steuerpflicht, Regulierungswahnsinn und Schuldknechtschaft, leben sie ein Leben, das ihren innersten Wünschen und Werten widerspricht.

 

Besonders schlimm ist dies, wenn die Menschen gar nichts dafür können. Menschen, die etwa mein Buch: „Die Staatenlos-Mentalität“ gelesen haben oder bereits eine Freiheitsmentalität verinnerlicht haben. Menschen aber, denen äußere Zwänge im Weg stehen. Falls Du die richtige Mentalität erst noch finden willst, dann hole Dir doch einfach mein kostenloses Buch und fange schon bald an freier zu denken und freier zu leben!

Internationalisiere Dich für ein freies und glückliches Leben!

Profitiere von exklusiven Informationen und speziellen Aktionen!

 

Insbesondere ist hier die Rede von jungen Menschen. Unter 18 sind sie offiziell nicht voll mündig, auch wenn sie geistig und moralisch den Spitzenkräften des Establishments weit überlegen sind.

 

Als Spielball von Eltern, Lehrern, Beamten und Politikern müssen sie leiden, bis sie endlich für sich selbst entscheiden dürfen.

 

Einer dieser jungen Menschen ist Martin Dulski. Martin ist 17 – und wird als Schulverweigerer zum Besuch der Schule gezwungen. Dabei möchte er nicht – und hat  gute Gründe dafür. Martin ist ein ganz normaler  junger Mann, wurde aber bereits ins Irrenhaus eingewiesen und steht wieder kurz davor.

 

Ich spreche mit ihm, über die eigentlichen Irren, die alle Kinder 13 Jahre lang in deutschen Schulen knechten und dafür auch noch Dank haben wollen.

 

Im Video-Interview offenbart er uns die unhaltbaren Zustände in der deutschen Psychatrie, in der irre Beamte völlig gesunde Menschen einsperren. Er spricht mit mir über den Wahnsinn des deutschen Schulsystems, das seit 1938 als einziges Land der Welt neben Schweden seine Kinder systematisch in Zwangsanstalten steckt und umerzieht. Als Schulverweigerer wird er eingesperrt – während eine zunehmende Anzahl von Vergewaltigern und Gewaltverbrechern ungeschoren davon kommt.

Da kann man sich nur fragen:

 

Ist Deutschland noch eine freie Demokratie – oder schon längst ein Irrenhaus?

 

Die erschütternden Worte eines jungen 17-jährigen offenbaren nur einen kleinen Teil des alltäglichen Wahnsinns in Deutschland. Doch sie rütteln auch Dich hoffentlich aus. Deutschland bietet Systemkonformlingen ein durchschnittlich gutes Leben – noch. Denn bald werden allerlei Blasen platzen und die Leute auf den harten Boden der Tatsachen geholt werden. Allen Freiheitsliebenden sei daher geraten, sich bald aus dem Staub zu machen.

 

Sonst landen sie selbst noch im Irrenhaus – auch weil sie ob der Realitätsverweigerung breiter Massen einfach nur irr werden können.

 

Viel Spaß nun mit dem Staatenlos-Interview mit unserem Gast Martin! Wer Martin unterstützen möchte, meldet sich bitte direkt bei ihm. Unterstützung kann er gut gebrauchen. Und irr ist er sicher nicht, eher erstaunlich souverän für einen 17-jährigen im Interview!

Der Beitrag Irrenhaus Deutschland? Video-Interview mit dem Schulverweigerer Martin Dulski erschien zuerst auf Staatenlos.

Das Geheimnis frei zu leben als Perpetual Traveler

$
0
0

Ich nenne mich einen Perpetual Traveler, habe über das Konzept aber noch recht wenig geschrieben. Dies soll sich in den nächsten Tagen mit einer kleinen Artikel-Serie zum Thema „Perpetual Traveling“ ändern. Während Du heute erfährst, was Perpetual Traveling eigentlich ist, fokussieren wir uns danach auf das Warum, das Wie und das Wo. Über das Wann müssen wir uns dann hoffentlich keine Gedanken mehr machen, weil Du sofort loslegen möchtest!

 

Ich bin nämlich überzeugt, dass jeder in kurzer Zeit zum Perpetual Traveler werden kann

 

Denn es hat viele Vorteile als PT unterwegs zu sein, wie wir diesen Lifestyle abgekürzt bezeichnen wollen. Doch was heißt PT, was heißt Perpetual Traveling genau?

 

Was ist Perpetual Traveling?

Perpetual Traveling lässt sich am besten über die drei Ableitungen aus der Abkürzung PT definieren.

1. Perpetual Traveling: Ein PT ist ein „ewig Reisender“. Der Perpetual Traveler hat nicht zwingend einen festen Wohnsitz, sondern springt von Ort zu Ort und Land zu Land wie es ihm beliebt. Er ist multilokal und hat viele Heimaten, nicht (nur) die, in die er zufällig hineingeboren wurde. Die Grenzen des Aufenthaltes in einem Land bilden die Visa-Beschränkungen des Aufenthaltslandes, die von wenigen Wochen bis einigen Monaten reichen. Dabei muss der PT nicht zwingend ewig reisen. In über 70 geeigneten Aufenthaltsländern kann er die Vorteile des Perpetual Traveling mit dem Komfort eines festen Wohnsitzes kombinieren. Als Reisender ist er für verbrecherische Staaten nicht relevant, er möchte sich nicht politisch engagieren, sondern bringt Devisen ins Land. Dies garantiert ihm in der Regel eine höhere Meinungsfreiheit als sämtliche in ihrem Land lebenden Staatsbürger haben.

 

2. Permanent Tourist: Als „ewig Reisender“ ist der PT gleichzeitig „Permanenter Tourist“. Der PT zählt in jedem Land, das er besucht, als Tourist, nicht als Einheimischer. Das sorgt je nach Regime oft für eine bevorzugte Behandlung. Während er sich natürlich ebenfalls an die einheimischen Gesetze zu halten hat, fliegt er weitgehend unter dem Radar der Behörden. Als Tourist ist er vollkommen flexibel und mobil, er kann das Land nach Belieben verlassen und sich oft Dinge erlauben, die für Einheimische übel enden würden. So kann er mit der Wahl des richtigen Landes volle persönliche Freiheit genießen.

 

3. Prior Taxpaxer: Weil er als „Tourist“ gilt, unterliegt der PT nicht der Steuerpflicht eines Landes. Er ist „ehemaliger Steuerzahler“. Sofern er aus seinem Heimatland abgemeldet ist und einige Dinge beachtet, kann er frei von direkten Steuern leben. In Kombination mit dem richtigen dauerhaften Aufenthaltsland kann er sogar indirekten Steuern wie der Mehrwertsteuer entkommen und sie sich zurückerstatten lassen. Doch nicht nur Steuern, sondern auch willkürlichen Regulierungen jeglicher Art entkommt der PT. Er kann sein Unternehmen im Internet nach vollem Belieben führen, ohne sich um Mindestlöhne, Anti-Diskrimierungs-Gesetze oder andere Einschränkungen der Vertragsfreiheit Gedanken machen zu müssen. Ein PT geniesst volle ökonomische Handlungsfreiheit.

 

Freiheit hat viele Facetten, aber der PT erfüllt die relevantesten:

1. Als Perpetual Traveler hat er richtig gestaltet volle Meinungsfreiheit.

2. Als Permanent Tourist hat er richtig gestaltet persönliche Freiheiten, von denen andere nur träumen.

3. Als Prior Taxpaxer hat er richtig gestaltet alle wirtschaftliche Freiheiten, die kein Land der Welt seinen Bürgern sonst bietet.

Auf die richtige Gestaltung kommt es natürlich an. Hier kommt die Flaggentheorie ins Spiel, die ich in einem anderen Beitrag ausführlich beschrieben habe und hier verkürzt wiedergebe.

 

Richtige Gestaltung der Freiheit mit der Flaggentheorie

Seine Freiheit als PT zu maximieren gelingt mit der richtigen Gestaltung durch die Flaggentheorie. Diese sollte man keinesfalls als festes Konzept sehen, sondern nach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen selbst anpassen. Ob man nur eine, ein paar oder alle Flaggen pflanzt, bleibt jedem selbst überlassen.

 

Je mehr Flaggen man jedoch auf der Welt hat, desto größere Vorteile genießt man.

 

Staatenlos konzentriert sich in seiner Beratung auf folgende 12 Flaggen. Die ersten 6 davon sind essentiell, um die eigene Freiheit zu mehren. Die anderen 6 sind in Hinblick auf Freiheit eher zu vernachlässigen, bieten aber Vorteile sie entsprechend besser auszukosten.

 

1. Pass oder Staatsbürgerschaft eines Landes, dass ausländisches Einkommen nicht besteuert oder Deine Handlungen kontrolliert

Für Perpetual Traveler ist die Flagge der Staatsbürgerschaft die Königsdisziplin. Ein PT, der etwas auf sich hält, ist staatenlos, d.h. er besitzt mehrere Staatsbürgerschaften und kann sie nach Belieben aufgeben.

Für Dich ist diese Flagge momentan aber gar nicht relevant. Denn der deutsche, österreichische oder Schweizer Pass bietet eine fast konkurrenzlos gute Reisefreiheit ohne nennenswerte Einschränkungen für im Ausland lebende Bürger – noch.

Dass sich dies jederzeit ändern kann und auch möglicherweise wird, sollte man nicht vergessen. Besteuerung auf Staatsbürgerbasis wie in den USA wird von linksgrünen Parteien in Deutschland schon lange ins Spiel gebracht. Daher lohnt es sich seine Optionen für eine zusätzliche Staatsbürgerschaft frühzeitig zu zumindest zu kennen. Optionen sind breit gefächert, die besten Optionen für nicht-Vermögende sind Panama, Paraguay, Peru, Chile und Uruguay.

 

2. Dauerhafter Aufenthalt in einem Steuerparadies

Für den Perpetual Traveler ist der dauerhafte Aufenthalt in einem steuerfreien Land keine zwingende Voraussetzung. Nach aktueller Rechtslage kann er sich genauso gut aus seinem Heimatland abmelden und die Welt ohne festen Aufenthaltsort bereisen. Trotzdem ist der Reiz des Reisens für viele schnell vorbei, manche sehnt es gar von Anfang an nach der Stabilität eines festen Aufenthaltsortes. Und selbst der nomadischste PT möchte nach einiger Zeit vielleicht eine Basis haben, die ihm als Adresse und Rückzugsort dient.

Zum Glück lassen sich die Vorteile des Perpetual Travelings mit solch einem festen Aufenthaltsort kombinieren. Über 70 Länder gibt es auf unserer Welt, in denen Ausländer steuerfrei leben können. In 23 Ländern zahlen sie gar keine Einkommenssteuern, können aber auch nur schwer einwandern. In über 46 anderen Ländern ist es hingegen oft einfacher. Dort gilt Steuerfreiheit auf Auslandseinkommen, was Online-Unternehmern und Selbstständigen viele Vorteile verschafft. In viele dieser Länder – Staatenlos wird bald darüber berichten – kann man sich auch relativ leicht niederlassen.Sehr gute Optionen sind etwa die Philippinen, Singapur, Malaysia, Panama, Paraguay, Nicaragua, Costa Rica oder Malta.

 

3. Geschäftssitz, wo Du Dein Geld verdienst, vorzugsweise in einem Steuerparadies

In diesem Land registrierst Du deine Offshore-Unternehmung und lässt Dein Gehalt auszahlen. Da es ein Steuerparadies sein sollte, wird es Dein Einkommen nicht oder nur marginal besteuern. Da Du die ersten beiden Grundsätze der Flaggentheorie befolgt hast, werden weder Dein Heimatland noch der Staat wo Du dich dauerhaft aufhältst Dein Einkommen besteuern. Optimalerweise ist diese Offshore-Destination ein kleines, unbekanntes Land, das weder das Interesse noch die Möglichkeit hat Dir das Leben schwer zu machen. Gute Flaggen in dieser Hinsicht bieten Belize, Panama und die Seychellen, falls Reputation eine Rolle spielt auch Hong-Kong, Singapur oder die Bundestaaten Wyoming und Delaware in den USA. In Europa wählt man hingegen Niedrigsteuerländer wie Estland, Litauen, Lettland, Montenegro oder Malta und trickst mit Doppelbesteuerungsabkommen.

 

4. Vermögenszuflucht, wo Dein Geld liegt, vorzugsweise ohne Kapitalsteuern

Dein Geschäftskonto solltest Du besser in einem anderen Land als Dein Unternehmen haben. Dein Vermögen hingegen solltest Du genauso in einem anderen Land lagern als wo sich Dein Geschäftskonto befindet. Du brauchst ein stabiles Land, dass mit einem effektiven Rechtssystem die Sicherheit Deines Vermögens garantiert, möglichst mit geringer Verschuldung und ohne Kapitalsteuern. Es empfiehlt sich wegen geringeren Überweisungsgebühren und anderen Gründen sein Geschäftskonto in Europa zu führen, während man Vermögen auf sicheren Offshore-Privatkonten in Übersee lagert. Gute Länder in Europa sind Malta, Georgien und Lettland, außerhalb ist man mit Uruguay, den Cook-Inseln und einigen Karibik-Staaten gut bedient, neben vielen weiteren.

 

5. „Spielplätze“, in denen Du Dein Leben genießt, vorzugsweise ohne Umsatz- und Mehrwertsteuern

Während die ersten 4 Flaggen sehr wichtig zur Wahrung Deiner wirtschaftlichen Handlungsfreiheit und Selbstbestimmung sind, kann die 5. Flagge der „Spielplätze“ vor allem Deine persönliche Freiheit maximieren.

Singapur mag etwa perfekt für die ersten 4 Flaggen sein, könnte aber Dein Todesurteil als leidenschaftlicher Drogen-Konsument sein. Zum Glück kannst Du einfach den nächsten Flug nach Seattle buchen und Dich im US-Bundesstaat Washington dem Cannabis-Rausch hingeben.

Oder magst Du gerne Glücksspiel? Dann gehe Deiner Lieblingsbeschäftigung doch gleich in Macau oder Nevada nach, statt Dich in überregulierten Establishments ohne jegliche Atmosphäre aufzuhalten.

Ob Drogen oder Glücksspiel, es gibt noch einen Haufen anderer Aktivitäten, die in vielen Ländern verboten, in manchen aber erlaubt sind. Hier solltest Du schlau verschiedene Flaggen setzen und zur Ausübung einer bestimmten Aktivität in ein bestimmtes Land reisen, um sich ihr dort einerseits sorgenfrei, andererseits aber auch besonders gut oder günstig widmen zu können.

Zum Ski fahren muss man schließlich nicht in die Schweizer Alpen. Für den gleichen Preis wie Graubünden kann man sich eine Woche Heli-Ski in Kirgisien leisten. Statt Segeln in der Ostsee zu lernen, kann man das auch gleich in der Karibik tun. Und zum Golfen braucht man kein Kurs, man kann in vielen Ländern einfach so den Schläger schwingen. Je nach Präferenz gibt es immer ein Land, in der man seiner gewünschten Aktivität gut, günstig oder frei nachgehen kann!

 

6. Online-Präsenz

Heute ist jeder irgendwie online. Nicht jeder hat eine Webseite, aber jeder sollte sich um Datenschutz Gedanken machen und seine Meinungsfreiheit schützen. Die 6. Flagge ist für Perpetual Traveler besonders wichtig, weil sie richtig gestaltet so nicht nur ihre Daten für sich behalten können, sondern auch ihre Meinung frei äußern können.

1. Domains sollten von sicheren Ländern registriert werden, die nichts mit Europa oder den USA zu tun haben.

2. Das Hosting einer Webseite sollte in ähnlichen Ländern erfolgen, die hohe Standards an Datenschutz bieten. Dazu gehören etwa Island, Norwegen und die Schweiz. Genauso sollte man aber auch auf den richtigen Anbieter achten.

3. Auch Email-Dienste, Cloud-Speicher und ähnliche Dienste solltest Du möglichst aus genannten Ländern betreiben. Zudem schadet es sich nicht mit Verschlüsselungstechniken wie PGP und neuen anonymen Zahlungsmöglichkeiten wie Bitcoin auseinanderzusetzen.

 

7. Medizin-Tourismus

Während Du mehr über den Punkt Krankenversicherung in Flagge 12 erfährst, ist schon allein die Flagge „Medizin-Tourismus“ ein spannendes Thema, mit dem sich Staatenlos bald verstärkt auseinandersetzen wird. Denn unser heimisches Gesundheitssystem mag zwar relativ gut sein, ist aber hoffnungslos überteuert.

Medizin-Tourismus ermöglicht es nicht nur die Länder aufzusuchen, die bei gleicher Qualität oft deutlich günstiger sind. Dank internationaler Arbeitsteilung kannst Du verschiedene Behandlungen in vielen Ländern gleichzeitig zu viel besserer Qualität durchführen lassen. Gleichzeitig erlauben verschiedene Regulatorien in einem Land vielleicht die lebensrettende Operation, die in Deinem Heimatland vielleicht verboten ist.

Immer mehr Länder kristallisieren sich in dieser Hinsicht als gute Destinationen heraus. Insbesondere Osteuropa mit Ungarn, Armenien und der Türkei ist eine gute Wahl, aber auch Länder wie Malaysia, Mexiko, Costa Rica und viele mehr.

 

8. Ehepartner (zusätzliche Staatsbürgerschaft durch Heirat)

Der Partner ist wohl die kontroverseste Flagge. Schließlich soll man seinen Partner doch aus anderen Gründen wählen als seinen Nutzen als Flagge, oder? Während ich dem grundsätzlich zustimme, sollte man die Augen vor den Möglichkeiten nicht verschließen. Für Nicht-Vermögende bietet Heirat eine schnelle Abkürzung zu den Staatsbürgerschaften von Spanien, Portugal, Irland, Slowenien, Belize, Kolumbien, Mexiko und einigen mehr.

Dass viele Männer oder Frauen keinen geeigneten Partner in ihren Heimatländern finden ist eine andere Möglichkeit. Global statt lokal zu suchen eröffnet die Möglichkeiten ungemein.

 

9. Kinder (Erwerb der Staatsbürgerschaft bei Geburt)

Auch bei Kindern an Flaggen zu denken kann kontrovers sein. Nichtsdestotrotz ist auch dies eine Flagge, die man nicht außen vor lassen sollte. Etwa, indem man seine Kinder von Geburt an mit zwei Staatsbürgerschaften ausstattet, was etwa bei Geburt des Kindes in fast ganz Lateinamerika möglich ist.

Oder auch, weil man als kinderloses Paar noch durch Adoption zu seinem Glück finden will. In den Bedingungen unterscheiden sich die Länder der Welt teils erheblich.

Genauso möchte man gerade als Deutsche/r seine Kinder vielleicht dem verbrecherischen Schulzwangssystem enziehen. Als Perpetual-Travel-Familie hat man alle Möglichkeiten dazu. Schulzwang gibt es in seiner extremen Form schließlich nur in Deutschland und Schweden.

 

10. Mitarbeiter/Virtuelle Assistenten

Der clevere Perpetual Traveler macht nicht alles allein. Die Welt ist groß genug das andere etwas von seiner Arbeit abhaben können. So hat er mehr Zeit für sich oder spart sich die Nerven für für ihn stressige Aufgaben.

Als Perpetual Traveler ist er bei der Auslagerung von Aufgaben nicht von blödsinnigen Regulierungen unterworfen. Er kann einstellen wen er will, zu welchen Bedingungen er will, sofern sich ein passender Arbeitnehmer findet. Nicht auf Deutschland beschränkt, findet er besser ausgebildete und vor allem motivierte Arbeitskräfte für den Bruchteil des Preises. Ein spannendes Thema, das Staatenlos bald weiter unter die Lupe nimmt. Zu den besten Virtuellen Assistenten sollen übrigens Filipinas, Pakistanis und Rumänen zählen.

 

11. Bildung

Bildung ist die am schwierigsten zu verortende Flagge. Als Perpetual Traveler hat man sich von der Illusion formaler Bildung schließlich ohnehin verabschiedet. Stattdessen lernt man jeden Tag auf seinen Reisen und mit seiner Tätigkeit dazu, hält aber auch aktiv nach weiterem Potential Ausschau.

So können vielerlei Angebote zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung besser und günstiger in anderen Ländern in Anspruch genommen werden. Ob man Innere Kampfkünste in Indonesien, Yoga in Indien oder Meditation in Nepal lernt, spielt dabei keine Rolle. Genauso lernt man Spanisch besser in Nicaragua als in Spanien und Englisch besser auf Malta denn in den USA. Noch viel weniger als den vielen Ländern der Welt verschließt sich der Perpetual Traveler freilich den Weiten des Internets, die er täglich zur persönlichen Weiterentwicklung heranzieht.

 

12. Versicherungen

Während eine gute Gesundheitsversorgung Dich nicht unbedingt freier macht, hilft sie Dir doch besser zu schlafen. Dank Kontrahierungszwang kannst Du das als Deutscher bereits. Kombiniert mit einer günstigen Auslandsreisenkrankenversicherung oder einer immer noch preiswerten dauerhaften internationalen Krankenversicherung kannst Du dich gegen alle Risiken entsprechend absichern.

Eine Flagge ist dieser Bereich insofern, als dass Deine Versicherung längst nicht aus Deinem Heimatland stammen muss. Du kannst Dir viel mehr global das beste Angebot heraussuchen. Das gilt natürlich nicht nur für Krankenversicherungen, sondern auch jegliche andere Versicherungen.

 

Welche Gefahren hat das Perpetual Traveling?

Richtig gestaltet hat das Perpetual Traveling keine rechtlichen Gefahren. Während es einige Fallstricke gibt, über die Prominente schon gestolpert sind, lassen sich diese relativ leicht umschiffen.

Gefahren lauern allenfalls in der unrealistischen Dystopie einer totalitären Weltregierung, die das Perpetual Traveling sicher nicht dulden würde. Gegen alle anderen denkbaren Szenarien ist der Perpetual Traveler gefeit.

Wenn Dein Heimatland Perpetual Traveling ohne festen Wohnsitz etwa untersagt, sondern Du ein festes Aufenthaltsland brauchst, holst Du dir einfach eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung eines anderen Landes.

Wenn Dein Heimatland die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft koppelt oder Dich andersweitig zu kontrollieren versucht, gibst Du deine Staatsbürgerschaft einfach auf, weil Du dich längst um eine Alternative gekümmert hast.

 

Als Perpetual Traveler lässt Du Deine Identität nicht von einem Stück Papier definieren, Du kannst Dich mit deutschem Pass genauso als Nicht-Deutscher fühlen wie ohne deutschen Pass als Deutscher.

 

Während die richtigen Länder für die richtigen Flaggen sich stetig ändern, droht aus dieser Richtung wenig Gefahr. Natürlich evaluiert ein Perpetual Traveler ständig die Situation in den Ländern, in denen er Flaggen gesetzt hat, um auf der sicheren Seite zu sein. So kann er unangenehme Überraschungen vermeiden. Der clevere Perpetual Traveler weiß etwa, dass ab 2016 durch das Informationsaustausch-Abkommen das Bankgeheimnis in vielen Ländern Geschichte ist (Staatenlos berichtet bald). Sein Vermögen hat er längst nach den neuen Regeln ausgerichtet oder in Länder gebracht, die sich dem OECD-Diktat wiedersetzen.

Eigentlich kann der Perpetual Traveler von neuen Regulatorien nur profitieren – er ist nämlich antifragil. Seine Flexibilität und Mobilität ermöglichen ihm die sofortige Reaktion auf Gefahren als auch die sofortige Möglichkeit spannende Chancen zu verfolgen.

 

Der Perpetual Traveler liebt Krisen, weil er von ihnen profitiert.

 

Wirkliche Gefahren im Leben eines Perpetual Travelers sind eher die, die alle multilokalen Unternehmer, Digitale Nomaden und ähnliche Auslandsbürger tangieren. Fehlender Kontakt zur Familie, Freunden, Heimweh oder Schwierigkeiten sich in unvertrauter Umgebung zu recht zu finden kennt jeder, sind aber in letzter Instanz viel zu persönlich um sie zu generalisieren. Was auf viele zutreffen mag. sehen einige ganz anders.

 

Der Perpetual Traveler – ein Zukunftsmodell?

Perpetual Traveler gibt es schon seit Jahrtausenden. Das Konzept ist keineswegs neu noch ist Staatenlos sein Erfinder. Reisende Kaufleute organisierten sich in Antike und Mittelalter nach ähnlichen Prinzipien, in der Neuzeit folgten ihnen wenige nach. Meist blieben sie in der Anonynmität – wer will es ihnen verübeln?

Perpetual Traveling muss aber kein Geheimnis bleiben. Denn ein Perpetual Traveler agiert 100 Prozent legal und in staatenlosen Augen auch 100 Prozent moralisch.

Im Zeitalter des Digitalen Nomadentums entdecken immer mehr Leute die Vorteile ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Fremde Länder locken, das sich immer schneller drehende Hamsterrad macht schwindelig. Nie war es so einfach selbst unqualifiziert im Netz sein Geld zu verdienen.

 

Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen Deutschland den Rücken kehren, angesichts hausgemachter Probleme wie Wahnsinns-Steuern, Über-Regulierung oder Flüchtlingskrise kein Wunder.

 

Das Konzept des Perpetual Travelings könnte ihnen eine Alternative bieten. Denn Perpetual Traveler zu sein, hat so viele Vorteile. Insgesamt 23 Vorteile sieht Staatenlos im Perpetual Traveling – diese wird er Dir im nächsten Artikel zur Frage nach dem „Warum“ näherbringen.

 

Danach beschäftigen wir uns mit der Frage, die Dich vielleicht jetzt schon brennend interessiert: Wie?

 

Schließlich braucht man wohl Geld um in der Welt unterwegs zu sein. Dass man Geld braucht ist keine Frage, das man viel Geld braucht ein Mythos. Genauso ist es ein Mythos, das man sich das Geld nicht verdienen kann. In einem Übersichtsbeitrag möchte ich Dir zeigen, wie Du innerhalb weniger Tage selbst zum Perpetual Traveler werden kannst.

Oder vielleicht bist Du es schon? Die Frage nach dem Wo haben wir in Hinblick auf Flaggen bereits in diesem Artikel kurz beantwortet. Eine Sequenz der ersten Schritte eines Perpetual-Traveler-Einsteigers soll für Dich schließlich Licht ins Dunkel bringen, wie Du am besten wo vorgehst um Deine ganz persönliche Freiheit zu finden.

All das und viel mehr in den nächsten Tagen!

 

Werde auch Du staatenlos – Weil Dein Leben Dir gehört!

 

PS: Wenn Dir mein Blog gefällt, freue ich mich über jede kleine Unterstützung! Ohne meine vielen großzügigen Leser wäre dieses Angebot sonst nicht möglich.



Oder lieber mit Bitcoin Spenden!

Der Beitrag Das Geheimnis frei zu leben als Perpetual Traveler erschien zuerst auf Staatenlos.


23 Vorteile, die Du als PT täglich genießen kannst

$
0
0

Im letzten Artikel hast Du erfahren können, was Perpetual Traveling eigentlich ist. Für viele war es in der Tat bisher ein Geheimnis, stellt aber einen möglichen Ausweg in vielen Situationen dar. Heute wollen wir uns in das Thema vertiefen und die vielen Vorteile vorstellen, die Du vielleicht auch bald als Perpetual Traveler genießen kannst.

Dabei wollen wir auch gar nicht lange zögern, sondern gleich loslegen. Ganze 23 Vorteile habe ich als Perpetual Traveler identifiziert. In diesem Artikel möchte ich sie nur ganz kurz anschneiden. Entweder habe ich bereits über sie geschrieben und sie sind entsprechend verlinkt, oder das Ganze passiert erst noch.

 

Ich lebe ja bereits so – und Du hoffentlich bald auch!

 

23 Vorteile, die Du als PT täglich genießen kannst

1. volle Souveränität: Lebe Dein Leben wie Du willst

„Weil Dein Leben Dir gehört“ ist Botschaft des Staatenlos-Blogs. Diese Botschaft spielt darauf an, dass Du ein Recht auf Deinen eigenen Körper, deinen eigenen Geist und alles was Du damit machst, hast. Niemanden sollte berechtigt sein in Deine Freiwilligkeit einzugreifen und Dich zu etwas zwingen können, mit dem Du nicht einverstanden bist. Aber genau das passiert Dir vielleicht ständig. Beispiele spare ich mir. Denn von Behörden aller Art hast Du vermutlich bereits genug.

Als Perpetual Traveler lebst Du voll souverän. Niemand kann Dich zu etwas zwingen. Behörden schon gar nicht. Sie sind allenfalls Deine Partner, wenn Du Dich freiwillig entscheidest in ein bestimmtes Land einzureisen oder dort eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen. Solange Du Dir keine Schwierigkeiten einhandelst, kannst du überall auf der Welt souverän leben. Falls doch, war es vermutlich Deine freie Entscheidung.

Volle Souveränität über sich und sein Leben zu haben kann anfangs sehr beängstigend sein. Nach einiger Zeit ist es aber sehr befreiend. Die richtige Staatenlos-Mentalität hilft Dir dabei!

 

2. Mobilität: arbeite & lebe dort, wo es Dir gefällt

Ist es Dir zu kalt in Deutschland? Nervt Dich die deutsche Mentalität? Hast du genug von einem degenerierenden System?

Als Perpetual Traveler kannst Du dem entkommen. Du kannst wählen wo Du lebst und im Notfall innerhalb weniger Minuten Deinen Koffer packen und weiterreisen. Diese Zeilen schreibe ich gerade am Flughafen von Malta. Gleich schreibe ich im Flugzeug weiter. Den Artikel werde ich in Frankfurt vollenden und in Heidelberg veröffentlichen. Schöne neue Welt?

Die ganze Welt steht dir jedenfalls offen – fast. Es gibt 206 autonome Jurisdiktionen momentan – und als Europäer kommst du letztlich fast überall rein. Freilich sind nur etwa 100 überhaupt ansatzweise interessant um sich dort aufzuhalten. Wo das ist, entscheidest Du aber letztlich selbst.

 

3. Flexibilität: entkomme Gefahren und nutze Chancen in kürzester Zeit

Habe ich schon die Flexibilität gelobt? Mit Mobilität geht Flexibilität einher. Du kannst Dir deine Zeit nicht nur frei einteilen, Du kannst von plötzlichen Chancen ungemein profitieren als auch heraufziehenden Gefahren schnell entkommen.

Flexibilität ist nicht nur zeitlich gut, sondern auch für den Geldbeutel. Die günstigsten Flüge sind meist etwa Sonderangebote oder Error-Fares, die nur wenige Stunden, im letzteren Fall oft nur Minuten, gültig sind. Als flexibler Perpetual Traveler hast Du alles in der Hand diese sofort zu buchen, schließlich bist du weltweit mobil. Genauso kannst Du spontan zum Flughafen gehen und auf Last-Minute-Angebote hoffen. Oder Du bist in einem überbuchten Flug, verzichtest freiwillig und kassierst eine dicke Prämie.

Doch Flugreisen sind nur ein Aspekt, in der sich die Flexibilität so richtig auszahlt. Es gibt noch etliche weitere, die wir vielleicht noch einmal in einem einzigen Artikel beleuchten.

 

4. wirtschaftliche Regulierungsfreiheit: führe Dein Business wie Du willst

Weißt Du, was das Tollste daran ist Perpetual Traveler zu sein?

Als PT musst Du kein Unternehmen anmelden! Du unterliegst fast keinen Zwängen! Du agierst quasi auf einem freien Markt, wenn Dein Geschäft im Internet agiert, Server und Domain in den richtigen Ländern liegen und das Geschäftsmodell nicht zu komplex ist.

Solange Du Perpetual Traveling machst, kannst Du als Freelancer oder Einzelunternehmer Deine Geschäftsidee problemlos privat führen. Das kann natürlich bei Zahlungsdienstleistern, Banken und Co. für Probleme sorgen, diese lassen sich in der Regel aber umschiffen. Langfristig ist es natürlich ratsam sich ein Offshore-Unternehmen zuzulegen, insbesondere wenn Du einen dauerhaften Aufenthalt in einem Land anstrebst. Kurzfristig und gerade für den Start ins Leben als Perpetual Traveler musst Du dich aber nicht mit der Bürokratie einer Gründung auseinandersetzen, wenn Du den Unternehmens-Status nicht zwingend brauchst. Konzentrier Dich stattdessen aufs Reisen, Genießen & Geld verdienen!

Wenn Du dann Geld verdienst, kannst Du immer noch ein Unternehmen anmelden, Geschäftskonten besorgen und andere Dinge nachholen. Für den Anfang lenkt es nur vom Wesentlichen ab.

Doch auch später hast Du noch viele Vorteile: keine Einschränkungen Anti-Diskriminierungsgesetze, Kündigungsschutz oder Mindestlöhne gelten für Mitarbeiter. Vermutlich wirst Du aber ohnehin nur Freelancer einstellen.

Auch vielen weiteren willkürlichen Einschränkungen Deiner Gestaltungskraft kannst Du entgehen. Was uns zum nächsten Punkt bringt.

 

5. Steuerfreiheit: alles netto

Das Perpetual Traveling Steuerfreiheit bedeuten kann, weißt Du wahrscheinlich bereits. Die Implikationen daraus möchte ich aber noch einmal kurz erläutern: Du verdienst nämlich immer NETTO!

Und wenn Du plötzlich alles netto verdienst, keine Abgaben zahlst und sonst kaum Kosten hast, kannst Du mit bereits 10€ Verdienst ein grandioses Leben als Perpetual Traveler führen. Einstiegs-Jobs für 10€ im Internet kann fast jeder finden (mehr dazu im nächsten Artikel). es ist eher eine Frage des Wollens denn des Könnens. Was sich in Deutschland freilich kaum lohnen würde, ist als PT für den Anfang sehr interessant. Bei Kosten von 20€ pro Tag für ein luxuriöses Leben, hieße das 2h pro Tag arbeiten. Ist der Lohn noch geringer etwas mehr, ist er höher weniger. Ob Du dann dazu tendierst mehr auszugeben und mehr zu arbeiten, oder aber vielleicht die freie Zeit zur Eröffnung eines eigenen Unternehmens oder eigenen Dienstleistungen verwendest, bleibt letztlich Dir überlassen.

Und 10€ sind natürlich nur der Anfang für sehr leichte Aufgaben. Mit spezifischerem Wissen aus z.B. IT kann es weit darüber hinausgehen. Wer sich geschickt positioniert und einiges drauf hat, kann sicher mit 50€ pro Stunde durchstarten. Nach oben sind letztlich keine Grenzen gesetzt. Ob Du 10€. 100€ oder 1000€ die Stunde verdienst – als Perpetual Traveler bleibt die Summe am Ende die gleiche.

Naja, fast.

 

6. Geo-Arbitrage: verdiene Geld in starken Währungen und lebe in Ländern mit schwachen

Denn die Summe, die Du verdienst, wird meist in einer anderen Währung sein, als jene, die Du ausgibst. Du verdienst im schwachen, aber vergleichsweise noch guten Euro, oder wenn Du schlau bist arbeitest Du direkt auf dem Schweizer Markt für Schweizer Franken. Du lebst aber vielleicht in Ländern, deren Währungen extrem schwach sind und ständig abwerten. Dein eigentlich verdientes Geld ist plötzlich also noch viel mehr wert.

Kolumbien etwa steckt momentan in Währungsschwierigkeiten, obwohl das Land extremes Potential hat. Das macht nicht nur Investitionen in der momentanen Lage zu einer guten Idee, auch das Leben & Genießen im Land ist extrem günstig.

Geo-Arbitrage heißt das Zauberwort, das Du dir merken solltest. Du verdienst nicht nur netto, Dir bleibt auch mehr davon. Natürlich nur in entsprechenden Ländern mit schwachen Währungen. Wenn Du später mehr verdienst, mag das für das Leben unerheblich sein, macht aber Investments hoher Geldsummen noch viel interessanter.

 

7. Antifragilität: Du schützt Dich nicht nur von weltweiten Krisen, Du profitierst von ihnen

Antifragilität heißt, dass Du von Druck profitierst. Du bist schließlich flexibel und mobil. Wo ein Land leidet, gewinnt vielleicht das andere Land. Als Staatenloser darfst Du natürlich auch eine emotionale Bindung zu Deinen „Heimaten“ haben, musst es aber nicht. Bricht plötzlich der Bürgerkrieg aus, reist Du eben weiter.

Manche Länder sind antifragiler als andere. Die Schweiz etwa ist eine Oase der Sicherheit, in die bei Krisen immer allerlei Geld fließt. Genauso denkt der Perpetual Traveler über Krisen. Er begreift sie als Chancen, die er ausnutzen kann. Während alle panisch ihre Aktien verkaufen, greift der PT zu Ramsch-Status erst richtig zu.

Sich antifragiler zu machen kann in vielen Bereichen gelingen. Der PT richtet sein Leben so aus, dass er Widerständen nicht nur trotzt, sondern möglichst noch positives abgewinnt. Er ist nicht nur robust, er ist antifragil.

 

8. Dauernder Touristen-Status: Du wirst als Tourist oft besser behandelt als Einheimische

Warst Du schon mal in Kuba?

Dann ist Dir sicher aufgefallen, wie bevorzugt Du als Tourist lebst während die Kubaner täglich unterdrückt werden. Das liegt nicht nur an Deinem Geld, sondern auch an Deinem Status als Tourist. Und genauso wie in Kuba behandeln andere Staaten Touristen in der Regel wohlwollender als Einheimische. Notfalls kann es dann auch schon mal ein kleines Bakschich richten, während Einheimische hinter Schloss und Riegel verschwinden.

Als PT bist Du Permanent Tourist. Zwar hast Du nur eine beschränkte Aufenthaltsdauer im Land, profitierst von ihr aber überproportional. Was Du an Deinem Laptop machst interessiert letztlich keinen, Du bringst schließlich Devisen ins Land.

 

9. „illegale“ Vergnügungen: gehe Glücksspiel, Drogen … nach Deinen Präferenzen nach

Viele schöne Dinge, die die Menschen zur Vergnügung erfunden haben, sind leider verboten. Manche dieser opferlosen „Straftaten“ je nach Land sogar mit dem Tod. Zum Glück aber sind einige Länder liberaler als die anderen.

Magst Du Glücksspiel, dann gehst Du nach Nevada oder Macau. Magst Du Drogen, gehst Du nach Uruguay, Portugal oder Colorado. Magst Du irgend etwas anderes, was „Illegal“ in Deinem Land ist, wirst Du schon ein geeignetes Land finden, wo Du es praktizieren kannst. Komparative Vorteile finden viele Kleinstaaten in einer Welt aus 206 Jurisdiktionen.

 

10. Frauen/Männer: finde einen geeigneten Partner/in weltweit (oder mehrere)

Hast du Schwierigkeiten einen Partner zu finden? Oder möchtest Du mehrere, fürchtest Dich aber vor dem gesellschaftlichen Tabu?

Weltweit alle Möglichkeiten offen zu halten bietet viele Chancen. Als Perpetual Traveler kannst Du aus dem größten Pool wählen, Deinen Traumpartner mit auf Reise nehmen und Euch schließlich im Land Eurer Wahl niederlassen. Sicher ein kontroverses Thema, aber der Weg zur zweiten Staatsbürgerschaft über Heirat ist eine weitere Option. Besonders einfach geht dies mit Partnern aus Belize, Brasilien, Kolumbien, Spanien, Portugal und Irland. Nicht die schlechtesten Länder um auf Partnersuche zu gehen.

 

11. Kinder: Ziehe Kinder international und ohne Schulzwang auf, adoptiere einfach

Was für Partner gilt, gilt genauso für Kinder. Mit Kindern Reisen geht nicht?

Völlig falsch. Ich habe mittlerweile einige kinderreiche Familien kennen gelernt, die zusammen ohne festen Wohnsitz durch die Welt tingeln, ihre Kinder dem Schulzwangssystem entziehen und dabei richtig viel Spaß haben. Natürlich muss man an der ein oder anderen Stelle im Vergleich zum einzelnen PT Kompromiße eingehen, doch Perpetual Travel als Familie ist möglich. Wie – das zeigen bald einige Interviews mit den Betroffenen.

Kindern von Geburt an zwei Staatsbürgerschaften mitzugeben um sie später selbst entscheiden zu lassen kann eine wertvolle Geste in unserer heutigen Zeit sein. Genauso können kinderlose PT-Paare aber auch die Möglichkeiten von Adoptionen leichter auskundschaften und so endlich zum Familienglück kommen. Das reisende Familien ihre Kinder nicht in ein kinderunwürdiges System packen, versteht sich für die meisten von selbst.

 

12. Nutze Möglichkeiten, die Du nur anwesend in bestimmten Ländern hast

Dieser Punkt vereint Flexibilität mit einigen anderen Dingen. Wir hatten schon die Möglichkeit angesprochen, dass manche Aktivitäten in einem Land illegal, in anderen Ländern legal sind. Darüber hinaus gibt es jedoch abseits dieses Gegensatzes weitere Chancen nur in bestimmten Ländern. Ob dies der Zugang zu speziellen Investments, Aktivitäten (Vulkansurfen gibts meines Wissens nur in Nicaragua) oder auch Personen ist, der Perpetual Traveler kann diese Möglichkeiten entsprechend ausnutzen. Yoga in Indien, Innere Kampfkünste in China oder Krav Maga in Israel – warum von den Schülern lernen, wenn man ins Heimatland der Meister kann?

 

13. Entkomme Zwängen wie Wehrpflicht, Wahlpflicht, Steuerpflicht, Buchhaltungspflicht

Als Perpetual Traveler gibt man gewisse Rechte auf. „Rechte“, die man ohnehin nicht braucht, etwa das Wahlrecht, das Recht auf Existenzsicherung und weitere „politische Versprechen“, für die andere zahlen müssen. Genauso entkommst Du als abgemeldeter PT aber auch einigen Pflichten.

Etwa die Pflicht, Einkommenssteuern zahlen zu müssen (und einigen weiteren Steuern).

Oder die Pflicht, für Dein Unternehmen Buch führen zu müssen. Die Buchhaltung kannst Du Dir komplett sparen.

Wehrpflicht gibt es in Deutschland nicht mehr. Hier müsstest Du auch sicherlich aufpassen, falls Du wieder zurückkommst. Aber generell befreist Du Dich als PT von den Pflichten, die der deutsche Staat seinen Staatsbürgern stellt. Natürlich nur, wenn Du mit Wegzugsbesteuerung und weiteren Bedingungen konform gehst.

 

14. Mehrwertsteuer-Rückerstattung (bei dauerhaften Aufenthalt außerhalb EU)

Ein Thema, das wir bald auf Staatenlos ansprechen, ist die Rückerstattung von Mehrwertsteuern. Als Alt-Konstanzer kenne ich das Spiel zu genüge. Schweizer kaufen in Deutschland nicht nur ein, weil es günstiger und die Wechselkurse besser sind, sondern auch weil sie zusätzlich die Mehrwertsteuer erstattet kriegen. So wie die Schweizer kann sich auch jeder mit einem dauerhaften Aufenthalt außerhalb der EU die Mehrwertsteuer zurück holen. Wie das genau geht, erfahrt ihr bald hier.

 

15. gute Möglichkeiten zu mehreren Staatsbürgerschaften

Möglichkeiten mehrerer Staatsbürgerschaften hat jeder, aber der Perpetual Traveler hat besonders gute. Nicht ohne Grund sind Zweitpässe die Königsdisziplin des Perpetual Traveling. Jeder PT, der etwas auf sich hält, hat dabei mehrere Staatsbürgerschaften. Ob er sie sich kauft, erheiratet oder durch längeren Aufenthalt im Land erwirbt – Möglichkeiten hat er einige.

 

16. informationelle Selbstbestimmung (Anonymität wenn gewollt).

Als PT kannst Du völlig anonym leben, wenn Du es wünschst. Du verschlüsselst Deine Daten im Internet über Tor, benutzt PGP, sichere Server, Domains und andere Dienste. Du bezahlst mit Bitcoin und hast mehrere Staatsbürgerschaften. Alles legal – aber Dich aufspüren kann man nicht.

Genauso kannst Du wie ich aber sehr freizügig mit persönlichen Infos sein. Das nennt man schließlich informationelle Selbstbestimmung. Ich möchte mich als PT nicht verstecken, ich möchte, dass Du selbst die Chancen des Perpetual Traveling entdeckst und vielleicht bald selbst zu einem wirst.

 

17. kein Krankenversicherungszwang, Kontrahierungszwang in Deutschland, günstige internationale KVs

Du verdienst bereits netto und lebst dank guten Wechselkursen sehr günstig in vielen Ländern. Aber auch weitere Abgaben minimieren sich extrem. Die einzigen Fixkosten, die Du anfangs vielleicht haben wirst, sind die einer Krankenversicherung. Dank Kontrahierungszwang in Deutschland bist Du aber so abgesichert, dass Du nicht einmal zwingend eine brauchst.

Trotzdem empfiehlt sich als PT langfristig eine dauerhafte internationale Krankenversicherung, die in der Regel deutlich günstiger ist als vergleichbare private Versicherungen in Deutschland. Mehr dazu in einem baldigen Artikel, der bereits in der Vorbereitung ist.

 

18. beste Vorsorge ist private Vorsorge

Wenn Du keine Kosten hast, günstig lebst und netto verdienst, kannst Du dir vorstellen, dass einiges übrig bleibt.

Als PT bist Du nicht in den Klauen eines Schneeball-Rentensystems gefangen, sondern kannst selbst entscheiden ob und wie Du vorsorgst. Dabei hast du weltweite Investment-Möglichkeiten und viel mehr Kapital, als die meisten anderen Leute in Deinem Alter. Insbesondere wenn Du minimalistisch lebst, können sich als PT schnell große Summen ansammeln, die Dich entsprechend angelegt nach wenigen Jahrzehnten zum Millionär machen.

Stell es Dir nur einmal vor: sagen wir, Du verdienst mittelfristig 30€ die Stunde netto. Du arbeitest lediglich 20h pro Woche, hast also 2400€ im Monat. Ausgeben tust Du aber nur 1400€ im Monat – für ziemlich viel Luxus in Deinem Aufenthaltsland. Dir bleiben 1000€ im Monat, also 12000€ im Jahr. Angespart über 2-3 Jahrzehnte kannst Du dir selbst ausrechnen, was dabei herauskommt.

Realistischer ist es natürlich, dass Du gar nicht so viel brauchen wirst später. Du sparst also weniger. Vielleicht verdienst Du aber auch deutlich mehr und arbeitest länger. Letztlich ist es Deine Entscheidung. Und da Du völlig souverän bist, möchtest Du vielleicht weit über das Rentenalter hinaus arbeiten, weil Dir deine Tätigkeit Spaß macht.

Allerdings hat sich das Thema Vorsorge bei der aktuellen technologischen Entwicklung bald ohnehin erledigt. Wer nicht die nächsten 20 Jahre arbeitsunfähig wird, sollte nicht zu viel vorsorgen, weil dies meiner Einschätzung gar nicht mehr nötig ist dann. Mehr dazu bald separat.

 

19. mehr Zeit für Dich durch Outsourcing von allem was du nicht machen kannst/willst

Der schlaue PT sourct aus. Er spart sich Zeit, indem er seine Aufgaben an andere weitergibt. So profitiert er nicht nur selbst, er kann auch etwa Nachwuchs-Perpetual-Travelern einen Start ins PT-Leben ermöglichen.

Staatenlos hat gerade selbst eine Virtuelle Assistentin eingestellt. Eine sehr gute Arbeitserleichterung, die einen auf die Kernaufgaben konzentrieren lässt.

 

20. total freie Zeiteinteilung

Stichwort Zeit. Du bist sehr flexibel. Manchmal aber auch nicht. Etwa, wenn Du am Flughafen schreibst und Dein Flug gleich fliegt. Damit Du heute trotzdem etwas zu lesen hast, handle ich die letzten 3 Punkte im Schnellverfahren ab!

 

21. Umgib dich nur mit positiven Menschen

Negative Menschen halten Dich davon ab, zu tun, was Du wirklich willst. Gerade das Konzept des Perpetual Traveling wirkt auf viele extrem fremd. Lass Dich davon nicht abhalten, suche Kontakt zu Gleichgesinnten und lege los. Negative Menschen haben kein Recht darauf mit Dir Kontakt zu haben. Du kannst Dir selbst aussuchen, mit wem Du dich umgeben willst.

 

22. viele interessante Menschen kennen lernen

Genauso lernst Du ungemein viele interessante Menschen kennen, wenn Du als PT durch die Welt reist. Selbst wenn Du introvertiert bist, wirst Du nach einiger Zeit kaum Probleme haben, mit anderen global lebenden Menschen ins Gespräch zu kommen. Dafür verbindet Euch einfach zu viel.

 

23, Du kannst jederzeit zurückkehren ins Heimatland. Mit viel Kapital, Erfahrung, Kontakten um das Land besser zu machen

Schließlich kannst Du als PT immer in Dein Heimatland zurückkehren. Wenn Du alles richtig gemacht hast, musst Du Dich nicht vor Finanzamt und Co. fürchten. Statt Dein Land im Bürgerkrieg versinken zu sehen, komme mit viel Wissen, Kontakten und Kapital wieder und baue aus den Trümmern ein besseres Land auf.

Diese Punkte bedürfen sicher näherer Erläuterung, die in den nächsten Monaten folgen wird.

 

Werde auch Du PT – Weil Dein Leben Dir gehört!

 

PS: Wenn Dir mein Blog gefällt, freue ich mich über jede kleine Unterstützung! Ohne meine vielen großzügigen Leser wäre dieses Angebot sonst nicht möglich.



Oder lieber mit Bitcoin Spenden!

Der Beitrag 23 Vorteile, die Du als PT täglich genießen kannst erschien zuerst auf Staatenlos.

5 Möglichkeiten wie Du bereits heute rein von Bitcoin leben kannst

$
0
0

Heute machen wir einmal eine kleine Auszeit vom Perpetual Traveling und schauen uns die Währung an, die jeder schlaue Perpetual Traveler nutzt. Doch ist Bitcoin überhaupt eine Währung?

 

Was steckt eigentlich genau hinter Bitcoin? Und kann man rein von Bitcoin leben?

 

Diese Fragen können wir in diesem Artikel nicht abschließend beantworten. Bitcoin gibt es seit nun mehr über 5 Jahren und ein gewisses Grundwissen setze ich daher voraus. Das Internet ist voll von Informationen für die, die noch ihre Bedenken haben. An dieser Stelle sei auf ein Interview verwiesen, in dem Staatenlos im Frühjahr einiges über Krypto-Währungen wie Bitcoin erzählte, hier in Auszügen wiedergegeben.

Krypto-Währungen sind dezentralisiert, d.h. sie haben keinen zentralen Emittenten (etwa eine Zentralbank), sondern werden durch ein kryptografisches-mathematisches Verfahren (Lösung von Algorithmen mit Rechenleistung) erschaffen.

Wie dieses Verfahren genau aussieht, ist in diesem sehr empfehlenswerten englisch-sprachigen Youtube-Video erklärt.

 

Doch Bitcoin ist längst nicht die einzige Krypto-Währung, die nach einem ähnlichen Muster funktioniert.

Bitcoin beruht auf Open Source, d.h. sein Code ist beliebig veränderbar. Insofern gibt es eine Vielzahl anderer Modifikationen oder auch völlig eigene Konzepte.

Die Vorteile bleiben dabei meist dieselben, auch wenn ihre konkrete Ausgestaltung schwankt.

Auf den Währungsaspekt fokussiert, zeichnet Bitcoin vor allem seine quasi nicht vorhandenen Transaktionskosten, seine Sicherheit bei entsprechender Aufbewahrung, seine fast völlig unmögliche Manipulierbarkeit und die fehlende Möglichkeit von Inflation/Deflation aus (da Bitcoins fest auf 21 Millionen Stück begrenzt sind).

Und Nachteile? Werden immer weniger relevant.

Größter Nachteil von Bitcoin ist seine immer noch sehr hohe Volatilität, die sich mittlerweile aber bereits deutlich eingependelt hat. 

Aber war da nicht was mit gestohlenen Bitcoins in Millionenhöhe?

Die fehlende Sicherheit ist nicht Bitcoin anzulasten, sondern auf Bitcoin basierten Anwendungen. Bitcoin selbst ist durch ein kryptografisches Verfahren gesichert, das extrem schwer zu knacken ist. Es gibt theoretisch einige Möglichkeiten das System zu manipulieren, diese sind jedoch auch begrenzt in ihrer Tragweite. In der Tat gab und gibt es z.B. Angriffe auf Bitcoin-Börsen, bei denen Tausende von Bitcoins gestohlen wurden – am berüchtigsten dabei wohl die japanische Börse Mt Gox.

Tatsächlich muss man sich eben vergegenwärtigen, dass Bitcoin eine gewisse Eigenverantwortung erfordern. Wer seine Bitcoins auf den Servern einer evll. schlecht gesicherten Plattform lässt oder vertrauensunwürdigen Personen überlässt, geht eben ein entsprechendes Risiko für entsprechenden Komfort ein.

Wer es sicherer haben möche, kann seine Bitcoin auch auf eine Festplatte ziehen und sie im Garten vergraben, einen Chip unter seine Haut transplantieren oder ähnliches. Völlige Sicherheit gibt es ohnehin nicht – Banken, Regierungen und andere Institutionen sichern ihre Währung ja ebenfalls nur mangelhaft – letztens haben Hacker ja erst über eine Milliarde Dollar erbeutet

 

Was die praktische Anwendung betrifft, ist mein Interview bereits nach einem halben Jahr veraltet. Mittlerweile kann man nämlich weltweit allein mit Bitcoin überleben – und in diesem Artikel zeige ich Dir wie.

 

Nur von Bitcoin leben – geht das?

 

Noch vor einem halben Jahr schrieb ich:

Bitcoin wird sich in meinen Augen tatsächlich zu einer Alternative entwickeln, das braucht jedoch einige Jahre Zeit. Nach dem ersten Hype wurde Bitcoin schon totgesagt, tatsächlich fand und findet aber gerade in dieser Zeit unterschwellig eine sehr gute Entwicklung statt. Bitcoin ist eine exponentiell wachsende Währung, die ihr volles Potential erst in wenigen Jahren entfalten wird.

Die Entwicklung habe ich dabei selbst unterschätzt. Noch nichts wusste ich von den Möglichkeiten, die es mir bereits heute erlauben rein von Bitcoin zu überleben. Doch der Reihe nach.

An der Verbreitung von Bitcoin hat sich nämlich nicht sehr viel geändert. Immer noch gibt es viele Menschen, die noch nie etwas davon gehört haben. Der Großteil kann grob damit etwas anfangen, hat sich aber noch nie weiter damit beschäftigt. Nur ein kleiner Teil hat Bitcoins – und selbst die werden oft von den vielfältigen Entwicklungen in ihrer eigenen Branche überrascht. So ist der Währungsaspekt auch nur einer unter vielen – die Disruption durch Dienste wie Ethereum und BitNation (mehr dazu separat) wird ungleich größer sein.

Genauso ist die Adaption von Bitcoin im realen Leben schleppend. Direkt Bitcoin akzeptieren tun immer noch nur wenige Händler im Internet und noch viel weniger Bars, Restaurants und Geschäfte gibt es. In Deutschland sind sie fast alle auf den sogenannten „Bitcoin-Kiez“ in Berlin-Neukölln beschränkt.

 

Wie kann ich also behaupten, dass man nur von Bitcoin überleben kann?

 

Ich kann es behaupten, weil wie so oft Bitcoin einen anderen Weg geht als erwartet. Allein mit Bitcoin ohne Umtausch zu überleben ist immer noch schwierig – aber wer sagt, dass der Umtausch verboten ist?

In diesem Artikel möchte ich Dir 5 Möglichkeiten vorstellen, wie Du nur von Bitcoin überleben könntest. Das heißt, Du hältst Deine Bitcoin in verschiedenen Wallets, hast aber die Möglichkeiten sie jederzeit umzutauschen. Wie das geht, erfährst Du in den nächsten Absätzen.

Und wie bekommst Du Bitcoin? Ich bin mir sicher, dass findest Du mit etwas Eigeninitiative selbst raus. Einige der vorgestellten Plattformen bieten etwa die Möglichkeit dazu – ansonsten gibt es eine steigende Anzahl an Bitcoin-Geldautomaten, Dutzende von Online-Tauschbörsen und auch immer die Möglichkeit lokal mit Freunden, Bekannten oder auch Fremden zu tauschen.

 

5 Möglichkeiten, mit denen Du rein von Bitcoin leben kannst

Ich lebe selbst nicht nur von Bitcoin, könnte es aber theoretisch. Dafür benutze ich folgende 5 Dienste. Wirklich notwendig sind nur 2 davon. Doch eine gewisse Diversifikation zwischen Dienstleistern ist auch in Hinblick auf Bitcoin wichtig.

Die Links sind Referral-Links, d.h. ihr unterstützt Staatenlos damit. Gleichzeitig erhaltet ihr aber auch teils ordentliche Rabatte nur über diese Links. Ich nutze alle Dienste unabhängig davon.

 

5. Bitwala

Für große Wucher-Unternehmen wie Western Union oder MoneyGram wird es immer schwieriger ihre hohen Gebühren zu rechtfertigen. Waren Überweisungen in Bitcoin für viele Auslandsarbeiter bisher nicht denkbar, weil ihre Familien keine Ahnung von Bitcoin hatten, so ist auch dieses Problem längst gelöst.

Bitwala ermöglicht es mir sämtliche Rechnungen nur mit Bitcoin zu zahlen. Ganz simpel ist Bitwala ein Dienst, an den Du Bitcoin schicken kannst, die zum aktuellen Kurs umgewandelt und ans Konto Deiner Wünsche übersendet werden. Weltweit in vielen Ländern natürlich, jeden Monat kommen mehr hinzu. Mit 0,5% der Summe halten sich die Gebühren dafür sehr in Grenzen, während die Überweisung äußerst schnell erfolgt. Eine Probeüberweisung per Bitcoin an mein eigenes Konto war nach einem Tag erledigt.

Bitwala kannst Du sogar ganz ohne Anmeldung benutzen. Einfach auf die Seite gehen, angeben, an wen das Geld gehen soll und mit Bitcoin bezahlen. Natürlich ist anonym das Limit klein. Wenn Du Dich anmeldest – und je mehr Info Du von Dir preisgibst, desto mehr Geld kannst Du aber auf diesem Weg überweisen.

 

4. Advanced Cash

Achtung: Es ist möglich, dass Dein Browser die Webseite als „gefährlich“ einstuft. Meiner Erfahrung nach ist das Konto aber problemlos nutzbar. Weil dieser Finanzdienstleister auf Belize sitzt und vor allem den russischen Markt bedient, kommen manchen vielleicht Zweifel. Doch auch Belize ist entsprechend reguliert. Natürlich sollte man niemals Millionensummen auf solchen Konten bunkern.

Ein Konto bei Advanced Cash zu eröffnen ist nämlich extrem simpel. Wie immer musst Du dich verifizieren, wenn Du ein höheres Limit haben möchtest, für die Eröffnung und erste Transaktionen ist aber nicht viel mehr als eine Email-Adresse und ein paar persönliche Infos erforderlich.

Auf Advanced Cash hast Du ein einfaches Multi-Währungskonto mit US-Dollar, Euro, Britischen Pfund und Russischem Rubel. Du kannst per Überweisung, Bitcoin oder vielen anderen Möglichkeiten einfach Dein Konto füllen oder es mit der gleichen Methode auch weiterverschicken.

Eigentlich interessant ist Advanced Cash aber wegen seiner Debit-Karten. Nach Anmeldung bekommt man eine weltweilt gültige Master-Debit-Card für bereits 5$, später 15$. Unverifiziert haben diese Limits, allerdings kann man sich unendlich viele bestellen. Wer also anonym Zahlungen tätigen möchte, der kann sich ein entsprechendes Kartenheer zusammenstellen.

Noch einfacher ist es wenn es nur um Online-Bezahlungen geht. Hier bietet Advanced Cash die Möglichkeit an, rein virtuelle Debit-Karten zu erwerben. Diese kosten lediglich 1$ und sind sofort einsatzbereit. Sie funktionieren wie eine ganz normale MasterCard, sie sind lediglich virtuell und daher nur im Internet nutzbar. Auch hier kann man beliebig viele Karten erwerben um das unverifiziert eher niedrige Limit zu umgehen.

Die Aufladung dieser Karten erfolgt über das Konto in einer der Währungen, die fest an die Karte gekoppelt sind. Man kann sich also eine Karte in der entsprechenden Währung besorgen und muss erst innerhalb der Konten umtauschen, um die Karte aufzuladen. Jede Aufladung ist dabei mit einer kleinen Gebühr verbunden. Weitere Gebühren zahlen für das Abheben am Geldautomaten an, sind aber nicht höher als man es gewohnt ist. Lediglich eine monatliche Gebühr von 1€ fällt für das Konto an und wird direkt mit Kontostand verbucht.

Während ich nicht empfehlen würde große Geldsummen dort zu bunkern, ist Advanced Cash die perfekte Möglichkeit für ein anonymes Konto, mit dem man vor allem virtuell, aber auch real, wirklich anonym bezahlen kann, vorausgesetzt man macht keine Anfängerfehler.

 

3. E-Coin

Über E-Coin läuft meine aktuelle Bitcoin-Debitkarte, die ich bereits erfolgreichen Praxis-Tests unterzogen habe. Ich habe sie verifizieren lassen (Persönliche Infos, Telefon-Nr, Pass und Utility Bill) und kann unbegrenzt damit bezahlen und Geld abheben. Unbegrenzt heißt in diesem Fall einem Maximun von 20.000$ auf der Karte und 3000$ täglich, während das Konto unbegrenzt ist.

Im Gegensatz zu Xapo muss die E-Coin Karte zwar manuell aufgeladen werden, besticht aber vor allem durch Sicherheit durch MultiSig-Technologie und einer einfachen Benutzeroberfläche. Geldsummen auf E-Coin sind zudem versichert, was Totalverluste wie etwa beim Zerfall der Bitcoin-Börse Mt Gox verunmöglicht.

 

2. Coinkite

Coinkite ist der Dienstleister meiner Wahl zur Implementierung von Zahlungsmöglichkeiten über Bitcoin. Die Spenden-Buttons meiner Website sind etwa kostenlos auch für Dich mit CoinKite erhältlich. Wenn Du es ausprobieren willst, freue ich mich natürlich über eine kleine Unterstützung sehr.

Jetzt Spenden

Coinkite ist darüber hinaus ein empfehlenswerter Anbieter für Zahlungsterminals in Geschäften, Restaurants oder Bars. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten BitPay, mit dem ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, läuft CoinKite sehr unproblematisch.

Darüber hinaus beziehe ich auch eine weitere Debit-Karte über CoinKite. Nicht groß verschieden von den anderen Karten, besticht CoinKite durch nette Extras wie einen QR-Code auf der Visa-Karte, mit denen Transaktionen vom Wallet direkt auf die Karte geschickt werden können.

Auch hier gibt es Multisig-Wallets und eine Vielzahl an weiteren Extras um Sicherheit, Datenschutz und Anonymität zu erhöhen.

 

1. Xapo

Xapo vereint viele Elemente anderer Dienste, empfiehlt sich in vielerlei Hinsicht aber besonders. So ist Xapos Debit-Karte direkt an ein Bitcoin-Wallet gebunden und muss nicht separat aufgeladen werden. Gleichzeitig können größere Summen im extrem sicheren Bitcoin-Vault (Tresor) gelagert werden, der in Branchenkreisen als „Fort Knox“ der Bitcoin-Welt beschrieben wird. Während Bitcoin bei Drittanbietern immer Risiken ausgesetzt ist, machen neueste Technologien Xapo äußerst sicher.

Xapo ist darüber hinaus aber auch Bitcoin-Börse, d.h. Du kannst dort relativ unkompliziert Bitcoin erwerben, etwa per Überweisung. Was Du brauchst, kommt dann in Dein Wallet, was nicht in den Tresor. Von deinem Wallet kannst Du auch einfach die Bitcoins an deine Wallets bei anderen Anbietern senden, während Du mit der Xapo-Debit-Karte weltweit Geld abheben kannst.

 

Welchen Dienst wofür nutzen?

Dieser Artikel soll nur eine kleine Einführung in das Thema Bitcoin und seine Möglichkeiten gewesen sein. So gibt es nicht nur 5 Anbieter in diesem Feld, sondern etliche weiter. Es sind aber die 5, die Staatenlos persönlich nutzt und gerne weiterempfehlen kann. Über die einzelnen Spezifika der Karten, Gebühren und weiteres bitte ich sich auf den entsprechenden Webseiten zu informieren. Eine große Variation gibt es dabei eher weniger.

Natürlich musst Du nicht bei allen Anbietern Konten registrieren. Wenn Du klein starten möchtest, fange etwa mit Xapo an. Dort kannst Du dich verifizieren, unkompliziert Bitcoins kaufen, sie sehr sicher lagern und unbegrenzt mit Debit-Karte bezahlen und Geld abheben.

Coinkite und E-Coin bieten ähnliche Möglichkeiten, die Debit-Karten müssen aber separat aufgeladen werden.

AdvancedCash sollte man nicht für zu große Summen benutzen, da die Sicherheitsvorkehrungen im Vergleich zu den anderen Anbietern eher gering scheinen. Nichtsdestotrotz eignet sich dieser Anbieter besonders um völlig anonym Bitcoin-Debitkarten zu erwerben, insbesondere virtuell für Online-Bezahlungen.

Das Paket rundet letztlich Bitwala ab, mit dem Du Rechnungen zahlen, aber auch Bitcoin auf Dein eigenes Konto bei einer „normalen“ Bank zahlen kannst.

Wie auch immer Du dich entscheidest, Bitcoin wartet auf Dich. Die vielen tollen Möglichkeiten, die uns Krypto-Währungen bieten, solltest Du dir nicht entgehen lassen. Der Währungs-Aspekt ist dabei nur ein kleiner Teil, die Technologie dahinter wird bald noch viel mehr zum Positiven ändern.

 

Steige auch Du in Bitcoin ein – Weil Dein Leben Dir gehört

Der Beitrag 5 Möglichkeiten wie Du bereits heute rein von Bitcoin leben kannst erschien zuerst auf Staatenlos.

Über das Pech zufällig als Deutscher geboren worden zu sein

$
0
0

Als Blogger lebt man nicht isoliert, sondern bewegt sich im Kreis anderer Menschen, die regelmäßig ihre Ansichten zu gewissen Themen äußern. Zu vielen hat man guten Kontakt und freut sich, wenn sie sich auf einen beziehen. Eines meiner Lieblings-Blogs als Staatenlos noch gar nicht online war, war der Wireless Life Blog von Sebastian. Ich schätze seine Arbeit sehr und kann ihn als Ergänzung zu meinen Themen wärmstens empfehlen. Nicht immer kann ich aber mit seinen Ansichten übereinstimmen. In einem aktuellen Artikel geht er auf das ständige „Mies machen“ von Deutschland ein und auf die angeblichen Privilegien, die wir als deutsche Staatsbürger hätten. Er schließt daraus, dass wir unserem Land doch eigentlich dankbar sein müssten. Verbinden tut er dies mit der Frage nach der „Heimat“.

Von dieser Dankbarkeit halte ich sehr wenig. Dankbar bin ich Sebastian freilich für den Diskussionsanstoß. Daher möchte ich in diesem Artikel untersuchen, wie es wirklich mit dem Privileg steht, Deutscher zu sein.

 

Mich für das „Pech als Deutscher geboren worden zu sein“ noch zu bedanken kommt mir nun wirklich nicht in den Sinn.

 

Und wie sieht es bei Dir aus?

 

Machen statt pöbeln

Erst einmal zu den treffenden Ansichten im Artikel „Über Weltenbürger, Heimat und das große Glück Deutscher zu sein“

Nicht nur ihm, sondern auch mir – und schätzungsweise vielen anderen Ortsunabhängigen, geht die tägliche Pöbelei in Sozialen Netzwerken, Kommentarspalten von Nachrichtenportalen oder auch im realen Leben ziemlich auf die Nerven.

Zwar sehe ich die politische Lage in Deutschlans tatsächlich als unerträglich an und rate Jedermann das Land zu verlassen, teile aber ansonsten ganz Sebastians Meinung:

 

Wem es in Deutschland nicht gefällt, der hat ca. 200 gute Optionen. Wer etwas an einer unbefriedigenden Situation ändern will, der sollte das tun, aber bitte nicht in Kommentaren oder im Facebook Newsfeed. Und wem das alles zu viel ist, der sollte ganz einfach keine Nachrichten mehr konsumieren.

 

Dieses treffende Zitat bringt das Grundproblem unserer heutigen Zeit auf dem Punkt. Es gibt Tausende von Mitläufern, aber nur selten ist ein Macher darunter. Statt sich lösungsorientiert um ihre privaten Herausforderungen zu kümmern, lassen die Wutbürger ihren selten rationalen Meinungen freien Lauf. Sie fluchen, pöbeln, beleidigen und werden manchmal sogar handgreiflich. Oder sie diskutieren über Verschwörungstheorien, die ungeachtet ihres Wahrheitsgehaltes letztlich niemanden weiterbringen. Sie sehen die Probleme als gegeben an und versuchen Sündenböcke dafür zu finden – ob es Mutti Merkel, der Rothschild-Clan oder die Echsenmenschen sind. Sie sind problem-orientiert und sehen nicht die Lösungen. Wenn sie sie sehen, erfinden sie Ausreden. Ihnen fehlt die Mentalität, offen ihre in meinem Buch „Die Staatenlos-Mentalität“ beschriebenen Freiheitsfallen anzugehen.

 

Das große Problem der deutschen Gesellschaft ist ihr problem-orientiertes Mitläufertum.

 

Sich im Chor der Flüchtlingsbefürworter wie -gegner einzureihen ist einfach, unabhängige Lösungen zu finden jedoch deutlich schwieriger. Wie ich in meinem Beitrag zu 5 Möglichkeiten eines Flüchtlings nach Deutschland einzuwandern anklingen ließ, hat nur eine winzige Minderheit das Schwarz-Weiß-Denken überwunden und versucht lösungsorientiert den Flüchtlingen zu helfen und gleichzeitig das völlig gescheiterte Asylsystem zu kritisieren.

Wie beim kontroversen Flüchtlingsthema verhält es sich mit Dutzenden anderen Themen. Das Internet bietet unzählige verschiedene Ansichten, letztlich polarisieren große Massen aber entlang 2 fester Linien in gegenseitiger Opposition. Manche philosophieren vielleicht über eine Lösung für die Gesellschaft.

 

Über eine Lösung für sich selbst kümmert sich fast niemand. Auch wenn er der These vom unrettbaren Verfall Deutschlands durchaus offen gegenübersteht.

 

Über das Pech als Deutscher geboren worden zu sein

In Hinblick darauf sind Beiträge wie Sebastians ein Lichtermeer im Ozean der Ignoranz. Trotzdem tue ich mich schwer mit seinen Ansichten zur Dankbarkeit, Deutscher zu sein.
Er schreibt, dass wir alle mit Privilegien geboren worden seien, mit Traditionen aufgewachsen wären und ja immer noch den Reisepass als Zugehörigkeit zu Deutschland hätten. Selbst wenn wir uns irgendwann mehr mit fremden Kulturen identifizieren würden, so blieben wir immer deutscher Staatsbürger. Um ihn seine Dankbarkeit selbst ausdrücken zu lassen:

 

Ich bin dankbar dafür, dass ich das große Glück hatte in einem Land geboren worden zu sein, in dem kostenlose Bildung gewährleistet wird, in dem es ein weitreichendes Sozialsystem gibt und in dem Meinungsfreiheit herrscht. Nicht zuletzt bin ich dankbar dafür, einen Reisepass zu haben, der es mir ermöglicht, in fast allen Ländern der Welt problemlos ein- und auszureisen.

 

Zugegeben: ich bin nicht dankbar!

Soll ich dankbar sein in einem Land geboren worden zu sein, das mich 13 Jahre in Zwangsanstalten versklavt und mich in die Psychatrie steckt, wenn ich nicht gehorche?

Soll ich dankbar dafür sein bis zu 80 Prozent meines Einkommens für einen überbordenden Sozialstaat auszugeben, der weder mir noch meinen Angehörigen nützt, sondern viel mehr großen Ärger beschert?

Soll ich dankbar sein für eine angebliche Meinungsfreiheit, die mir letztlich kein Recht garantieren kann außer meine eigenen Handlungen?

Soll ich letztlich noch dankbar für einen Reisepass sein, dessen Besitz mir laut linksgrünen Fantasien in Zukunft weltweite Besteuerung bringen könnte und laut feuchten Träumen von CDUlern ein Pflichtdienst für junge Leute beinhaltet?

 

„Soll ich wirklich dankbar sein, in einem Land geboren worden zu sein, das ich mir selbst nicht ausgesucht habe?

 

Ich bin nicht dankbar. Dankbar könnte ich nur sein, wenn ich meine derzeitige Situation als fix ansehen würde. Wenn meine Lebensumstände für immer an meine deutsche Staatsbürgerschaft gekettet wären.

Das ist sie aber nicht. Ich kann mir ein Leben designen, wie ich es mir vorstelle. Du kannst es auch! Und ich kann auch nach Belieben meine Staatsbürgerschaft wechseln, wenn ich die dazu nötigen Schritte unternommen habe!

 

Du kannst es auch: Weil Dein Leben Dir gehört. Nicht dem deutschen Staat…

 

Mit der Bildung ist es so eine Sache. Natürlich kann man argumentieren, dass ich ohne deutsche Bildung nicht in der Lage wäre diesen Blog zu führen. An der empirischen Realität führt dies aber vorbei. Zu oft werden die Opportunitätskosten vergessen, die 13 Jahre Zwangsschule mit sich bringen. Was hätte ich alles mit meiner Zeit anfangen können, wenn ich sie nicht mit dem Erwerb von Wissen, das ich nicht brauche, vergeude oder durch ungünstige Sozialkonstellationen unterdrückt mich nicht vernünftig entwickeln konnte? Terror auf Schulhöfen und in Klassenzimmern ist längst kein Einzelfall und verlagert sich nach Schulende mit Hausaufgaben weiter nach Zuhause. Alternativen sind Schulverweigerung und wahrscheinliche Einweisung in die Psychatrie oder extrem unproduktives Zeit absitzen mit entsprechendem psychischen Druck durch schlechte Noten und vor allem Verlängerung der Torturen durch „Ehrenrunden“. Für jeden rationalen jungen Menschen – wie auch mich – ist Minimaleinsatz für einen ausreichenden Abschluss da am vernünftigsten, während man nebenbei sich selbst weiterbildet. Aus Alternativlosigkeit Dankbarkeit abzuleiten finde ich daher gewagt.

Sozial-Leistungen sind ein weiterer Punkt, den man sehr skeptisch sehen sollte. Letztlich ist der Sozialstaat „die große Fiktion nach der jeder auf Kosten eines anderen Leben möchte“. Ohne hier allzu genau werden zu wollen erstickt der Sozialstaat Anreize zur persönlichen Produktivität zugunsten dem Ausnutzen von Sozialleistungen. Schließlich ist es nur rational seine eigenen gezahlten Steuern – und allein an Verbrauchs-Steuern ist das für junge Menschen genug – oder gar die seiner Eltern wiederhaben zu wollen. Ein Stipendium einer Begabtenförderung etwa nicht anzunehmen ist ein handfester Wettbewerbsnachteil. So entsteht ein Wettlauf um alles staatliches Geld, wie die Gier junger deutscher Start-Ups nach Subventionen allzu gut für Augen führt. Ohne könnte man schließlich mit seinen Mitbewerbern nicht mithalten. Ein Teufelskreis entsteht, der in einer Spirale nach dem Wunsch von immer mehr Umverteilung endet. Dass so bereits mehr als die Hälfte der Deutschen vom Staatsgeld abhängig sind trägt zur Unreformierbarkeit des Systems über demokratische Mehrheitsabstimmungen nur bei. Von den anderen negativen Auswirkungen und Anreizen eines Sozialstaates gar nicht zu sprechen. Um sich vor Lebensrisiken abzusichern könnte es private Versicherungen, Genossenschaften und gesellschaftlich-institutionelle Charity geben – wenn sie denn erlaubt wären oder mit Umverteilungssystemen konkurrieren könnten. Dankbar für die Nicht-Existenz privater Vorsorgeleistungen bin ich sicher nicht.

Meinungsfreiheit ist trotz seiner theoretischen Existenz in Deutschland ein Recht, das der Staat einräumt, aber jederzeit wieder entziehen kann. Die einzige Meinungsfreiheit haben Menschen, die sich selbst um sie kümmern. Etliche Menschen in China und anderen Ländern sagen frei ihre Meinung, obwohl sie negative Folgen befürchten müssen. Indem sie verschlüsselt über das Internet kommunizieren und in den richtigen Ländern ihre Webpräsenz aufbauen gelingt ihnen das. Meinungsfreiheit ist mir persönlich deutlich weniger wichtig als Schaffensfreiheit, eine Freiheit, die mir Deutschland extrem verwehrt. Soll ich dafür dankbar sein? Wenn ich meine Meinung in die Welt herausposaunen möchte, finde ich Wege es zu tun. Genauso bin ich aber auch frei meine Meinung zu vielerlei Themen für mich zu behalten. Und wenn ich aus Deutschland heraus bin, braucht mir niemand meine Meinungsfreiheit zu garantieren. Andere Staaten kümmert nicht, was ich denke, sofern ich nicht ihre nationalen Interessen gefährde. Da ich kein Recht zur demokratischen Mitbestimmung habe ist dies in der Regel irrelevant. Mit einer Abmeldung aus Deutschland habe ich gleichzeitig mein Wahlrecht weitgehend aufgegeben (eine Beantragung ist freilich möglich). Mich für meine Meinung im Ausland zur Rechenschaft zu ziehen fällt keiner Regierung im Traum ein, sofern ich keine Regierungsgeheimnisse preisgebe oder mich anderweitig als Whistle-Blower betätige.

Kommen wir zum Thema Reisepass, was vielleicht das stärkste Argument ist. Nichtsdestotrotz sollte man sich fragen, was ein Reisepass ist. Ermöglicht ein Reisepass Freiheit – oder ist er nicht vielmehr ein Kontrollinstrument um Personen in ihrer Freiheit einzuschränken? Reisepässe sind schließlich eine Erfindung der Neuzeit. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es keine Reisepässe und Einwanderungsbeschränkungen nur sehr selten (totale Isolation Japans etwa). Die Grenzen waren durchlässig und ein Wettbewerb von Kleinstaaten sorgte in Europa für eine nie da gewesene Entwicklung, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Mit der Erfindung des Reisepasses kamen die nationalen Grenzen. Und je geschlossener diese für Angehörige anderer Staaten sind, je eher rächt sich dies an der eigenen Bevölkerung. Dass Deutsche eine Spitzen-Reisefreiheit haben ist sicher nicht dem deutschen Staat zu verdanken. Ohne ihn gäbe es gar keinen Grund sich darüber überhaupt Gedanken zu machen. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist ein Werkzeug um sich in der heutigen Realität frei fortbewegen zu können. Genauso kann man aber andere Staatsbürgerschaften erwerben, die einem die gleichen oder noch viel mehr Möglichkeiten bieten. Eine Möglichkeit übrigens, die jeder nutzen kann und die viele Menschen aus nicht-„privilegierten“ Ländern auch in Anspruch nehmen. Denn die deutsche Geschichte zeigt, dass der Entzug des Reisepasses zur Verhinderung der Republikflucht ein gerne genutztes Mittel war. Der Reisepass ist letztlich ein politisches Kontroll (biometrisches Foto, Fingerabdrücke) und Unterdrückungsmittel (Androhung von Verlust). Sollen wir wirklich dafür dankbar sein?

Denn letztlich haben wir uns den Staat nicht ausgesucht, in dem wir geboren wurden. So dankbar wir unseren Eltern sein können, dass sie uns geboren haben, so wenig können wir dankbar sein, dass die Geburt in Deutschland erfolgt ist. Clevere Eltern hätten uns nämlich bereits von Geburt an zwei Staatsbürgerschaften mitgegeben.Unsere Eltern, Großeltern usw. konnten sich letztlich auch nicht entscheiden, wo sie geboren wurden. Sie wurden zufällig in einem Land geboren, dessen Regeln sie nie zugestimmt haben. Einen Gesellschaftsvertrag haben sie niemals abgeschlossen. Ihren Zwangsbesuch von Schule als implizite Zustimmung zu sehen ist zynisch. Zu Systembürgern herangezogen hinterfragen die meisten Menschen das System oft gar nicht, in das sie zufällig hineingeboren wurden. Das ist bedauerlich. Denn jeder kann sich vom hypothetischen Gesellschaftsvertrag befreien und ein Leben nach seinen Wünschen führen.

Für diese Möglichkeit sollten wir dankbar sein.

  • Ich bin dankbar für den Staat, der mich temporär innerhalb seiner Grenzen duldet.
  • Ich bin dankbar für den Staat, in dem ich ein steuerfreies Unternehmen eröffnen kann.
  • Ich bin dankbar für den Staat, der die Bedingungen bietet ein gutes Offshore-Konto zu eröffnen.
  • Ich bin dankbar für den Staat, der mich wegen Besitz von weißen Pulver, meiner Poker-Leidenschaft oder „abnormaler“ Sexualvorstellungen nicht ermordet.

 

Aber ich bin nicht dankbar für den Staat, indem ich zufällig hineingeboren wurde und der mir das Leben innerhalb seiner Grenzen täglich erschwert. Ich bin nicht dankbar Deutscher zu sein, ich bin allenfalls dankbar das Werkzeug des deutschen Passes solange nutzen zu können, wie ich damit nicht übermäßig kontrolliert und eingeschränkt werde. Ich empfinde es nicht unbedingt als „Pech als Deutscher geboren worden zu sein“. Der Titel ist bewusst provokativ gewählt.

 

Aber ich empfinde es als großes Pech meine zufällige Geburt in Deutschland in irgendeiner Art und Weise meine Identität und mein Leben bestimmen zu lassen!

 

Das Leben in Deutschland mag mit vielen Vorteilen verbunden sein. Aus der Perspektive eines Nicht-Netto-Steuerzahlers auf jeden Fall. Für Netto-Steuerzahler zumindest scheinbar. Ihnen sind ihre Alternativen offenbar nicht bewusst.

 

Was ist Heimat?

Verbunden damit stellt Sebastian eine interessante Frage, über die es sich lohnt nachzudenken. Wie vor ihm Tim Chimoy möchte er eine Diskussion anstoßen was eigentlich Heimat bedeutet. Seiner Grundthese kann ich dabei bis auf den ersten Punkt völlig zustimmen.

 

Wir sind Deutsche und werden dies auch immer bleiben. Aber natürlich sind wir viel mehr als das. Neben dem Stereotyp sind wir die Gesamtheit unserer Erfahrungen. Wir sind mehr als ein Reisepass. Unsere Vorlieben, Beziehungen und Umstände bestimmen wer wir sind.

 

Dass wir Deutsche sind und dies auch immer bleiben sehe ich nicht so. Ich habe mich etwa nie als Deutscher gefühlt. Auf der kleinen Ebene bin ich vielleicht noch Ostwestfale, auf der großen Ebene Weltbürger. Ich verstehe mich als Herforder, Wahl-Konstanzer, Malteser, Madrilene, Kiwi und Gringo – aber eben nicht als Deutscher. Nur weil mein Pass mir die deutsche Staatsbürgerschaft zuteilt, werde ich nicht immer Deutscher bleiben müssen.

So kann ich schließlich eine andere Staatsbürgerschaft annehmen und die Deutsche aufgeben. Ich habe endlich eine freiwillige Entscheidung treffen können und mit der Naturalisation in ein anderes Land deren Gesellschaftsvertrag explizit anerkannt. Natürlich kann ich mich danach weiterhin als Deutscher fühlen, obwohl ich das Stück Papier, das es beweist, nicht mehr habe. Genauso kann ich mich als Bürger meines neuen Staates oder jedes anderen Landes fühlen – oder Europa und der ganzen Welt.

So muss man nur einmal etliche derjenigen Leute fragen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, als Migranten aber immer noch keinen deutschen Pass haben. Diese fühlen sich deutsch und sind deutsch, ihnen fehlt aber der deutsche Pass. Aus der zufälligen Geburt und den damit verknüpften Pass abzuleiten, wer eine Person wirklich sei, halte ich daher für sehr verkürzt.

 

Wir müssen nicht Deutsche bleiben, wenn wir nicht wollen. Aber wir können es.

 

Freilich hat Sebastian im weiteren Verlauf seines Zitats völlig Recht. Wir haben unterschiedliche Präferenzen, die die Einzigartigkeit eines jeden von uns ausmachen. Doch brauchen wir alle eine Heimat?

Auch ich würde dem zustimmen, aber sie nicht an mein zufälliges Geburtsland ketten wollen. Wie Tim Chimoy finde ich das Konzept der Multi-Lokalität sehr interessant. Die Idee dahinter ist, dass es nicht der eine Ort sein muss, an dem man sich zuhause fühlt, sondern eine Homebase an mehreren Orten hat.

Diese muss man freilich erst einmal finden. Als junger Perpetual Traveler möchte man vielleicht erst einmal die weite Welt sehen ohne sich wirklich irgendwo zu Hause fühlen zu können. Schließlich wartet das nächste spannende Ziel, das alles bisher dagewesene in den Schatten stellen könnte. Die Heimat muss erst gefunden werden.

Sich nicht festlegen zu können oder zu wollen würde ich dabei nicht als Problem ansehen.

 

Die junge Generation experimentiert lieber und legt sich ungern fest. Mit Mitte Zwanzig schon Berufung, Partner und Heimat gefunden zu haben wird immer seltener. Schließlich bestehen großen Änderungen in diesen Bereichen vor.

 

Ewig in einem Beruf zu arbeiten wird wohl kaum einer der heutigen Berufseinsteiger. Wenn er Glück hat findet er wie ich eine Berufung in der Selbstständigkeit und kann seinen eigenen Weg bahnen.

Auch das traditionelle „Heirat, Haus, Kind“-Modell wird in Zeitalter von Tinder & Co. immer mehr kritisch beäugt. Den Partner zu wechseln bis der wirklich richtige gefunden ist (oder auch nicht) scheint in Mode zu kommen.

Und genauso wenig wie sich immer mehr Menschen auf eine Berufung oder einen Partner festlegen können, können sie es mit ihrer Heimat. Zwänge wie die zufällige Geburt sind der heranwachsenden Internet-Generation unbeliebt.

 

Sie fühlen sich im Netz zu Hause, nicht in ihrem Heimatland. Sie wollen für sich selbst ihre Identität definieren statt sie sich von einem Stück Papier vorschreiben zu lassen.

 

Diese Entwicklung kann man legitim kritisieren. Heimat in letzter Instanz ist aber der eigenen Identität und der sich daraus ergebenden Präferenzen unterworfen. Für mich wird der winzige Teil Deutschlands immer meine Heimat bleiben, in der der Großteil meiner Familie lebt. Von einer Heimat im kleinen Territorium, das von einem großen Territorium vereinnahmt ist, auf Heimat im großen Territorium zu schließen ist verkürzt.

Ich fühle mich als Herforder, aber nicht als Deutscher. Ich fühle mich als Konstanzer, aber nicht als Badener. Ich fühlte mich mal als Kiwi, die neuseeländische Wahlheimat ist nach 5 Jahren Abwesenheit aber bereits weitgehend verblasst. Im Moment kann ich mich sehr als Malteser identifizieren, auch wenn ich das nötige Kleingeld zum Kauf der Staatsbürgerschaft in Höhe von 700.000€ noch längst nicht beisammen habe. In Zukunft werde ich vielleicht andere Orte ins Herz schließen, während andere sich daraus verabschieden. Eine feste Basis in einem Land ist dabei keine zwingende Vorraussetzung. Letztens sind es die persönlichen Erfahrungen und sozialen Beziehungen in einem Land, die es als Heimat fühlen lassen. Ob es eine Heimat, drei Heimaten oder zwanzig Heimaten sind. Keine Heimat zu haben kann ich niemanden abnehmen. In dem Fall hat derjenige sie nur noch nicht gefunden.

 

Was ist für Dich Heimat? Lässt Du dir Deine Identität über ein Stück Papier eines Landes definieren, in das Du zufällig hineingeboren wurdest?

 

Sebastian wünscht sich am Ende seines Artikels darüber nachzudenken, wofür Du dankbar bist. Doch ist es wirklich das scheinbare „Glück in Deutschland geboren worden zu sein“?

Diese Frage kannst Du Dir nur selbst beantworten. Für mich ist es eher ein Pech. Wer mir das nicht abnehmen mag, dem verweise ich in Stimmung fröhlicher Apokalypse auf den leider schon begonnenen Verfall Deutschlands. Denn so wenig ich mich als Deutscher fühle, desto mehr fühle ich mit den Deutschen mit, die vor immer unerträglich werdenden Zuständen die Schnauze voll haben. Ich möchte Dich daher ermuntern selbst zu hinterfragen, ob Du für so etwas dankbar sein kannst und warum.

 

Definiere auch Du Deine Identität und Heimat selbst – Weil Dein Leben Dir gehört!

Der Beitrag Über das Pech zufällig als Deutscher geboren worden zu sein erschien zuerst auf Staatenlos.

Steuerfrei in der EU? 3 Länder, in denen Du schnell dem Finanzamt entkommen kannst

$
0
0

Staatenlos überlässt nichts dem Zufall. Das gilt auch für private Angelegenheiten. Nicht ohne Grund halte ich mich gerade auf Malta auf. Tolles Wetter ist sicher eines der Gründe – noch heute war ich Schwimmen im Meer. Maltas natürliche Schönheit, seine reichhaltige Geschichte & Kultur, hohe Lebensqualität bei günstigen Preisen und eine schnelle Anbindung nach ganz Europa (3h  nach Frankfurt, 80€) machen diese kleine Inselgruppe aus den drei Inseln Malta, Gozo und Comino hoch attraktiv.

Attraktiv ist Malta aber auch aus anderer Hinsicht. Bis 1964 englische Kolonie gewesen, ist das Land entscheidend britisch geprägt. Dies sieht man nicht nur am Linksverkehr, roten Telefonhäuschen (Titelbild heute aufgenommen in Victoria, Gozo) und der englischen Amtssprache, sondern auch an einer kaum bekannten, aber dafür umso interessanten Klausel im Steuerrecht. Malta besteuert nämlich Einkommen auf Basis des so genannten „Remittance Tax“-Systems, auf deutsch „Überweisungsklausel-Besteuerung“. Kurz gesagt heißt das:

 

Im Ausland verdientes Einkommen, das nicht nach Malta überwiesen wird, ist steuerfrei.

 

Malta ist allerdings nicht das einzige Land innerhalb der Europäischen Union, das diese Regelung kennt, wenngleich es sie am liberalsten interpretiert. Wer saftig grüne Wiesen dem kargen Felsen im Mittelmeer vorzieht, der kann auf Irland von einer ähnlichen Regelung profitieren. Und wer es lieber klassisch mag, der zieht einfach ins Vereinigte Königreich, auch wenn dort die Bedingungen etwas unvorteilhafter sind.

Für Unions-Bürger sind diese Länder, die einfachste Option schnell den deutschen oder anderen Heimatstaaten zu entkommen. Dank der EU-weit verankerten Niederlassungsfreiheit ist es nämlich sehr leicht sich in den entsprechenden Ländern niederzulassen.

Aber Vorsicht: Deutschland und Österreich (die Schweiz nicht) kennen das Konzept der Wegzugsbesteuerung und haben in ihren Doppelbesteuerungsabkommen mit genannten Ländern Klauseln eingefügt, die den „Non-Dom“-Status als Niedrigsteuerland qualifizieren, worauf die Wegzugsbesteuerung in Gang tritt. Freilich nur relevant für Dich, wenn Du schon längere Zeit ein erfolgreiches Unternehmen mit hohen Umsätzen führst. Und zu umgehen mit einem vorherigen Kurzaufenthalt in einem Land, das nicht als Niedrigsteuerland qualifiziert (in der Regel unter 25% Einkommenssteuer).

 

Domizil und Residenz – 2 wichtige Begriffe im Remittance Tax System

In einem vergangenen Artikel habe ich das Thema Großbritannien bereits diskutiert. Unter dem so genannten „Non-Dom“-Status konnten Briten wie Ausländer lange Zeit unbehelligt von Steuereintreibern auf der Insel leben und ihr ausländisch erzeugtes Einkommen unbesteuert verprassen. Mittlerweile ist das für Briten nicht mehr möglich (deshalb kommen sie jetzt nach Malta). Auch Ausländer, die dauerhaft in England leben, müssen beginnend ab dem 9. Jahr eine Pauschalsteuer von 30.000 Pfund entrichten, die mit steigender Aufenthaltsdauer auf 90.000 Pfund jährlich ansteigen kann um weiter vom Non-Dom-Status zu profitieren. Sicher nur Kleingeld für die meisten Oligarchen und Scheichs in London.

 

Wer aber den englischen Regen nur ein paar Jahre tolerieren mag, der kann weiterhin 9 Jahre am Stück steuerfrei in Großbritannien leben

.

Um wirklich von der Regelung zu profitieren, sollte man wissen wie das Remittance-Tax-System entstanden ist und wie es in der Praxis funktioniert. Dabei sind die im englischen Rechtsgebrauch verankerten Begriffe „Domicile“ und „Residence“ unerlässlich, die wir in dieser Form in Deutschland nicht kennen.

Den Non-Dom Status gibt es seit dem Jahr 1799. Zu dieser Zeit führte der Premierminister William Pitt die Einkommenssteuer ein, um damit die imperialen Kriege zu finanzieren. Um dennoch Investitionen in den Kolonien zu fördern, versprach Pitt, daraus gewonnene Erträge nicht mit der Einkommenssteuer zu belegen, so lange diese nicht nach England ausgeschüttet würden. So konnte man weiterhin Zucker in der Karibik oder Tee in Indien produzieren lassen und die Erträge daraus steuerfrei abschöpfen.

Mittlerweile gilt dieses Konzept nur noch für Ausländer im jeweiligen Land. Aber da es 3 Länder gibt, die mit diesem System operieren, gibt es immer eine Möglichkeit Ausländer zu sein. Um dann in einem Land steuerpflichtig auf Auslandseinkommen zu werden, muss man sowohl „domiciled“ als auch „resident“ sein.

 

Bist Du etwa nicht britischer Abstammung, kannst Du zwar im Land „resident“ sein (also dort wohnen), ohne jedoch „domiciled“ (dauerhaft sesshaft) zu sein.

 

Nur wenn Du „domiciled“ bist, muss Dein Welteinkommen in Großbritannien versteuert werden. Die „Non-Doms“ dagegen versteuern im Land nur ihr Einkommen aus britischer Quelle. Bedingung ist jeweils, dass das Auslandseinkommen nicht nach Großbritannien ausbezahlt oder dort ausgegeben wird (z.B. per Auslandskreditkarte).

 

Als Faustregel gilt: Alles, was nach Großbritannien (oder Irland/Malta) fließt, muss dort auch versteuert werden.

 

Domizil definiert sich im britischen Rechtsraum generell mit dem Geburtsland des Vaters. Wer in Deutschland, Österreich oder jeglichen anderen Ländern geboren wurde, ist selbst nicht „domiziliert“ im betreffenden Ziel-Land, wenn er dort Jahrzehnte lebt. Er ist es erst dann, wenn er sich freiwillig für das „Domicile“ entscheidet. In der Regel gilt dazu das Verfassen eines Testamentes im Land, die Absicht nach Ableben im Land bestattet zu werden oder unwiderruflicher Abschied aus dem Heimatland ohne jegliche Intention jemals zurückkehren zu wollen. In der Regel ist es also für Ausländer nicht schwer, nicht als „domiciled“ angesehen zu werden. Denn das kommt mit entsprechendem Steuervorteil einher, selbst wenn man Dutzende Jahre im Land „resident“ ist.

 

Worauf muss ich als Non-Dom keine Steuern mehr bezahlen?

Grundsätzlich sind alle Auslands-Einkommensarten, die nicht Ergebnis der Arbeit in Deinem Wohnsitzstaat sind und im Ausland verbleiben, von der persönlichen Besteuerung (Einkommenssteuer, Kapitalertragssteuer usw.) befreit. Zudem darf sich die Quelle des Einkommens nicht an Deinem Wohnsitzstaat befinden. Dazu gehören u.a:

  • Kapitalerträge
  • Zinsen
  • Lizenzeinnahmen
  • Provisionen
  • Mieten
  • Einkommen aus Arbeit, die im Ausland verrichtet wird und keinen Bezug zum Wohnsitzstaat hat (kein Arbeitgeber, Kunde, Auftraggeber im Wohnsitzstaat usw.)

 

Pluspunkt der Regelung: Vermögen, welches bereits zum Zeitpunkt des Umzugs in den Wohnsitzstaat bestand, kann jederzeit steuerfrei dorthin ausbezahlt werden, solange nachgewiesen wird, dass es sich um Altvermögen statt neu erzielter Gewinne handelt.

Schauen wir uns 3 Praxis-Beispiele an um das Ganze zu illustrieren:

1. Herr Merkel wohnt auf Malta und ist alleiniger Gesellschafter einer Hong Kong Gesellschaft, die Beratungsleistungen an Kunden in Asien erbringt. Die Hong Kong Gesellschaft erwirtschaftet einen Gewinn von €200.000 und ist steuerfrei. Er lässt sich €60.000 des Gewinns nach Malta auszahlen. Der Rest kommt auf sein Privatkonto in Hong Kong. Er muss nun die €60.000 in Malta mit Einkommenssteuer versteuern, der Rest bleibt steuerfrei. Auf die 60.000 die nach Malta fließen, zahlt er 25% Einkommenssteuer, der Höchstsatz von 35% gilt erst ab darüber.

2. Frau Schäuble wohnt in Dublin und hat Kapitalanlagen im Wert von €2 Millionen in Liechtenstein bei einer Bank. Es handelt sich um Aktien, Fondsanteile und Bonds. Das Depot generiert pro Jahr ein Einkommen von €200.000. Das Einkommen hebt sie sie sich auf ihrer Vielzahl von internationalen Reisen bar per Kreditkarte ab. Es erfolgt keine Besteuerung in Irland.

3. Herr von der Leyen wohnt in London und arbeitet für einen Offshore-Dienstleister. Er ist für vier Monate im Jahr im Büro seines Arbeitgebers auf den Bahamas beschäftigt. Das dort verdiente Gehalt lässt er sich brutto auf ein Konto auf der Isle of Man auszahlen, die autonom von Großbritannien ist. Es ergibt sich keine Besteuerung im UK. Über Bitcoin hat er Herr von der Leyen trotzdem direkten Zugriff auf sein Vermögen.

Den Kombinationsmöglichkeiten sind freilich keine Grenzen gesetzt.

 

Wer online sein Geld verdient, das Glück hat von einem reichem Erbe zu leben oder sich den Ruhestand durch Kapitalerträge oder Mieten finanziert, der ist als Non-Dom auf Malta, Irland oder in Großbritannien bestens aufgehoben.

 

Natürlich gibt es dabei Unterschiede zwischen den Ländern und ein paar weitere Dinge zu beachten.

 

Was gibt es bei Auszahlungen in den Wohnsitzstaat zu beachten?

Steuerfrei ist nur das Auslandseinkommen, das ins Land überwiesen wird. In diesem Fall auf ein inländisches Depot oder Konto. Hier stellt sich bereits die Frage, ob dies überhaupt notwendig ist.

Erstens fällt mitgebrachtes Vermögen nicht unter die Regelung, wodurch man sein Konto bereits ordentlich füllen kann. Nur neue Gewinne müssen versteuert werden.

Zweitens besteht jederzeit die Möglichkeit per Kreditkarten Bargeld abzuheben oder sich über Bitcoin zu versorgen, was im heutigen Zeitalter absolut kein Problem mehr ist. Sein Geld anlegen und vermehren tut man ohnehin besser in einem Staat ohne Kapital- und Dividenden-Besteuerung, auch wenn Großbritannien und Malta selbst in dieser Hinsicht keine schlechte Wahl sind.

 

Was passiert aber, wenn Du nicht umhin kommst, Dir Einkommen auf ein inländisches Konto überweisen zu lassen?

 

Hast Du zum Beispiel ein Aktiendepot, bei welchem Gewinne sofort wieder reinvestiert werden, lässt sich später nicht mehr bestimmen, was Kapital und was Kapitalerträge sind.

Alle drei Non-Dom-Staaten sehen im Hinblick darauf vor, dass alle ins Land ausbezahlten Beträge als Kapitalerträge zu bewerten sind, außer es kann nachgewiesen werden, dass der ausbezahlte Betrag die Kapitalerträge seit dem Zeitpunkt des Umzugs übersteigt. Dies ist in der Praxis oft schwierig, da eine solche Kontentrennung unrealistisch ist. Bei geschätzten 100.000 Non-Doms alleine in Großbritannien gibt es aber längst spezialisierte Vermögensverwaltungen, die mithilfe moderner Banking-Software für die nötige Trennung sorgen können.Deren Software ist in der Lage, die Beträge in virtuelle Konten zu separieren. So ist es möglich, dass nur Kapital, nicht aber Kapitalerträge im Wohnsitzland ausgeschüttet werden.

 

Malta, Großbritannien oder Irland – welches Land hat die beste Non-Dom-Regelung?

 

Obwohl vom Konzept ähnlich, variieren die lokalen Bestimmungen des Non-Doms zwischen den Ländern beträchtlich. Welches ist also das beste Land um sich dauerhaft steuerfrei niederzulassen?

 

Während Einwanderungsregelungen dank der EU-Niederlassungsfreiheit für EU-Bürger kaum eine Rolle spielen, müssen eine Vielzahl anderer persönlicher Faktoren in Erwägung gezogen werden. Persönlich gefällt es mir auf Malta etwa sehr gut. Um mehrere Jahre am Stück hier zu leben ist mir die Insel aber zu klein und bietet gerade in jungen Jahren zu wenig Abwechslung.

Malta hat jedoch die besten lokalen Regelungen für Non-Doms. Als einziger der drei Staaten verlangt Malta nämlich nicht, dass der Non-Dom-Status in der Steuererklärung angegeben wird.

Du musst lediglich das nach Malta eingeführte Auslandseinkommen angeben. Wird kein Einkommen nach Malta ausgeschüttet, wird somit dem Staat erst gar nicht mitgeteilt, dass Du ein Non-Dom-Steuerzahler bist.

Auf Malta kannst du als Zusatzbonus sogar ausländische Kapitalerträge steuerfrei nach Malta ausschütten (überweisen), wobei natürlich Steuer im Ausgangsland anfallen kann.

Wie in Irland und anders als im Vereinigten Königreich gibt es auf Malta keinerlei zeitliche Beschränkung des Non-Dom Status. Auch Pauschalsteuern existieren hier nicht. Du kannst also auch länger als 9 Jahre auf Malta oder Irland leben ohne eine Summe von 30.000 Pfund zur Aufrechterhaltung des Non-Dom-Status in Großbritannien zu zahlen.

Und Malta ist auch zur Verlagerung eines etwaigen Unternehmens sehr interessant, weil es mit nur 5% effektiver Körperschaftssteuer den geringsten Satz in der EU aufweist. Unter normalen Umständen kann der Non-Dom-Status zwar nur bei ausländischen Einkünften verwendet werden, bei richtiger Gestaltung und in Kombination mit einer Offshore-Holding-Gesellschaft kann eine maltesische Gesellschaft jedoch auch von Non-Dom-Steuerzahlern verwendet werden. Die an diese Holding ausgeschütteten Dividenden sind dann steuerfrei. Hier gilt in Malta eine Ausnahme zu den sonst grundlegenden Regelungen zur Remittance Base. Mehr zu den tollen Möglichkeiten auf Malta bald in einem gesonderten Artikel.

 

Staatenlos arbeitet mit einer alteingesessenen lokalen Kanzlei zusammen um auch Dir weitgehende Steuerfreiheit in Zukunft zu ermöglichen!

 

Irland muss sich kaum hinter Malta verstecken. Während Großbritannien seine Regelungen insbesondere 2008 verschärfte, hat Irland sie sogar noch gelockert. Das Ziel dahinter die britischen Non-Doms zum Wechseln auf die östliche Insel anzuregen lässt sich dabei kaum verbergen. So kann man sein Geld weiterhin in London investieren und Einkommen generieren, das man dann steuerfrei nach Irland verbuchen kann. Umgekehrt hingen müssen Non-Doms in Großbritannien sämtliche Kapitalerträge aus Irland voll versteuern, auch wenn sie gar nicht überwiesen werden.

Während Malta rein auf den Non-Dom-Status bezogen das beste Land ist, folgt Irland schnell danach. Und selbst Großbritannien ist weiterhin eine sehr gute Option, da man einerseits nach 9 Jahren England vielleicht ohnehin genug hat oder andererseits eine Pauschalsteuer von 30.000 Pfund leicht verkraften kann.

Mehr zu den einzelnen Ländern und ihren spannenden Möglichkeiten bald hier auf Staatenlos.

 

Werde auch Du steuerfrei – Weil Dein Leben Dir gehört!

Der Beitrag Steuerfrei in der EU? 3 Länder, in denen Du schnell dem Finanzamt entkommen kannst erschien zuerst auf Staatenlos.

Maas & NSA die Ohren stopfen: 7 Wege, wie Du sicher online kommunizierst

$
0
0

Wir werden überwacht. Wir werden unter Generalverdacht gestellt. Wir können nichts mehr privat halten.

 

Das zumindest ist die Schöne Neue Welt der Staaten, die alle Schritte ihrer Bürger kontrollieren wollen. Während das Internet unzählige Sachen beflügelt hat, ist globaler Überwachung und Informationsaustausch dadurch erst der Weg geebnet worden. Doch das Internet bietet auch Möglichkeiten sich gegen Überwachung zu wappnen und sicher online zu kommunizieren. Der amerikanischen NSA oder dem deutschen Justizminister haben Deine privaten Daten nichts anzugehen. Statt ihnen Deine Daten einfach so zu überlassen, lass sie sich ihre Zähne daran ausbeißen. Stopfe ihnen die Ohren – Weil Deine Daten Dir gehören und nur du entscheidest, mit wem Du sie teilst!

 

Du musst es schließlich nicht jedem einfach machen, Deine privaten Daten mitzulesen. Auch nicht Deiner Regierung.

 

In meinen vergangenen Artikeln habe ich Dir bereits gezeigt, wie Du als Betreiber eines Online-Geschäfts oder Blogs volle Souveränität über Deine Daten behältst. Ich habe geschrieben, welche Domains Du erwerben solltest (und welche nicht), welche Länder die besten Datenschutzgesetze haben und welcher Offshore-Hoster in letzter Instanz zu empfehlen ist. Mit Bitcoin bin ich sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Heute gehen wir hingegen noch einen Schritt zurück. Während Selbstständige und Unternehmer die gleich vorgestellten Dienste ebenso verwenden können und sollten, kann und sollte sie jeder für sich selbst nutzen. Auch Du!

 

Dafür braucht es kein technisches Verständnis, sondern nur die Offenheit sich auf neue Dienste einzulassen.

 

Das Bewusstsein dafür zu gewinnen braucht Zeit. Das kann ich an mir selbst feststellen. Staatenlos hat in der Vergangenheit dazu geneigt sehr freizügig mit seinen privaten Daten zu sein (und ist es in Hinblick auf Facebook immer noch aus diversen Gründen). Informationelle Selbstbestimmung bedeutet eben selbst entscheiden zu können, welche Informationen man von sich enthüllt.  Spätestens nach Gründung des Staatenlos-Blogs und dem ersten Kontakt mit meinen Klienten wurde mir jedoch bewusst, wie wichtig eine sichere, überwachungsfreie Kommunikation ist.

 

Es geht dabei nicht um illegale Absprachen oder kriminelle Ratschläge. Staatenlos unterstützt das ohnehin nicht.

 

Es geht dabei um die persönliche Souveranität und darum unberechtigte Eingriffe ins eigene Eigentum zu verhindern und seinen Gedanken ohne den leisesten Hauch von Barrieren frei äußern zu können. Deshalb rate ich meinen Kunden zunehmend sich entsprechend verschlüsselte Dienste zu verschaffen und mit mir darüber zu kommunizieren.

Schließlich gibt es bereits eine Vielzahl verschlüsselter Email-Anbieter, Chat-Apps und VOIP-Dienste, an der sich auch die NSA die Zähne ausbeißt. Das Bewusstsein um ihre Existenz wie auch das Bewusstsein über die eklatanten Sicherheitsmängel herkömmlicher Mail-Anbieter, Messenger wie Whats Aṕp oder auch VOIP-Dienste wie Skype ist trotz Enthüllungen von Snowden, Manning und Assange längst noch nicht in den Köpfen der Masse angekommen.

Auf neue Dienste umzusteigen heißt nicht zwingend alte Dinge abzuschaffen. Ich werde eine Vielzahl eher unsicherer Dienste weiter nutzen. Gerade weil ich mir ihrer Mängel bewusst bin, kann ich sie aber zielgerichtet nutzen. Urlaubsfotos tausche ich weiter mit der Familie über Whatsapp aus, während ich meine Großeltern über Skype anrufe. Chat-Beratung gebe ich hingegen lieber über Threema oder Wickr, während ich Klientengespräche am liebsen über verschlüsselte VOIP-Dienste wie Signal oder Unseen.is abwickele.

Und während ich einen Großteil meines Mail-Verkehrs aus praktischen Gründen weiter über Gmail abwickele, kommen die wirklich vertraulichen Emails nur noch über verschlüsselte Dienste wie Protonmail. So ist Staatenlos jetzt offiziell auch zu erreichen unter:

staatenlos@protonmail.ch 

Um Euch zur Verschlüsselung zu ermutigen folgendes Angebot:

Unter allen Personen,  die mich über das Wochenende mit einer protonmail-Adresse auf meine protonmail anschreiben,  verlose ich eine halbe Stunde kostenlose Beratung zum Thema ihrer Wahl.

In welchen Ländern Deine Daten Dir gehören

Bevor wir uns den einzelnen Diensten widmen, wollen wir noch einmal kurz die Länder mit den höchsten Datenschutz-Standards betrachten. Meine Auflistung hier ist schließlich keinesfalls erschöpfend und beinhaltet nur Dienste, die ich selber bereits ausprobiert habe und aktiv nutze. Es kann durchaus sein, dass es bereits bessere verfügbare Anbieter gibt (Empfehlungen gerne kommentieren) und es ist wahrscheinlich, dass es in Zukunft noch viel bessere geben wird. Dies nützt aber alles nicht, wenn die Länder, aus denen diese Dienste operieren, sich nicht um den Schutz privater Daten scheren.

 

Welche Länder sind also besonders sicher? Aus welchen Ländern sollten Anbieter möglichst operieren?

 

4. Schweiz

Nicht grundlos trägt der Staatenlos-Blog die Schweizer Domain. Und auch, wenn ich persönlich nicht in der Schweiz hoste, so bietet unser Nachbarland doch ausgezeichnete Bedingungen dafür.

So zielt das Schweizer Bundesgesetz für Datenschutz auf einen der höchsten Datenschutz-Standards der Welt, der nicht so einfach außer Kraft gesetzt werden kann. Um Deine Daten zu bekommen, müssen Kläger ein formelles Ersuch zu Akte geben.

Dies ging gerade nach der Geschichte mit Edward Snowden nicht an den Schweizer Hostern vorüber. Nicht ohne Grund ist mein mittlerweile favorisierter Email-Anbieter Protonmail eine Schweizer Schöpfung.

 

3. Niederlande

Staatenlos hostet gerne über SiteGround in den Niederlanden. Dabei spielt nicht nur der zentrale Ort nahe zum deutschsprachigen Markt eine Rolle, sondern auch die ausgezeichneten Gesetze für Datenschutz und die hohe Meinungs- und Pressefreiheit im Land. In Pressefreiheit ranken die Niederlande etwa regelmäßig an der Spitze.

Es gibt sogar Beispiele, dass niederländische Hoster sich weigerten Seiten vom Netz zu nehmen, weil die Behörden sich nicht mit dem dazu notwendigen legalen Papierkram auseinandersetzen wollten. In Folge nahm die Regierung vor der Beschlagnahmung Abstand und die Seiten existierten weiter.

Zwar ist die Mitgliedschaft in der EU ein potentieller Nachteil, doch die Gesetze der Niederlande gehen weit über die allgemeinen EU-Regularien heraus. Das sieht auch eines der in meinen Augen besten Offshore-Hoster LibertyVPS so, die outgesourcte Datencenter in den Niederlanden benutzen.

 

2. Norwegen

Im Gegensatz zu den Niederlanden besticht Norwegen durch seine Freiheit von EU-Interventionen. Als Land mit äußerst hoher Meinungs- und Pressefreiheit steht es auch gut um den Datenschutz.

Cloudstoring-Dienstleistungen wie das hier empfohlene Jottacloud operieren etwa von Norwegen, letztere dabei bewusst betonend, dass ihre norwegische Inhaberschaft in der Lage ist ihre Kundendaten in einer Art und Weise zu schützen, die US-Unternehmen mit Datencentern in Europa nicht können. Denn jegliche ausländische Regierung braucht Erlaubnis eines norwegischen Gerichtes um irgendwelche privaten Daten anzapfen zu können, was eher selten versucht wird. Da kein Rechtshilfeabkommen mit den Vereinigten Staaten besteht, ist es insbesondere für US-Dissidenten eine interessante Option.

 

1. Island

Spitzenreiter für den besten Datenschutz ist ein anderes nordisches Land, die Insel Island. In anderer Hinsicht wegen der jüngsten Finanz-Krise schwer getroffen, bleibt das Land in punkto Meinungsfreiheit und Datenschutz dennoch die beste Alternative.

Strategisch zwischen Europa und Amerika gelegen bietet das Land beste Verbindungen. Islands Datenschutzgesetzgebung von 2000 kann man zu den strengsten Datenschutzgesetzen der Welt zählen, das strikte Vorgaben zum Schutz der Privatsphäre macht. Auf europäischen Standars aufbauend, aber weit darüber hinaus schießend, hat es Anforderungen zur Speicherung von Daten abgeschafft. Island baut eine „Free Speech“-Zone auf, in der Unternehmen und Privatpersonen ihre Seiten gefahrlos betrieben können.

Nicht nur der beste Hoster für Datenschutz und Meinungsfreiheit in staatenlosen Augen namens OrangeWebsiteoperiert so aus Island, sondern auch der hier näher betrachtete Kommunikationsdienst Unseen.is .

 

Sicher im Alltag verschlüsseln mit 7 Diensten

Natürlich können die genannten Länder nur die Rahmenbedingungen bieten. Wie sicher die Dienste selbst sind, bleibt ihrer verwendedeten Technologie, Mitarbeitern und viel mehr überlassen.

 

Totale Sicherheit gibt es ohnehin nicht.

 

So sind folgende Empfehlungen auch nicht unbedingt für den nächsten Edward Snowden gedacht. Während sich NSA wie Heiko Maas als personifizierte Überwacher durchaus die Zähne an den verwendeten Verschlüsselungen ausbeißen können, heißt es nicht, dass massive Rechenleistung in der Zukunft einzelne Mails knacken kann. Aber mit jedem Nutzer, der verschlüsselt kommuniziert, wird es exponentiell schwieriger und teuer Individuen weiter zu überwachen.

Natürlich lauern im Internet auch Gefahren, gegen die die hier angesprochenen Dienste wenig unternehmen können. Wenn Dein Passwort gehackt wird, kannst Du hoffentlich noch auf Zwei-Faktoren-Authentifikation oder automatischer Erkennung- und Sperrung bauen. Wenn auf Deinem Rechner ein Keylogger installiert ist, der sämtliche Eingaben mitliest, hast Du ein noch viel größeres Problem.

Wie bereits angedeutet können selbst Regierungen keine Massen-Überwachung von verschlüsselten Diensten leisten. Mit Man on the Middle-Attacken oder über Backdoors auf dem Heimatserver der Dienste könnten sie mit gebündelter Kraft jedoch durchaus private Daten erlangen. Je nach Wahl der Anbieter ist diese Möglichkeit höher oder geringer, generell aber sehr niedrig. Du als wahrscheinlich unbescholtener Bürger wirst dort ohnehin nicht zur Zielscheibe,

Wem es um Leben und Tod geht, der sollte aber möglichst auf weitere Stufen der Sicherheit wie VPN (Virtual Private Networks) setzen bzw. das Internet gar völlig meiden. Das erstere ist zu empfehlen und wird ein anderer mal ausführlicher behandelt, das zweite eher unrealistisch.

Im Folgenden stelle ich Dir 7 Dienste vor, die Du ohne technisches Know-How in wenigen Minuten einsatzbereit hast.

 

Das tolle: sie sind größtenteils kostenlos oder mit nur sehr geringen Kosten verbunden! Sicheren Datenverkehr kann sich jeder leisten!

 

Ich werde jeden Anbieter nur kurz streifen. Recherchen über Geschichte, Anwendungen und alle weiteren interessanten Aspekten des Anbieters kannst Du nämlich (hoffentlich) selbst durchführen

.

Tor-Network

Sicher hast Du schon einmal von Tor gehört. Vielleicht hast Du es auch schon einmal neugierig probiert, um im Darknet Drogen zu kaufen (noch eine Thematik für einen anderen Artikel) oder benutzt es regelmäßig um einfach ungestört zu surfen. Großer Kritikpunkt bei Tor, könnte man meinen, ist seine Entwicklung und Förderung durch die US-Regierung. Als über die Welt verteiltes Peer-to-peer-Network sind die Einflussmöglichkeiten der USA allerdings begrenzt. Und ich schätze nicht, dass Du im Fokus der USA stehst…

Ich selbst benutze den Tor-Browser standardmäßig auf meinem Android-Smartphone mit Orbot. Wie das relativ leicht einzurichten ist, erklärt dieses feine Manual Schritt für Schritt. Sonst kannst Du dir auf der Webseite einen Client herunterladen oder eine der vielfältigen anderen Möglichkeiten nutzen um Dich sicher und ohne Überwachung im Internet fortzubewegen.

 

Probiere es am besten jetzt gleich aus! Bewege Dich mit Tor unerkannt auf meiner Webseite und lese über die anderen 5 Dienste, die Deine Privatsphäre noch umso mehr schützen werden!

 

Protonmail

Protonmail hatte ich bereits oben erwähnt. Du kannst mich jetzt jederzeit auch unter staatenlos@protonmail.ch erreichen.

Protonmail ist ein sicherer Anbieter verschlüsselter Email-Kommunikation mit dem Sitz in der Schweiz. Wie Du weiter oben lesen konntest, ist die Schweiz eine sehr gute Wahl für den Datenschutz. Für das Bankgeheimnis gilt das nicht mehr, aber für persönliche Daten sind die Schweizer Berge immer noch eine sehr gute Wahl.

Protonmail hat den Anspruch kostenlosen verschlüsselten Mail-Service zu bieten, muss sich aber auch irgendwie finanzieren. Wegen des starken Andrangs gibt es daher momentan eine relativ lange Warteliste um einen Account zu erhalten. Allerdings kannst Du mit einer einmaligen Spende von 17€ Sofortzugang zu Deinem gewünschten Email-Konto bekommen. Gut investiertes Geld für eine gute Sache!

Dein Account ist mit zwei Passwörtern gesichert, sprich Dein Postfach ist extra verschlüsselt. Alle Kommunikation unter Protonmails wird automatisch verschlüsselt, weshalb keine Notwendigkeit mehr zur eher nervigen manuellen PGP-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung besteht.

Der Erfolg von Protonmail blieb anderen freilich nicht verborgen wie man hier nachlesen kann. In den letzten Tagen mussten sie eine der größten Ddos-Angriffe (Denial of Service) in der Schweizer Geschichte abwehren. Sie deshalb jetzt zu unterstützen ist besonders wichtig!

Ddos-Angriffe sind ein gar nicht so seltenes Mittel in der Internet-Welt und darauf aus webseiten durch Überfluten mit Datenmengen lahm zu legen. Ob ein Wettbewerber so einen aufstrebenden Konkurrenten ausschalten möchte oder Hacker-Kollektive ein Lösegeld erpressen wollen (die Schattenseite von Bitcoin) oder nicht doch Regierungen dahinter stecken, die ihre Untertanen lieber überwachen wollen, weiß man nie so genau.

 

Staatenlos ist übrigens gegen Ddos-Attacken gut geschützt. Also kommt erst gar nicht auf dumme Ideen 😉

 

Unseen.is

Ähnlich wie Protonmail und aus einer wohl noch besseren Jurisdiktion heraus agiert der isländische Dienst Unseen.is.

Mit einem kostenlosen Konto sind hier Chats unter Unseen.is-Nutzern möglich wie auch verschlüsselte Anrufe. Volle Funktionalität mit verschlüsselten Mails und verschlüsselten Gruppengesprächen gibt es ab 49$ jährlich. Kein schlechtes Investment, bedenkt man noch zusätzliche Funktionen wie extra stark verschlüsseltes Filesharing und mehr!

Staatenlos ist auch unter staatenlos@unseen.is zu erreichen, Antworten an diese Adresse werden vermutlich aber etwas längere Zeit brauchen bis sie bearbeitet werden.

Die private verschlüsselte Gesprächsfunktion wurde hingegen bereits erfolgreich ausprobiert. Diese geht sogar völlig anonym ohne Registrierung über ihre Website.

 

Wer sich also mal bald verschlüsselt mit mir unterhalten möchte, den spreche ich vielleicht hier!

 

Jottacloud

Jottacloud ist mein Cloud-Anbieter der Wahl für die sichere Aufbewahrung wichtiger Dateien. Zwar werden diese unverschlüsselt gelagert, allerdings auf Servern in einem der Länder mit dem wohl besten Datenschutz der Welt: Norwegen.

Ansonsten ist die Funktionalität so wie man es von anderen Cloudspeicher-Diensten wie Dropbox kennt. Ein kostenloser Account hat immerhin 5 GB, weshalb Du das ganze einfach einmal testen solltest.

 

Vertrauliche Informationen solltest Du lieber dort in der Cloud speichern, wo sie auch sicher sind.

 

Threema und Wickr

Threema ist wie Protonmail eine Schweizer Erfindung und wird auch von Schweizer Servern betrieben – ein gutes Zeichen. Threema sollte Deine erste Wahl zum Instant Messaging sein. Die Sicherheitslücken von WhatsApp, Facebook Messenger und Co. muss ich Dir vermutlich nicht erläutern. Threema kostet nur eine minimale Gebühr, die jeden Cent wert ist und bietet eine gute Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Chat an.

Neben Threema benutze ich persönlich auch noch Wickr. Dieser Dienst ist allerdings US-basiert, weshalb er datensschutztechnisch mit Vorsicht betrachtet werden sollte. All denjenigen, die sich nicht vor den USA fürchten müssen, sondern eher von „feindlichen“ Staaten, sollten aber ruhigen Gewissens zu Wickr greifen. Die benutzte Verschlüsselung halte ich persönlich für stärker und die Usability für besser.

 

Signal

Signal bietet eine ähnliche Funktionalität wie Threema und Wickr, bietet darüber hinaus aber auch die Möglichkeit verschlüsselter Anrufe. Die App ist meine erste Wahl für verschlüsselte VOIP und über sie habe ich bereits erfolgreiche Beratungsgespräche geführt! Von Edward Snowdem empfohlen und damals noch Redphone genannt stark im Arabischen Frühling genutzt, hat sich die von OpenWhisperSystems entwickelte App noch deutlich gesteigert – trotz ihres Standortes.

Mit ihr kann ich ebenso verschlüsselt chatten, benutze sie aber vor allem für verschlüsselte Gespräche mit anderen Signal-Nutzern. Während es im Markt verschlüsselter Telefonie sicherlich viele Anbieter mit ausgefeilteren Lösungen gibt, ist Signal völlig kostenfrei, schnell zu installieren und leicht zu benutzen.

 

Schließlich solltest Du auch im Alltag ohne Angst vor Schnüffelei telefonieren können!

 

 

Deine Daten gehören Dir – aber Du musst Dich darum kümmern

Staatenlos hofft Dir mit diesem Artikel eine kleine Übersicht an Diensten gegeben zu haben, die Dein Alltagsleben verschlüsselter und damit sicherer vor Schnüffelei vor Regierungen und Konzernen machen. Wie erwähnt ist die Auflistung hier nicht erschöpfend, doch bietet sie die in staatenlosen Augen beste Möglichkeit um Maas & der NSA die Ohren zu stopfen und endlich sicher online kommunizieren zu können.

Letztlich ist dies aber Deine Entscheidung. Eine Entscheidung, die so einfach sein könnte. Sämtliche hier vorgestellte Dienste kannst Du in weniger als einer gesamten Stunde einsatzbereit haben. Kostenfaktor fast Null.

 

Statt gleich Nachrichten über neue überwachungsgeile Politiker zu sehen, kümmere Dich lieber kurz darum wie Du ihnen entgehen kannst!

 

Informationelle Selbstbestimmung ist ein hohes Gut. Du musst letztlich selbst entscheiden, wie Du mit wem auch immer kommunizierst. Aber dann solltest Du nicht nach dem Staat schreien, wenn plötzlich Konzerne Deine Daten schnappen, verkaufen und ausnutzen. Du hast schließlich alle Chancen der Welt Dich davor zu schützen. Ich hoffe, Du ergreifst die Chance und kommunizierst ebenfalls sicher online!

 

Nimm auch Du Deine Privatsphäre in die eigene Hand – Weil Dein Leben Dir gehört!

Der Beitrag Maas & NSA die Ohren stopfen: 7 Wege, wie Du sicher online kommunizierst erschien zuerst auf Staatenlos.

Steuerfrei in der ältesten Republik der Welt: San Marino

$
0
0

Staatenlos berichtet heute live aus einem der kleinsten Staaten der Welt. Genauer gesagt ist es das drittkleinste Land Europas – und die älteste Republik der Welt. Während nur Vatikan und Monaco noch winziger sind, kann die kleine Republik San Marino nichtsdestotrotz stolz auf ihre Geschichte sein. Ihre Anfänge sollen bis ins Jahr 301 reichen – und seitdem behauptet sie sich gegen Dutzende von Eroberern, die sie ins große Nachbarland Italien eingliedern wollten. Italien freilich ist auch der einzige Nachbar, dessen Regionen Emilia-Romagna und Marché den Zwergstaat völlig umschließen. So wird natürlich auch Italienisch gesprochen, Wein getrunken und südländische Lebensfreude gelebt. Zumindest den Männern schadet es nicht: San Marino hat die höchste Lebenserwartung der Welt.

Wenn Du schon länger beim Staatenlos-Blog dabei bist, ist Dir meine Affinität für kleine Staaten sicher nicht verborgen geblieben. Nicht nur, aber gerade auch in Europa gibt es sehr viele davon. Fast alle haben eine lange Tradition und wiedersetzen sich der Einverleibung durch die Europäische Union. Man mag frei in sie einreisen können, ein dauerhaftes Leben ist aber oft nicht nur preislich unerschwinglich, sondern auch von den gesetzlichen Rahmenbedingungen sehr schwer. Steueroasen wie Andorra, Monaco, Liechtenstein, die Kanal-Inseln und eben San Marino ziehen die Reichen aus ihren geografischen Breiten.

Persönlich würde ich mir noch viel mehr solcher kleiner Zwergstaaten wünschen. Eine Welt tausender Zwergstaaten wäre das Optimum, wie ich in einem anderen Artikel bereits erläutert habe. Um es eloquent mit dem Philosophen Leopold Kohr auszudrücken:

“Was ….

Sein Buch “The Breakdown of Nations” beeinflusste mich wie kein zweites und ist staatenlose Pflicht-Lektüre. Interessenten lasse ich gerne eine Kopie zukommen.

Doch zurück zu San Marino. Ich bin schließlich nicht nur zum Spaß hier. Ich möchte wissen, wie es sich San Marino lebt. Ob San Marino eine lebenswerte Steueroase ist. Und natürlich, wie viel Geld man mitbringen muss um davon dauerhaft zu profitieren.

Das Preisniveau ist gar nicht einmal so hoch. Außer was die Mieten der sich an einem Berg hochschlängelden Hauptstadt San Marino angeht. Für diese Blicke bis zur etwa 30km entfernten Adria bezahlt man freilich gerne mehr. Aber große Pizzen gibts hier schon für 6€, der Rotwein ist gut und günstig und auch sonst kann man nicht meckern. Die Anreise aus dem 45 Minuten entfernten Strandort Rimini kostete mich 5€.

In der Hauptsaison wird die Stadt von Touristenströmen belagert. Jetzt Mitte November ist immer noch was los, aber überschaubar. Es beginnt schließlich kalt zu werden.

Italienisch lerne ich gerade – bei fließenden Spanisch-Kenntnissen relativ einfach. Dem Dialakt der San Marinesen (ist das richtig?) zu folgen ist freilich schwierig. Englisch, ja selbst Deutsch, Französisch oder Russisch wird hier aber auch verstanden.

San Marino gefällt mir. Es hat jene wohltuende Atmosphäre von Zwergstaaten, die man einmal erlebt haben muss. “Man möchte nur in Ruhe gelassen werden, nicht mitbestimmen” ist das Credo der meisten Reichen in den Steueroasen. Ein Credo, das auch auf San Marino zu passen scheint.

Natürlich ist San Marino kein Ort für junge Leute. Die sind 30km östlich im bekannten Badeort Rimini, in dem auch ich übernachte. Italiens Partymetropole im Sommer könnte man sagen – aber auch jetzt Mitte November ist noch einiges los. Insbesondere Russen scheinen den Adriastrand für sich entdeckt zu haben. Doch San Marino bietet jenes ruhiges, mondänes aber zugleich ländliches Leben in einer Gemeinschaft, die sich über die Jahrhunderte hinweg kaum gewandelt hat. Ein Ort für das Alter also vielleicht. Ein eigenes Weingut ist schließlich mein Ziel für den Ruhestand – und Rotwein in San Marino ist sehr delikat.

Doch welche Bedingungen muss man erfüllen um in San Marino seine Träume erfüllen zu lassen?

San Marino ist schließlich nicht Teil der Europäischen Union, weshalb die Niederlassungsfreiheit nicht gilt. Wie streng sind die Bestimmungen sich im Land niederzulassen? Welche Vorteile bieten sich einem dadurch?

Die Vorteile in San Marino zu leben

San Marino galt bis Januar 2010 offiziell als Steueroase. Die OECD stufte das Land im Jahr 2000 als Steueroase nach Definition des OECD-Berichts von 1998 ein. Im Zuge der verschärften internationalen Bekämpfung der Steuerhinterziehung wurde San Marino im Rahmen des G-20-Gipfeltreffens vom 2. April 2009 in London durch die OECD als Steueroase eingestuft, die sich dem internationalen Steuerstandard in Bezug auf Einkommen- und Vermögensteuern verpflichtet hat, diese aber noch nicht umgesetzt hat. Nachdem das Land im Januar 2010 die von der OECD geforderte Mindestanzahl von zwölf bilateralen Steuerabkommen erreicht hatte, wurde es von der OECD als Staat eingestuft, die die internationalen Steuerstandards weitgehend umgesetzt haben. Seit 23. Dezember 2011 ist das deutsch-san-marinesische Abkommen über die Unterstützung in Steuer- und Steuerstrafsachen durch Informationsaustausch (TIEA) in Kraft. Weiterhin kein bilaterales Steuerabkommen besteht unter anderem mit den Vereinigten Staaten und Italien. So dient San Marino weiterhin als bedeutende Drehscheibe für die Hinterziehung von Einkommens-, aber auch Mehrwertsteuern italienischer Personen und Unternehmen.

Denn wie in den meisten Kleinstaaten üblich gibt es fast keine Steuern. Trotzdem ist San Marino schuldenfrei. Die 2 Millionen Touristen im Jahr auf 30.000 Einwohner spielen dabei sicherlich eine Rolle. Finanzieren tut sich San Marino durch Mehrwert- und recht hohe Importsteuern. Kapitalertrags (5%) und Quellensteuer (Zinsen 13%) ist vorhanden,

Unternehmen werden mit 19% besteuert, klassische Offshore-Strukturen gibt es hier nicht. Auch das Zeitalter der Banken ist spätestens seit 2010 vorbei. Das Bankgeheimnis wurde abgeschafft und San Marino kooperiert mit den Staaten der Europäischen Union. Das kam dem Land teuer zu stehen, mehr als die Hälfte des Vermögens wurde abgezogen und einige Banken des Landes in arge Bedrängnis gebracht. Einheimische Banken agieren nur innerhalb des Landes. Ich ließ mir sagen, für Ausländer gebe es nichts Interessantes in San Marino mehr. Nachprüfen konnte ich es jedoch auch nicht, da bereits am Samstag alle Banken geschlossen hatten.

Wie nach San Marino einwandern?

So wenig San Marino mehr in Offshore-Hinsicht zu bieten hat, so sehr ist es doch immer noch ein potentieller Ort zum Leben. Inbesondere die Hauptstadt San Marino selbst mit ihrer einzigartigen Lage und herrlicher Aussicht bietet sich an, zumindest für ein paar Wochen im Jahr. Denn viel los ist wie gesagt wenig.

10 Tage können sich Touristen so im Land aufhalten. Darüber hinaus ist eine Verlängerung bei der örtlichen Gendarmerie nötig. Diese gilt für 90 Tage und kann jederzeit erneuert werden. Bedingung ist jedoch ein örtlicher Job, entweder unbegrenzt oder saisonal mit mindestens 10 Monaten. Unbegrenzter Aufenthalt muss vom Kongress genehmigt werden. Saisonarbeit steht unter dem Vorbehalt, dass kein geeigneter San Marinese für den Job zu Verfügung steht. Eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung gibt es erst nach 5 Jahren, in denen man sich ununterbrochen im Land aufgehalten hat. Eigentlich also kaum eine Option für die meisten. Eine Möglichkeit für Unternehmer ist sich über die Gründung einer Firma in San Marino selbst anzustellen um so in den Genuss der Arbeitserlaubnis zu kommen, worüber aber letztlich der Kongress entscheidet.

So ist San Marino also doch eher nur ein Kleinstaat, der zwar schön, aber keine Alternative für Steuerflüchtlinge ist. Nicht mehr zumindest. Einem Besuch ist es aber alle mal wert!

Der Beitrag Steuerfrei in der ältesten Republik der Welt: San Marino erschien zuerst auf Staatenlos.

Wie Du die richtige Offshore-Agentur auswählst

$
0
0

Staatenlos wird bald ein halbes Jahr alt und entwickelt sich immer mehr. Unter den zahlreichen Neuerungen der letzten Wochen sind unter anderem meine wachsenden Netzwerke mit spezialisierten Agenturen und Anwälten zur Registrierung von Offshore-Unternehmen und dem Eröffnen von Geschäftskonten hervorzuheben.

Hier geeignete Kooperationspartner zu finden ist nicht einfach. Die Offshore-Branche hat viele Schwarze Schafe, an die man besser nicht geraten sollte.

 

Ebenso versprechen manche mit Wucherpreisen das blaue vom Himmel, während andere solche Tiefstpreise nehmen, dass man sich fragt, ob sie damit nicht noch Verluste machen.

 

Zum Glück hat Staatenlos einige erste Kooperationen abschließen können, die Dir steuerfreie, buchhaltungsfreie Unternehmen in klassischen Offshore-Jurisdiktionen wie auch damit verbundene Bankkonten besorgen können. Im persönlichen Kontakt konnte ich schauen, wie professionell, schnell und effizient die besagten Agenturen arbeiten. Während ich einige dieser „Partner“ bereits wieder abgestoßen habe, sind doch ein paar geblieben. Und andere werden die nächsten Monate sicher noch hinzukommen (Anfragen jederzeit gerne).

An dieser Stelle möchte ich aber niemanden empfehlen. Ich möchte Dir einige Anhaltspunkte geben, worauf Du achten solltest, wenn Du Dich selbst auf die Suche machen möchtest. Falls nicht, kannst Du mich natürlich auch einfach mit Deinen Wünschen anschreiben und ich bringe Dich in Kontakt mit meinen vertrauten Ansprechpartnern, die Dir bei Gründung und Eröffnung erfolgreich zur Seite stehen werden.

Natürlich gibt es keine wirklich objektiven Kriterien. Als jemand, der sich seit mehreren Jahren mit den Themen auseinandersetzt, gibt es jedoch gewisse Grundstrukturen, die auch Du kennen solltest.

 

Was ist eine Offshore-Agentur eigentlich?

Wo wir beim Thema Grundstrukturen anfangen: was ist eine Offshore-Agentur eigentlich?

Offshore-Agenturen sehen sehr verschieden aus, bieten letztlich aber genau dieselbe Dienstleistung. Lediglich in Preis, Beratung, Schnelligkeit, Qualität und Effizienz unterscheiden sie sich teils stark. Sie alle bieten je nachdem wie man es nennen möchte das „Produkt“ oder die „Dienstleistung“ der Gründung und Registrierung von Offshore-Unternehmen oder verzweigteren Strukturen wie Offshore-Stiftungen und Co an.

Neben den Gründungskosten für besagte Gründung und Registrierung kümmert sich die Agentur fortan jährlich um die Erneuerung der Registrierung und weitere Verwaltungsaufgaben um das entsprechende Unternehmen in guter rechtlicher Verfassung entsprechend den Regularien des Ziellandes zu halten. Sie agieren also quasi als Mittler zwischen ausländischer Regierung und Offshore-Unternehmer und stellen den nötigen Agenten und Adresse für das Unternehmen bereit. Je nach Notwendigkeit (oft nicht notwending, da steuer-/buchhaltungsfrei) übernehmen sie die Einhaltung der Buchhaltungsregeln, Steuererklärungen und Belegaufbewahrung als auch weitere spezifische Dienstleistungen wie ein Virtuelles Büro oder Anrufbeantwortung.

Eine Reihe weiterer Dienstleistungen wird meist optional angeboten um die Funktionalität und Anonymität des Offshore-Unternehmens zu verbessern. Während dies für abgemeldete Ortsunabhängige in der Regel nicht notwendig ist, können Ansäßige in Hochsteuerstaaten davon potentiell profitieren. Im Zeitalter von globaler Überwachung und aufziehendem Informationsaustausch ab 2016 gehen zur illegalen Steuervermeidung eingesetzte Offshore-Unternehmen allerdings ihrem Ende entgegen. Dass dies große Verwerfungen in der Branche zu Folge hat, ist zu erwarten. So werden insbesondere optionale Dienstleistungen nach zusätzlicher Geheimhaltung redundant werden, weil sie letztlich nicht geheim sein werden.

Bisher lief es in der Regel so ab, dass für zusätzliche Anonymität Direktoren wie auch Nominee Shareholder für das Offshore-Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden. Mittels einer gültigen Postadresse, Mail- und Telefonbeantwortung und viel mehr konnte so der Eindruck erweckt werden, dass die Offshore-Company tatsächlich aus dem Zielland geführt wird, obwohl der eigentliche Besitzer anonym aus einem Hochsteuerland operierte.

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld für Offshore-Agenturen ist die Eröffnung von Geschäftskonten für die Offshore-Unternehmen. Dies hängt immer sehr von der Jurisdiktion wie auch dem speziellen Geschäftsfeld des Unternehmens ab. Während oft nur der Kontakt zu einer entsprechenden Bank und Hilfe beim Ausfüllen der nötigen Dokumente vermittelt wird, bieten andere Agenturen ein Komplett-Paket an. So ist die reine Vermittlung oft bereits ab 500€ zu haben, unterliegt aber keiner Garantie eines Erfolges. Die Banken hier müssen zudem oft persönlich aufgesucht werden. Auf der anderen Seite gibt es oft garantierte Bankkonten ohne großen Aufwand und persönliches Erscheinen, für die man jedoch mindestens mit 2500€ rechnen sollte.

Staatenlos bietet über seine Kooperationen beide Möglichkeiten an. Denn obwohl ein Geschäftskonto natürlich auch persönlich gesucht werden kann, stellt sich das in der Realität mit einem Offshore-Unternehmen eher als sehr schwierig heraus. Auf die entsprechenden langjährigen Kontakte der Agenturen mit ihren Banken zu setzen eröffnet daher oft zusätzliche Möglichkeiten.

 

So können auch Banken, die Offshore-Kunden sonst generell ablehnen, mit entsprechender Empfehlung oft ein Auge zudrücken.

 

Letztlich sei noch zu erwähnen, dass die wirklich guten Offshore-Agenturen rechtliche Hilfestellung und steuerliche Beratung geben. Die meisten allerdings versprechen Dinge, die rechtlich auf sehr wackeligen Beinen stehen, wenn sie den Kunden nicht gleich in arge legale Schwierigkeiten bringen könnten. Staatenlos kann nur raten jede Offshore-Unternehmung, insbesondere wenn im Heimatland noch steuerpflichtig, von einem geeigneten Steueranwalt- und/oder Berater entsprechend prüfen zu lassen. Falls nämlich rechtliche Probleme auftreten, haften diese Agenturen mit Sicherheit nicht dafür. Genauso offeriert auch Staatenlos keine steuerliche oder unternehmensrechtliche Beratung, sondern eine reine Identifikation Deiner Möglichkeiten mit einer möglichen Grundübersicht über potentielle Schwierigkeiten. Das solltest Du beachten, falls wir uns bald gerne einmal persönlich für eine Beratung sprechen!

Während ich auf Staatenlos völlig unabhängig beraten kann und aus einer Vielzahl von Agenturen, die jeweils geeignetesten für meine Kunden herauspicken kann, haben die Offshore-Agenturen selbst natürlich ihre eigenen Interessen. Generell kann man diese Agenturen dabei in zwei Typen unterscheiden: die spezialisierten Agenturen und die universellen Agenturen. Mit beiden Typen arbeitet Staatenlos zusammen um Dir den besten Service zu gewährleisten.

 

Die spezialisierte Offshore-Agentur

Die spezialisierte Offshore-Agentur hat meist einen engen Fokus auf Offshore-Dienstleistungen aus einer bestimmten Jurisdiktion. Meist sind sie physisch im entsprechenden Land auch anzutreffen, entsprechend von den Behörden lizensiert und reguliert und damit Experten mit allem, was die entsprechende Jurisdiktion anzubieten hat.

Oft jst der Registered Agent Teil einer spezialisierten Offshore-Agentur. Er bereitet die nötigen Dokumente vor, geht zur Registrierungsstelle, reicht die Unterlagen ein, kümmert sich um allen Papierkram und nimmt sie letztlich wieder in Empfang. Meist aus jahrelanger Erfahrung schöpfend können sie ihre Dienstleistung schnell und effektiv anbieten. Solche ideale Agenten sind die „Quelle“ aller Offshore-Gründungsdienstleistungen.

Natürlich kann man auch diverse Vorbehalte finden. So sind solche spezialiserten Offshore-Agenturen vielleicht positiv von ihrem Land beeinflusst und haben einen verzerrten Blick darauf. Ihr Land mit anderen zu vergleichen ist eine sinnlose Frage, weil ihr Land ohnehin das „Beste“ sei. Genauso sind solche spezialisierte Agenten sicherlich nicht die Besten um komplexere Strukturen aufzubauen, die mehrere Offshore-Jurisdiktionen umfassen. Nichtsdestotrotz bleiben sie eine gute Wahl für Dich, wenn Du Deine eigene Forschung betrieben hast und weißt was für eine Art Unternehmen oder Dienstleistung Du brauchst. Staatenlos arbeitet etwa u.a mit einer spezialisierten Agentur in Belize, den Seychellen und den Britischen Jungferninseln zusammen – alles Länder, die Dir Steuerfreiheit, Buchhaltungsfreiheit und diverse andere typische Offshore-Vorteile garantieren. Falls Du dir die eigene Forschungsarbeit abnehmen willst, schreib mich Doch einfach an.

Natürlich gibt es wie in jeder anderen Branche ebenfalls Unterschiede zwischen spezialisierten Offshore-Agenturen untereinander. Ältere Agenturen tendieren vermutlich dazu langsamer, konservativer und weniger flexibel zu sein, während sie zugleich auch noch teurer sind. Dafür können sie ein bewährtes Modell, erfahrene Mitarbeiter und eine gewisse Erfolgsgeschichte aufweisen.

Neuere Agenturen sind sicher schneller – aber oft auch sehr schnell in ihren Versprechungen. Obwohl es ihnen vielleicht an Erfahrung mangelt, sind sie deutlich kundenfreundlicher, flexibler und günstiger als alteingessene Agenuren.

 

Letztlich verkaufen sie aber alle dasselbe: (D)ein (baldiges) Offshore-Unternehmen.

 

Ganz egal ob es eine neue Offshore-Agenur ist (die kein Betrug ist) oder eine 50 Jahre existierende Rechtsanwaltskanzlei. Dabei zu denken, dass man deshalb nur auf den Preis schielen sollte, ist aber verfehlt. Es wird immer jemanden geben, der die günstigste Dienstleistung am Markt anbieten möchte. Wenn extrem niedrige Gebühren jedoch nicht die nötigen Kosten für interne Sicherheit, erfahrene Mitarbeiter und geeignete Infrastruktur bereitstellen, kann die Geldgier schnell zum Albtraum werden. Besser also lieber zwei, drei Hundert Euro mehr ausgeben als Einmalinvestment für Deine Steuer- und Buchhaltungsfreiheit.

Gleiches gilt natürlich genauso für Wucherpreise, die selten irgendeinen Mehrwert darstellen. Mit Mehrwert sind es in der Regel hochpreisige Law Firms, die entsprechend komplexe Offshore-Strukturen aufziehen und rechtssichere Beratung in sämtlichen Steuerangelegenheiten bieten können. Normalerweise wirst Du jedoch am besten fahren, wenn Du eine Agentur mit eher mittlerem Preisniveau wählst. Davon hat jedes Offshore-Zentrum einige, die professionelle und zuverlässige Dienstleistungen für Dich erbringen können. Viele meiner Partner gehören ebenfalls in diese Gruppe.

 

Die universelle Offshore-Agentur

Universelle Offshore-Agenturen verkaufen natürlich ebenfalls Offshore-Unternehmen. Ihr Unterschied liegt darin, dass sie ihren Kunden eine große Vielzahl an verschiedenen Produkten und Jurisdiktionen anbieten, oft mit entsprechender Beratung obendrauf. Statt in den klassischen Offshore-Ländern selbst zu sitzen, residieren sie eher in den großen Finanzzentren der Welt wie London, Hong-Kong oder Singapur. Sie machen die Registrierungsarbeit deshalb oft gar nicht selbst – sondern sourcen es einfach an einen spezialisierten Agenten aus.

Dieser bietet oft diese Dienstleistung selbst an und sucht Reselling-Partner. Als Reselling-Partner kann man Unternehmen zum Vorzugspreis einkaufen und nach Belieben mit Gewinn weiterverkaufen. Der Reseller kümmert sich dabei nur um Empfang und Versendung der nötigen Dokumente, den Rest übernimmt der spezialisierte Agent. Universelle Offshore-Dienstleister sind also in der Regel nur weitere Mittelmänner zwischen Klient und spezialisierter Offshore-Agentur. Staatenlos ist übrigens kein Reseller. Ohne festen Wohnort ist das mit den Dokumenten etwas schwierig. Da meine Kooperationen in der Regel an der Quelle sitzen, kann ich jedoch ohne Aufschlag den besten Service zu den kosteneffektivsten Preisen an Dich weitergeben. Wenn Du glaubst selbst an einen Reseller geraten zu sein, schau Dich nach seiner Quelle um.

 

Dieser wird die Dienstleistung immer schneller und günstiger selbst anbieten können, auch wenn seine Website und Marketing vielleicht verbesserungswürdig sind.

 

Nichtsdestotrotz kooperiere ich auch mit universelleren Dienstleistern. Diese sollten in der Regel für komplexere Strukturen gewählt werden. Wer etwa Trading und Glücksspiel macht oder Dating- und Adult-Plattformen aufbaut, unterliegt oft einem gewissen Risiko, weshalb viele Banken ihn nicht als Kunden akzeptieren. Ein universeller Offshore-Provider kann hier das Unternehmen richtig strukturieren und dank seinen Kontakten sowohl ein geeignetes Geschäftskonto als auch einen passenden Zahlungsdienstleister/Merchant Account finden. Eine Kooperation von Staatenlos ist entsprechend meiner Zielgruppe etwa vor allem auf Online-Business fixiert und kann einer Vielzahl von Geschäften, von einfachen Freelancer, über Affiliate-Marketer bis hin zum Trader uvm. die passende Offshore-Struktur als Paketlösung samt Geschäftskonto vermitteln. Dass dies in der Regel mehr kostet als eine einfache Gründung über eine spezialisierte Agentur sollte klar sein. In diesem Fall fangen die Preise für die Komplettlösung ab etwa 2000€ an.

Unter den universellen Offshore-Agenturen gibt es jedoch nicht nur solche, die sich auf ein bestimmtes Geschäftsfeld fokussiert haben. Manche von ihnen sind auch reine „Supermärkte“ und bieten sämtliche Jurisdiktionen der Welt zur Gründung an, inklusive allem Theater, das damit einhergeht. Diese extensiv öffentlich beworbenen Agenturen mit Hochglanz-Webseiten sollten eher vermieden werden. Sie sind vermutlich langsam, inflexibel und bürokratisch. Das einzige Gute: sie können Dir (fast) alles anbieten: sämtliche Jurisdiktionen, sämtliche Zusatzoptionen, sämtliche Kombinationen. Dass sie Dir dabei helfen das für Dich geeignete zu finden ist dabei jedoch unwahrscheinlich. Letztlich ist es eben nur ein „Supermarkt“, in der Du das für Dich passende herausgreifst und bezahlst. Eigene ausführliche Beschäftigung mit der Materie ist dabei unerlässlich.

Generell ist es also sinnvoll die Mittelsmänner auszuschalten. Das heißt natürlich nicht, dass ich mich selbst damit überflüssig machen möchte.

 

Über Staatenlos kannst Du eine deutsch-sprachige, völlig unabhängige Eingangsberatung zu Deinen Bedürfnissen bekommen samt Vermittlung an eine geeignete, vertrauenswürdige Kooperation.

 

Nach der Vermittlung läuft nichts mehr über mich, wobei Du dich freilich immer noch gerne bei mir mit Fragen und hoffentlich einer Erfolgsmeldung melden kannst. Die Vermittlung. sofern kein größerer Gesprächsbedarf besteht, ist natürlich völlig kostenfrei für Dich!

Ein anderer Mittelsmann, den Du ebenfalls nicht ausschalten solltest, ist Dein Steueranwalt/-berater. Wie schon erwähnt ist es essentiell, dass Du Dich über Deine steuerlichen Verpflichtungen informierst, sofern Du ein Offshore-Unternehmen gründen willst. Bist Du noch jung, hattest noch nie ein Unternehmen und bist abgemeldet, ist es nicht nötig. Du bist schließlich nicht mehr steuerpflichtig. Doch als aus Deutschland „flüchtiger“ Unternehmer musst Du bereits höllisch mit der „Wegzugsbesteuerung“ aufpassen. Auch woanders können gewisse Tücken lauern.

 

Daher kann ich Dir nur raten: pass rechtlich auf und Deiner internationalen Freiheit steht nichts im Wege!

 

Falls Du einen passenden Steueranwalt- oder -berater für Dich suchst, kann Dir Staatenlos in kurzer Zeit natürlich auch weiterhelfen.

 

Was unterscheidet eine gute von einer schlechten Offshore-Agentur?

Dein Bauchgefühl wird Dir meist bereits eine gute Einschätzung geben, wie vertrauenswürdig Deine gewählte Agentur ist. Freilich kann dies auch durchaus trügen. So solltest Du besonders einen großen Bogen um alle Hochglanzwebseiten machen, von der die Geschäftsadresse des Dienstleisters nicht ersichtlich ist. Sämtliche anonymen Agenturen solltest Du generell meiden – dies hat in der Regel nichts gutes zu bedeuten – jede halbwegs reputable Offshore-Agentur sollte eine Strassenadresse und Festnetznummer haben. Gibt es die nicht – besonders nach Nachfrage – handelt es sich wohl bestenfalls um einen unerfahrenen Neuling oder schlimmer um einen Betrugsversuch.

Ein physisches Büro sollte selbst im Internetzeitalter also vorhanden sein. Aus der Webseite sollte klar der legale Status und die entsprechenden Lizenzen und verantwortlichen Regulierungsbehörden hervorgehen. Diese sind im Fall des Falles nämlich eine effektive Drohmaßnahme gegen langsame, hinhaltende Dienstleister.

 

Sich die Abkürzung der lokalen verantwortlichen Behörde zu merken kann bei Verzögerungen für Wunder sorgen…

 

Wenn Dein Bauchgefühl Dir sagt, dass ein Angebot „zu gut um wahr zu sein“ ist, ist es das wahrscheinlich auch. Die besten Offshore-Agenturen wissen, was sie machen können und was nicht. Sie versprechen Dir nicht, was sie nicht halten können. Sie sind kompetent und wissen was sie verkaufen. Sie können Dir detailliert aufzählen, wieviel Du anfangs und später jährlich bezahlen musst, aufgeschlüsselt in die einzelnen Gebühren. Sie kennen den genauen Prozess und können Dir erklären, was wann, wie und wo passiert. Kompetenz ist das Wichtigste um Dir zu einer erfolgreichen Offshore-Gründung zu verhelfen.

Wenn Du Deine Bedürfnisse also bereits kennst, solltest Du Dich an eine spezialisierte Offshore-Agentur in Deinem Zielland wenden. Diese sind nämlich in der Regel von den heimischen Behörden autorisiert und können eine entsprechende Lizenz vorweisen. Selbst in Low-Cost-Offshore-Jurisdiktionen wie Belize (Gründung bereits ab 700€) müssen dabei sehr viele Anforderungen erfüllt werden: zum Beispiel werden alle Mitarbeiter entsprechend überprüft und interviewt von der zuständigen Behörde. Sie brauchen eine hohe Kapitaleinlage und eine entsprechende Haftpflichtversicherung.

Im Gegensatz zu den großen multinationalen „Offshore-Supermärkten“ in New York und Singapur sind die Mini-Agenturen in den kleinsten Offshore-Ländern meist deutlich besser überwacht. Preis, Qualität, Schnelligkeit und diverse andere Erwägungen sprechen ebenfalls für sie. Du musst nur wissen, was Du willst.

Aber zu wissen was Du brauchst hat sich Staatenlos verschrieben. In Kürze werden wir auf den Blog näher auf diverse Hintergründe zu Offshore-Unternehmen und den entsprechenden Jurisdiktionen eingehen. Natürlich kannst Du jederzeit mein Wissen zum Thema auch bereits im persönlichen Beratungsgespräch anzapfen. Oder Du kennst Dich schon aus und möchtest gleich loslegen!

 

Am Ende musst Du selbst entscheiden, wen Du wählst – Weil Dein Leben Dir gehört!

Der Beitrag Wie Du die richtige Offshore-Agentur auswählst erschien zuerst auf Staatenlos.


Was Du über die Struktur einer Offshore-Firma wissen musst

$
0
0

Nachdem wir in letzten Artikel gesehen haben, ob und welche Offshore-Agenturen für eine Gründung einer Offshore-Firma in Frage kommen, gehen wir heute noch einen Schritt weiter.

 

Heute möchte ich darauf eingehen, was eigentlich ein Offshore-Unternehmen in letzter Instanz ist, ob und wie es sich von herkömmlichen Unternehmen unterscheidet und auf welche Aspekte Du bei der Offshore-Gründung achten musst.

 

Wie Du sicher weißt, ist ein „Unternehmen“ oder eine „Gesellschaft“ letztlich nichts anderes als ein rechtliches Konzept. Dieses Konzept ist darauf aus eine neue, abgetrennte „rechtliche Person“ zu schaffen, die in eigener Gestalt fortexistieren kann und dabei etwa Vermögen hält. Sie kann Dinge besitzen – sie kann letztlich fast das gleiche tun wie jedes private Individuum (außer Spaß am Leben haben). Eine solche Gesellschaft kann Vermögen in ihrem Namen halten, Vereinbarungen abschließen, Titel und Rechte erwerben oder auch für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden. Genauso wie eine erwachsene Person. Die Analogie geht freilich noch weiter: eine Gesellschaft wird geboren, indem sie offiziell registriert wird und stirbt, indem sie aufgelöst oder liquidiert wird. Wie jeder Erwachsene strebt sie letztlich nach ihrem eigenen Glück, was in der Regel die Maximierung von Gewinn bedeutet.

Ein solches Unternehmen besteht aus mehreren Teilen, die ihren eigenen Zweck besitzen. Vielleicht fragst Du Dich, welche Teile zwischen einem Offshore- und einem „normalen“ Unternehmen abweichen. Überraschend wird Dir vielleicht die Antwort vorkommen, dass es kaum wirkliche Unterschiede gibt struktureller Art. Es ist letztlich die gleiche Gesellschaftsform, lediglich der geografische Ort liegt außerhalb des Heimatlandes des Besitzers.

Offshore hat dabei in der Regel zwei Bedeutungen. Einfach gesagt ist offshore alles was weit genug entfernt ist, quasi außerhalb der eigenen Küste liegt. Spezifischer spielt es dabei auf all die kleinen Inselstaaten an, die bevorzugte Offshore-Destinationen sind. Im engeren Sinne fallen unter dem Begriff „Offshore“ jedoch auch alle Vorteile, die man mit solch einer ausländischen Struktur assoziiert. Legale Steuerfreiheit, keine Buchhaltungspflichten, kein Mindestkapital, schnelle und einfache Registrierung und simple Operation sind dabei die bestechendesten. Obwohl sich dies für Unternehmer in den meisten Ländern wie der Himmel anhört, ist die Struktur von Offshore-Firmen letztlich mehr oder weniger diesselbe wie sie es von ihrem Heimatland gewohnt sind. Folgende Teile bilden dabei ihre grundsätzliche Struktur:

 

Registrierte Adresse und Registrierter Agent

Alle Offshore-Jurisdiktionen haben die Anforderung, dass alle IBCs (International Business Companies) eine lokale Adresse in ihrem Land haben. Diese Adresse ist das, was Offshore-Agenturen Dir als „Registrierte Adresse“ verkaufen. Der Zweck dieser Adresse ist eine offizielle Ladungsadresse für die heimische Regierung, in der Praxis beschränkt sich dies freilich auf Steuerformulare (wenn überhaupt) oder Hinweise zur jährlichen Verwaltungsgebühr. Trotzdem muss jedes Offshore-Unternehmen eine lokale Adresse haben.

Neben der „Registrierten Adresse“ wird ebenso ein „Registrierter Agent“ benötigt. Dieser benutzt im Regelfall die „Registrierte Adresse“ Deines Unternehmens damit er als Mittelmann zwischen Dir und Offshore-Staat agieren kann. Der registrierte Agent ist dabei mit Namen und Adresse im öffentlichen Unternehmensverzeichnis auffindbar, allen Angelegenheiten Deines Unternehmens entsprechend aber zu Stillschweigen verpflichtet.

Registrierter Agent und Adresse machen neben der Regierungsgebühr die jährlichen Standardkosten für ein Offshore-Unternehmen aus. In den preiswertesten Jurisdiktionen sind das Gebühren von etwa 450€ jährlich.

 

Memorandum und Gesellschaftsvertrag

Jede IBC muss bei ihrer Gründung eine Kopie ihres Memorandums und des Gesellschaftsvertrags einreichen. Wie ausführlich oder knapp diese Dokumente sein sollen ist von Jurisdiktion zu Jurisdiktion und je nach betreuendem Agenten unterschiedlich. Allgemein wird in diesen Dokumenten generelle Information über das Unternehmen bereitgestellt. Sie beschreiben die Art des Unternehmens, seine Adresse, das autorisierte Kapital und die Geschäftspraktiken. Weiterhin werden Prozeduren zur Einberufung und Entlassung von Direktoren, deren Kompetenz und Verantwortung und das Vorgehen bei der Anteils-Aufteilung beschrieben. In Hinblick auf die Shareholder muss geklärt werden, wie Shareholder-Treffen benannt und umgesetzt werden und welche Kompetenz die Shareholder haben. Letzlich sollten alle Dinge, die einer Körperschaft wesentlich sind, enthalten sein, darunter auch das Vorgehen bei der Buchhaltung (sofern existent) oder Gedanken über die Liquidierung des Unternehmens.

Sofern fertig gestellt, werden diese Dokumente bei einem sogenannten „Subscriber“ oder „Incorporator“ unterschrieben. Dieses ist meist eine bestimmte Person oder Offshore-Dienstleister, der im Auftrag Deiner Offshore-Agentur die Firma inkorporiert und erster Shareholder ist. Dies wird so durchgeführt, damit Du nicht vor Ort anwesend sein und selbst unterschreiben musst. Der „Subscriber“ beteiligt sich quasi am legal akzeptierten Minimum an Anteilen des Unternehmens. Nach der Gründung bleibt der Shareholder entweder weiter öffentlich als sogennanter Nominee Shareholder registriert oder die Anteile werden an den eigentlichen Klienten transferiert.

 

Gründungsresolution (First Minutes)

Die sogenannten „First Minutes“ kann man als Gründungsresolution verstehen, die die exakte interne Struktur der Offshore-Firma darstellen. Sie beinhalten Information über Name, registrierte Adresse und Registririerungs-Nummer des Unternehmens. Sie stellen fest, wer registrierter Agent ist, wer Direktor ist und wie die Anteile des Unternehmens auf die Shareholder verteilt werden. Je nach Jurisdiktion kann es sich dabei nicht nur eine Resolution, sondern mehrere handeln. Unterzeichnet wird sie dabei vom „Subscriber“ wie auch vom registrierten Agenten.

Die Gründungsresolution ist je nach Regeln des Landes meist öffentlich im Unternehmensverzeichnis des Landes einsehbar. Es beinhaltet letztlich alle wichtigen Informationen über ein Unternehmen. Sollte sich nach Start des Betriebs etwas ändern, so kann bei der Registrierungsstelle nachträglich ein zusätzlicher Punkt eingefügt oder gestrichen werden.

 

Vorsitzende

Der Vorsitzende einer Offshore-Firma ist mit allen Entscheidungen über die IBC und ihr Geschäft beauftragt. Vorsitzende werden für gewöhnlich zuerst durch den „Subscriber“ ernannt und später durch die Shareholder gewählt. Der Vorsitzende einer Offshore-Firma wird in der Regel auf unbestimmte Zeit ernannt. Gibt es mehrere Vorsitzende, gibt es einen entsprechenden Vorstand, der ein komplexere Entscheidunggefüge haben kann. Die meisten Offshore-Standorte verlangen nur einen Vorsitzenden, der in der Regel auch die gleiche Person wie der Shareholder sein kann. Manche Offshore-Standorte wie etwa der Libanon verlangen aber 3 Vorsitzende.

Viele Offshore-Standorte erlauben das der Vorsitzende selbst eine Gesellschaft sein kann.

 

Das mag erst einmal seltsam klingen, macht aber Sinn wenn man sich etwa eine Firma hochspezialisierter Management-Berater vorstellt, die das Unternehmen steuern würden.

 

Trotzdem macht eine solche Konstruktion das Unternehmen eher schwieriger zu durchschauen und führt in vielen Ländern, wo dieses Konzept nicht Gang und Gebe ist, zum Verdacht, dass es sich um eine Offshore-Firma handelt.

Letztlich hat ein individueller Vorsitzender auch kaum Nachteile gegenüber einer Gesellschaft außer dem Preis. der meist teurer ist. Ein anderer potentieller Nachteil ist die mögliche Komlikation, dass der Vorsitzende krank wird, stirbt oder nicht mehr auffindbar ist. Im Falle einer Gesellschaft als Vorsitzenden gäbe es wohl immer jemanden, der für sie agieren und unterschreiben könnte. Im Falle eines Individuums ist dies nicht der Fall. Ein langwieriger Prozess zum Wechseln des Vorsitzenden müsste erst ins Rollen gebracht werden, ehe der neue Vorsitzende Handlungsmacht hat. Daher bietet es sich an, von Anfang an weitere Rollen im Unternehmen zu bestimmen. Die häufigsten sind etwa Präsident, Vize-Präsident, Schatzmeiste und Geschäftsführer. In manchen Jurisdiktionen ist vorgeschrieben, dass diese bei der Gründung auch besetzt sind, in vielen aber nicht.

 

Shareholder

Wie normale Unternehmen benutzt auch eine Offshore-Firma Anteile, um ihre Eigentümer wiederzuspiegeln. Grob gesagt sind Anteile Einheiten, die die Beteiligung einer Person an einer Firma darstellen. Der Erwerb eines Anteils bedeutet dabei, dass eine Person einen Teil seines Vermögens in die Firma steckt. Das befähigt ihn zur Teilnahme am Entscheidungsprozess und der Auszahlung von Dividenden am Gewinn der Unternehmung relativ seiner Beteiligung am Gesamtkapital der Unternehmung.

Es gibt verschiedene Typen von Kapital, die bei einer Offshore-Firma wichtig sind.

Genehmigtes Kapital ist die maximale Summe an Kapital, die dem Unternehmen durch sein Memorandum zugestanden wurde von Shareholdern einzusammeln. Theoretisch ist es die Summe, von der angenommen wurde, dass sie ausreichend ist die Firma zum Laufen zu bringen bis die Firma selbst Gewinn erwirtschaftet. Viele Jurisdiktionen haben ein Minimum an genehmigten Kapital, dessen Höhe außerdem die jährlichen Gebühren beeinflussen kann.

 

Viele Unternehmen heutzutage brauchen freilich überhaupt kein Kapital, während andere, gerade im High-Tech Bereich, exrem hoch kapitalisiert sein müssen. Eine gute Jurisdiktion macht es für beide Arten von Unternehmen einfach den Anforderungen zu folgen.

 

Das Grundkapital ist die Summe, die zukünftige Shareholder für Beteiligungen zu investieren bereit sind. Diese Summe kann durchaus kleiner sein als das genehmigte Kapital. Schließlich können einige Beteiligungen vergeben worden sein. während andere noch unveräußert sind. Bei einem genehmigten Kapital von 100.000 Anteilen wäre der Erwerb von 2000 Anteilen mit einem eingeschriebenen Kapital von 2000 verbunden. Kommt ein anderer hinzu und erwirbt weitere 2000 Anteile, so würden beide Anteilseigner 50% am Unternehmen halten. Schließlich wurden nur 4000 von insgesamt 100.000 Anteilen veräußert.

Grundkapital wird zu einbezahlten Kapital, wenn der Shareholder für seine Anteile bezahlt. Von diesem Moment an ist er erst berechtigt im Shareholder-Meeting Einfluss auf den Entscheidungsprozess im Unternehmen auszuüben. Wie genau dies geregelt ist bestimmt aber letztlich der Gesellschaftsvertrag.

In Hinblick auf dieses Kapital unterscheiden sich Offshore-Jurisdiktionen oft stark von Hochsteuerländern. Dort sind die rechtlichen Anforderungen für ein Minimum der drei beschriebenen Kapitalarten relativ hoch, teilweise mehrere tausend Euro und teils mit strengen Regeln, dass alles kurz nach der Gründung eingezahlt sein muss.

In Offshore-Ländern ist dies nicht der Fall. Das autorisierte Kapital einer Offshore-Firma hat selten ein vorgeschriebenes Minimum. Wenn, dann ist es sehr klein, im Bereich von ein bis zwei Dollar. Insofern gibt es auch keinerlei Vorgaben für eingezahltes Kapital. Der Gründer hat meist völlige Flexibilität wie er sein Unternehmen in dieser Hinsicht gestaltet.

Dass eine Offshore-Firma meist steuerfrei ist, ist nur die halbe Wahrheit. Offshore-Länder finanzieren sich durch eine geringe Gebühr bei Gründung und danach jährlich, die unmittelbar mit dem autorisierten Kapital zusammenhängt, aber von einer Mindestgebühr ausgeht. Ab der Überschreitung eines gewissen Satzes an genehmigtem Kapital steigt die Gebühr dann an. Im Falle einer IBC in Belize ist die jährliche Gebühr etwa nur 100 Dollar bis zu einem Genehmigungskapital von 50.000 Dollar und steigt danach an. Generell ist diese Minimumgebühr Standardvorgehen bei jeder Offshore-Agentur.

Neben den Kapital ist in Hinblick auf Shareholder noch interessant, ob diese öffentlich ins Unternehmensverzeichnis eingetragen werden. In vielen Offshore-Ländern ist dies nicht der Fall, die genauen Shareholder bleiben eine interne Angelegenheit. Sie bleiben unter Verschluss beim Registered Agent oder werden vom Vorsitzenden aufbewahrt. Dementsprechend sollten Shareholder dafür sorgen, dass ihre Anteile auch tatsächlich anerkannt werden, etwa durch ein Beteiligungszertifikat.

Wie man sehen kann ist die grundlegende Unternehmensstruktur nicht groß von anderen Unternehmen verschieden.

 

Im Falle einer Offshore-Firma sind die einzelnen Teile nur deutlich einfacher, flexibler und mit Minimalintervention von Staat und Bürokratie verbunden.

 

Falls Du also ohnehin weltweit Geschäfte abwickelst, solltest Du die Chance nutzen eine Offshore-Firma zu gründen! Steuervorteile sind dabei nur eines der vielen Pluspunkte, die Du genießen kannst. Wenn Du dabei Unterstützung brauchst, schreib mich doch gerne einfach an.

 

Staatenlos unterstützt Dich auf den weg zu globaler Unabhängigkeit – weil Dein Leben Dir gehört!

Der Beitrag Was Du über die Struktur einer Offshore-Firma wissen musst erschien zuerst auf Staatenlos.

Frei leben in Private Cities – ein Interview mit Dr. Titus Gebel

$
0
0

Die Leser des Staatenlos-Blogs, die die ganze Zeit beim Staatenlos-Gipfel in Heidelberg dabei waren, werden sich sicher an Dr. Titus Gebel erinnern. In einer Podiumsdiskussion zur aktuellen Situation des Unternehmertums in Deutschland gab er klare Worte von sich und legte nahe, sich die Auswanderungsoption als Alternative vorzubehalten.

Er selbst ist – oder besser war – erfolgreicher Unternehmer mit mehreren Projekten. Als Gründer der Deutschen Rohstoff AG führte er das Unternehmen bis zum Jahr 2014. Mittlerweile hat er sich jedoch aus Deutschland verabschiedet und genießt das Leben im Zwergstaat Monaco. Mit 48 ist er freilich längst noch nicht im Ruhestand, sondern brennt darauf die Welt freier und besser zu machen. Daher hat er sich dem Projekt der „Private Cities“ bzw. „Chartered Cities“ verschrieben.

Private Cities – ein Konzept, das unten noch ausführlicher erklärt wird – sind grob gesagt langfristig von Staaten gepachtete Gebiete, die unter privater Verwaltung und Gesetzen stehen. Bewohner schließen einen Vertrag mit dem Betreiber ab, der eindeutig die Rechte und Pflichten regelt. Ziel ist eine minimalstaatsähnliche Stadt, in der außer innerer Sicherheit und gewissen anderen Notwendigkeiten der freie Markt regiert. Doch lassen wir Titus Gebel lieber selbst darüber sprechen, der sich freundlicherweise bereit erklärt hat exklusiv für Staatenlos folgende Fragen ausführlich zu beantworten.

Mit seiner Zeit, Kontakten und Finanzkraft wird er in den nächsten Jahren versuchen das Ganze umzusetzen. Momentan schreibt er gerade ein Buch über Private Cities, das 2016 erscheinen soll. Dort werden die hier angesprochenen Punkte noch einmal merklich vertieft. Danach möchte er sich an die Umsetzung machen. Staatenlos wird ihn dabei natürlich nach allen Kräften zu unterstützen versuchen.

Jetzt aber zum Konzept im Interview!

 

Interview mit Dr. Titus Gebel

 

1. Wie sind Sie zum ersten Mal auf das Thema Private Cities aufmerksam geworden und was hat Sie so besonders an der Idee fasziniert?

Ich habe vor paar Jahren von Paul Romers Konzept der Chartered Cities gehört und der Idee, eine solche in Honduras einzurichten. Die Chartered City gibt sich zur schnelleren Entwicklung von Wohlstand eigene Regeln, die von den Gesetzen des Mutterlandes abweichen.

 

Ich fand es auf Anhieb spannend, weil Romer klar erkannt hatte, dass es vor allem anderen die Regelungsstruktur eines Systems ist, die über dessen Erfolg oder Misserfolg entscheidet, nicht die Bodenschätze oder die Bildung.

 

Außerdem konnte damit einfach mal etwas Neues ausprobiert werden, also Wettbewerb in einem praktisch abgeschotteten Markt, nämlich dem Staatsmarkt, geschaffen werden.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass solche Gebiete rein privatwirtschaftlich von Unternehmen angeboten werden sollten. Damit könnten wir die Hauptgedanken des freien Marktes auf unser Zusammenleben übertragen, nämlich den freiwilligen Leistungsaustausch, das Recht zur Nichtteilnahme und den Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, als Machtbegrenzungsmittel und als Qualitätsfilter. Der Betreiber einer Private City bietet ein bestimmtes Konzept an und nur derjenige, dem dies zusagt, siedelt sich dort an. Solche Konzepte müssen attraktiv sein, sonst kommt niemand bzw. wandert wieder ab in andere, erfolgreichere Systeme.

 

2. Was macht eine Private City aus? Was sind die grundlegenden Unterscheidungsmerkmale zu Stadtstaaten wie Singapur?

In Singapur, das ich durchaus schätze, haben Sie eine Regierung und ein Parlament, welche die geltenden Regeln praktisch jederzeit ändern können, ohne die Einwohner zu fragen. Und zwar auch zu deren Lasten und auch in Abweichung dessen, weshalb die meisten Bewohner eigentlich nach Singapur gekommen sind. Diese sind eben keine Kunden, sondern Untertanen. Der Spruch „immer wenn das Parlament tagt, sind Eigentum und Freiheit der Bürger in Gefahr“ gilt leider auch in Singapur. Die Zahl der Regelungen und damit der Freiheitseinschränkungen wächst beständig.

In einer Private City erhalten Sie vom Betreiber, der sozusagen „Staatsdienstleister“ ist, ein Vertragsangebot. In diesem Vertrag ist klar niedergelegt, welche Leistungen er erbringt und was diese Sie kosten. Dort wird auch niedergelegt sein, welche Pflichten Sie im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens haben, welches Rechtssystem gilt und dergleichen.

 

Der Betreiber kann später nicht einseitig diese Regelungen oder die zu bezahlenden Beträge ändern, wie das in der Politik gang und gäbe ist.

 

Sie haben darauf einen Rechtsanspruch. Streitfälle mit dem Betreiber werden z.B. vor einem unabhängigen Schiedsgericht verhandelt. Dieser Vertrag läuft, ggf. nach einer gewissen Probezeit, auf unbestimmte Zeit. Entsprechend einem langlaufenden Versicherungsvertrag können Sie den Vertrag fristgerecht jederzeit kündigen, der Betreiber aber nur im Ausnahmefall, etwa wenn Sie gegen Ihre Vertragspflichten verstoßen haben.

 

3. Wie sieht ihre ideale Private City aus – und zu welchen Kompromissen wären sie real bereit? Welche Inspiration dafür nehmen sie aus ihren derzeitigen Wohnsitz Monaco mit?

In einer idealen Private City hat der Betreiber von einem Staat das Gebiet einschließlich der territorialen Souveränität dauerhaft erworben. Der Betreiber garantiert den Schutz von Leben, körperlicher Unversehrtheit und Eigentum der Bewohner. Dies beinhaltet die Aufstellung einer Polizei, der Etablierung eines rechtlichen Rahmens sowie einer unabhängigen Justiz, damit Bewohner ihre berechtigten Ansprüche auch in einem geregelten Verfahren durchsetzen können. Das kostet die Bewohner einen jährlichen Beitrag pro Kopf.

Innerhalb der Private City sind die Bereiche für Gewerbe und Wohnen sowie Infrastruktur vom Betreiber vorgegeben, d.h. Sie können z.B. keine Fabrik im reinen Wohngebiet errichten. Das war’s schon. Um alles andere kümmern sich die Bewohner selbst, können aber auch machen (und sagen) was sie wollen. Es gibt private Anbieter, die vom Krankenhaus über Schulen und Kindergärten bis hin zur Müllabfuhr alles abdecken, was nachgefragt wird. Gegen sämtliche Eventualitäten des Lebens versichern sich die Bewohner auf Wunsch privat oder gründen Selbsthilfegruppen, sei es wegen Krankheit, Alter, Tod, Pflegebedürftigkeit oder Unfällen.

Straßen, Hochhäuser, Hafen, Flugplatz und Shopping Malls werden von Investoren erstellt und betrieben. Es herrscht Freihandel und jeder kann zollfrei importieren und exportieren was immer und woher er will. Jeder kann neue Produkte und Dienstleistungen ohne Genehmigung oder Lizenz anbieten, und diese in jeder gewünschten Währung bezahlen lassen.

 

Das Korrektiv ist allein Wettbewerb und Nachfrage.

 

In der Realität wird man wohl einige Handlungsbeschränkungen für die Bewohner aufnehmen müssen, weil der Mutterstaat vermutlich die Souveränität nicht vollständig abgegeben hat und daher die Einhaltung internationaler Verträge fordert wie Atomwaffensperrvertrag, Geldwäscheabkommen und so weiter. Auch Drogen- und Waffenhandel wird man vermutlich unterbinden müssen, um nicht zur Zielscheibe mächtiger Staaten oder der organisierten Kriminalität zu werden. Aus Monaco nehme ich die Erkenntnis mit, dass dem Mutterstaat gegenüber gewisse Zugeständnisse gemacht werden müssen, um potentielle Dauerkonflikte zu vermeiden. So hat sich Monaco vertraglich verpflichtet, nicht gegen die wirtschaftlichen und politischen Interessen Frankreichs zu verstoßen, was unter anderem Konsequenzen für die Ansiedlung von Neubürgern, die Höhe des Mehrwertsteuersatzes und die Besteuerung in Monaco ansässiger Franzosen hat.

 

4. Warum sollten Staaten sich dazu entschließen einen Teil ihres Territoriums ins „ungewisse Experiment“ einer Private City auszulagern? Welche Gesetze des Staates würden weiter gelten und welche außer Kraft gesetzt werden?

Staaten können dann für ein solches Konzept gewonnen werden, wenn sie sich Vorteile davon versprechen. Nehmen Sie als Beispiel Hong Kong, Singapur oder auch Monaco. Um diese Stadtstaaten herum hat sich ein Kordon von dicht besiedelten und im Vergleich zum Rest des Landes durchaus wohlhabenden Gegenden gebildet. Dessen Einwohner arbeiten häufig im angrenzenden Stadtstaat, versteuern aber ins Mutterland. Wenn man nun davon ausgeht, dass sich solche Entwicklungen in einem vormals strukturschwachen oder ganz unbesiedelten Gebiet ereignen, dann kann der Mutterstaat dadurch nur gewinnen. Idealerweise gelten gar keine seiner Gesetze weiter. Aus den genannten Gründen wird das vermutlich nicht in Reinform möglich sein. Welchen Grad an innerer Autonomie die Private
City dann tatsächlich hat, ist aber letztlich Verhandlungssache.

 

5. Wo besteht am ehesten die Möglichkeit, die Idee von Private Cities in die Tat umzusetzen? Wie sollte man dabei am besten vorgehen?

Am ehesten wird das dort möglich sein, wo den Staaten sowohl das Geld als auch die Ideen ausgegangen sind. Sie finden also in Krisenstaaten vermutlich eher ein offenes Ohr für derartige Ideen als in wirtschaftlich starken Nationen.

 

Aber wer weiß, das Geld und Ideen scheinen ja in vielen Gebieten der Erde derzeit zur Neige zu gehen.

 

Einen Seezugang ist dabei sehr zu empfehlen, weil man dann ungestört Handel mit dem Rest der Welt treiben und nicht so leicht eingeschnürt werden kann. Ich empfehle, an Regierungen nur dann heranzutreten, wenn man sowohl ein klares Konzept als auch vorzeigbare Investoren in der Hinterhand hat. Auch müssen Fragen zur technischen Umsetzbarkeit beantwortet werden können. Ohne Geldgeber, nur mit einer vagen Idee im Kopf sehe ich keine Erfolgsaussichten. Ich arbeite derzeit an einem Buch zum Thema, das 2016 erscheinen soll. Darin werden die meisten Fragen zum Thema Private Cities ausführlich behandelt. Nach Veröffentlichung des Buches werde ich mit einem eigenen Unternehmen daran gehen, dieses Konzept in die Praxis umzusetzen. Es ist aus meiner Sicht absolut wünschenswert, wenn möglichst viele derartige Initiativen überall auf der Welt entstehen, daher auch das Buch. Der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren bedarf der Wettbewerber.

 

6. Private Cities werden mit Gewinnabsicht betrieben. Wie generiert eine Private City Einnahmen, bleibt gleichzeitig aber attraktiv durch niedrige Abgaben und eine effiziente Infrastruktur? Inwieweit würde sie sich in private Entscheidungen von Menschen auf ihrem Gebiet einmischen (Drogen, Sex, Glücksspiel, …)?

Wenn Sie davon ausgehen, dass in den westlichen Ländern für Polizei, Justiz und Infrastruktur lediglich 5-10 % der Staatsausgaben aufgewendet werden, der Rest wandert überwiegend in die Umverteilungsmaschine, dann sind die Kosten gar nicht so hoch. Sie müssen vielleicht für die ersten Jahre etwas vorfinanzieren. Aber wenn sie einen Deckungsbeitrag auf 100.000 Einwohner berechnet haben und es kommen dann 200.000, machen Sie Gewinn, weil sie Polizei, Justiz und Infrastruktur nicht ebenso verdoppeln müssen, um das gleiche Dienstleistungsniveau zu bieten. Alternativ oder ergänzend wäre es möglich, indirekte Steuern zu erheben, insbesondere Mehrwertsteuern oder maßvolle immobilienbezogene Steuern wie Grunderwerbsteuern oder Grundsteuern. Wird besonders hoher Gewinn gemacht, können auch die Beiträge gesenkt werden. Das macht die entsprechende Private City dann noch attraktiver.

Grundsätzlich würde sich der Betreiber überhaupt nicht in private Entscheidungen der Bewohner einmischen. Es besteht aber vermutlich in der Praxis ein gewisser Bedarf für einen Ordre Public, d.h. man wird auf den öffentlichen Teilen der Infrastruktur z.B. nicht betteln, nackt herumlaufen oder kopulieren dürfen. Ebenso wäre eine Vollverschleierung untersagt, weil dies nicht nur ideologisch wie ästhetisch einer offenen Gesellschaft widerspricht, sondern auch eine gewisse Klientel schlicht ferngehalten werden soll.

 

Wem das nicht gefällt, der kann sich ja woanders niederlassen.

 

7. Wer darf in einer Private City leben? Was sind die Einwanderungsbedingungen? Wer entscheidet darüber?

Im Prinzip wird jeder einwandern dürfen, der seinen Unterhalt bestreiten kann und der die Grundregeln anerkennt. Zu diesen Grundregeln gehört neben der Zahlung des Beitrages und dem o.g. Ordre Public vor allem, dass jeder machen kann was er möchte, solange er nicht in die Rechte anderer eingreift. Ideen, Meinungen, religiöse Überzeugungen und Weltanschauungen anderer (auch des Betreibers) dürfen nach Herzenslust kritisiert werden, dies ist keine Rechtsverletzung. Weiter gibt es keinen Anspruch, auf Kosten anderer zu leben.

 

Jeder geschäftsfähige Bewohner ist für die Konsequenzen seines Tuns selbst verantwortlich.

 

Insofern wird man Bewerber, die von vornherein Ansichten vertreten, die mit dieser Ordnung nicht kompatibel oder sogar auf deren Beseitigung gerichtet sind, beispielsweise Sozialisten oder Islamisten, nicht einwandern lassen. Dasselbe gilt für bekannte Ex-Diktatoren, international gesuchte Schwerkriminelle und dergleichen. Die entsprechende Eignung wird per Fragebogen/Gespräch abgefragt. Da man sich insofern natürlich verstellen kann, wird eine Probezeit vereinbart, innerhalb derer der Betreiber den Vertrag jederzeit wieder kündigen kann.

In Fragen der Zuwanderung entscheidet allein der Betreiber. Es ist ja seine Hauptdienstleistung, für die bereits ansässigen Bewohner sicherzustellen, dass Einwanderer nicht die freiheitliche Ordnung stören oder gar Leib und Leben bedrohen. Das kann er nur, wenn er die Zuwanderung entsprechend kontrolliert bzw. Störer auch wieder hinauswerfen kann. Anders ist es nicht möglich, den gesellschaftlichen Frieden und Wohlstand dauerhaft auf einem hohen Niveau zu erhalten. „Open Borders“ ist ein weltfremdes und falsches Dogma. Denkbar wäre aber, dass Bewohner, die bestimmte Personen unbedingt haben wollen (etwa als Arbeitnehmer), eine Sicherheitsleistung für diese erbringen, wenn deren Eignung nicht abschließend festgestellt werden kann oder diese (noch) über keine eigenen Mittel verfügen.

 

8. Würde eine Private City ihr potentieller Erfolg nicht zum Verhängnis werden? Wie kann sie sich vor einem Einfall anderer Staaten schützen? Wie garantiert sie die äußere Sicherheit?

Die Frage ist durchaus berechtigt. Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass ein anderer Staat als der Mutterstaat der Private City unmittelbar gefährlich wird, weil diese ja in gewisser Weise noch Teil seines Staatsgebiets ist. Von daher muss man sich vor allem überlegen, wie man sich vor einer Erpressung oder Vereinnahmung durch den Mutterstaat wehren kann. Nach einem Regierungswechsel könnte etwa ein Demagoge ins Amt gelangen, der die Auffassung vertritt, man sei bei dem Vertragsschluss mit dem Betreiber der Private City betrogen worden. Je erfolgreicher die Private City ist, desto populärer wird eine solche Ansicht im Mutterstaat sein. Hier gibt es kein Patentrezept, man wird versuchen müssen, durch eine Kombination verschiedener Mittel den Aggressor letztlich von diesem Schritt abzuhalten, etwa durch Öffentlichkeitsarbeit, diplomatische Kontakten zu anderen Staaten und auch einer gewissen Defensivfähigkeit, welche zumindest die Einnahme der Private City mit einem gewissen Preis verbindet, evtl. verbunden mit einem zivilen Widerstandskonzept der Bewohner.

 

9. Wäre eine solche Private City zwingend eine „Steueroase“ oder würde sie verschiedene
„Offshore“-Dienstleistungen bieten um internationales Kapital ins Land zu locken?

Für die Bewohner wäre es natürlich schon eine Art Steueroase. Von Offshore-Dienstleistungen für auswärtige Privatpersonen würde ich aber eher absehen, weil man dadurch ohne Not in die Schusslinie anderer Staaten gerät. Es ist ein großer Unterschied, ob ich interne Regeln für meine eigenen Bürger anwende oder ob ich damit Bürgern anderer Staaten helfe, die nicht ansässig sind.

 

Mein Eindruck aus zahlreichen Gesprächen ist, dass viele Menschen ihren derzeitigen Staat derart satt haben, dass eine Private City auch so genügend Siedler und Investoren bekommen würde.

 

10. In wie vielen Jahren werden wir die erste Private City sehen? Sehen sie andere Möglichkeiten wie Seasteading als Alternative?

Ich denke, die Schaffung von Private Cities oder vergleichbaren autonomen Gebieten ist unvermeidlich.

 

Gerade die Leistungsträger werden es sich nicht auf Dauer bieten lassen, von der jeweiligen politischen Klasse nach Strich und Faden ausgenommen und bevormundet zu werden, ohne dass sie irgendein relevantes Mitspracherecht haben. Demokratisch können Sie das nicht verändern.

 

Stefan Zweig schreibt in seinen Sternstunden der Menschheit, dass die Mehrheit niemals den Geduldigen und Gerechten die Lenkung des Staates anvertrauen würde, sondern immer irgendwelchen Scharlatanen, die das Blaue vom Himmel versprechen. Das ist nun so häufig in der Geschichte passiert, dass der nächste Entwicklungsschritt doch relativ naheliegend ist: die klarsichtigen Personen gründen einfach ihren eigenen Staat. Ich denke, das wird in den nächsten 5-10 Jahren passieren. Alle Alternativen sind willkommen, wir können nur daraus lernen. Insofern verfolge ich auch die Entwicklung von Seasteading, Liberland, dem Free State Project New Hampshire usw. mit Wohlwollen und Interesse.

 

11. Wenn Sie die Vorzüge verschiedener Staaten der Welt in ihrer Private City vereinen würden, welche Staaten wären das? Welchen deutschen Aspekt (sofern vorhanden) würden Sie eingliedern wollen?

Ich würde miteinander kombinieren: die Steuerfreiheit, die Zivilisiertheit und das Klima von Monaco, die Abwesenheit von Kriminalität und Staatsverschuldung von Liechtenstein, die Möglichkeit in kürzester Zeit gewaltige Bauten zu errichten von Dubai, das friedliche Miteinander verschiedener Ethnien von Singapur; und das Ganze mischen mit dem Grundverständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge wie es so viele US-Amerikaner haben, dem Schweizer Willen zur Unabhängigkeit und Wehrhaftigkeit, sowie der Unbestechlichkeit, Effizienz und Gesetzestreue der deutschen Verwaltung.

Der Beitrag Frei leben in Private Cities – ein Interview mit Dr. Titus Gebel erschien zuerst auf Staatenlos.

Informationsaustausch? Wie der CRS ab 2016 das Bankgeheimnis begräbt

$
0
0

Turbulente Zeiten stehen für die Offshore-Branche an. Weniger als einen Monat trennt uns von einer Zäsur fast historischen Ausmaßes. Ein Ereignis tritt ein, was das Ende vieler Offshore-Agenturen besiegeln wird. Für Staatenlos freilich geht es dann erst richtig los…

 

Für die einen ist dieses Ereignis der feuchte Traum, den sie sich schon sehr lange herbeigesehnt haben. Die Rede ist von unseren Politikern, Bürokraten und Sozialaposteln.

 

Für die anderen – insbesondere für den erfolgreichen Bürger – ist das Ganze eher ein Albtraum. Ein Albtraum auf den ersten Blick, der auf dem zweiten aber gar nicht mehr so albtraumhaft erscheint.

Die Rede ist vom Common Reporting Standard (CRS), auf neudeutsch Automatischer Informationsaustausch. Das Bankgeheimnis, so der Wunsch der Machthaber, müsse endlich fallen. Steuergerechtigkeit müsse hergestellt werden.

 

Nur blöd, dass die größten Steuersünder – Großkonzerne – vom Abkommen gar nicht erfasst werden, während jeder Bürger, der sein Geld außer Landes geschafft hat, automatisch unter Generalverdacht auf Steuerhinterziehung gestellt wird.

 

In den folgenden Tagen wird sich Staatenlos in mehreren Artikeln mit dem Monstrum CRS auseinandersetzen, das ab 2016 für alle Bürger westlicher Nationen zur bitteren Wirklichkeit wird. Noch stärker als zuvor sollte man sich nun fragen, ob man tatsächlich weiterhin in seinem Hochsteuerland leben möchte, oder sich lieber seiner Unfreiheit durch Wegzug in ein freundlicheres Land entledigt. Die Abgeltungssteuer in Deutschland etwa ist infolge dieses Abkommens bereits quasi abgeschafft – Kapital wird bald auf voller Höhe des Einkommenssteuersatzes besteuert werden.

Heute setzen wir uns rein sachlich damit auseinander was der Automatische Informationsaustausch theoretisch ist und für Dich als Auslandsanleger in der Praxis bedeuten kann. Zu den Hintergründen des Informationsaustausches mit den Implikationen eines globalen Überwachungsstaates werden wir uns danach auseinandersetzen. Insbesondere die Rolle der USA ist in diesem Fall hochinteressant. Natürlich hört sich das Abkommen letztlich schlimmer an als es ist: ganze 35 legale Schlupflöcher konnte Staatenlos bereits im Regelwerk identifizieren. Gar nicht zu sprechen von den Dutzenden von Staaten weltweit, die nicht Teil des Informationsaustausches sind. Während klassische Offshore-Länder bis auf wenige Ausnahmen klein beigeben, lohnt es sich einen Blick abseits klassischer Steueroasen zu wagen. Schlussendlich bleibt uns noch der Blick auf die kurz, mittel- und langfristigen Konsequenzen, die das CRS-Abkommen mit sich bringen wird.

Letztlich ist der Automatische Informationsaustausch nichts, vor dem man Angst haben muss, auch wenn er für dauerhafte Einwohner von Hochsteuerländern das Leben unnötig kompliziert. Wer Steuern hinterzieht hatte es bereits vorher schwer, während es jetzt noch schwieriger geworden ist. Um illegale Praktiken geht es hier aber ja nicht.

Automatischer Informationsaustausch bedeutet globale Überwachung und stellt jeden Bürger unter Generalverdacht, wenn er aus gutem Grund nicht auf die Sicherheit seines Vermögens im Heimatland vertrauen möchte. Offshore-Banking – in einer Form wie Staatenlos es vorschlägt – ist trotzdem weiterhin problemlos möglich. Die 13 Vorteile eines Offshore-Kontos gelten weiterhin. Konfiskation ausländischer Konten ist weiterhin schwierig bis unmöglich. Lediglich Steuerhinterziehung wird eingedämmt. Und die Eröffnung von Auslandskonten noch aufwändiger.

 

Welche Staaten beteiligen sich am CRS?

Am 29. Oktober 2014 unterschrieben 50 Länder unter Initiative der OECD in Berlin eine internationale Vereinbarung zum weltweiten automatischen Informationsaustausch von Konto-Daten zur Bekämpfung der Steuerflucht. Die Vertragsdokumente, auf denen mein Artikel beruht, finden sich hier.

Die Early Adopters, sprich 40 der unterzeichnenden Länder, beginnen mit dem Informationsaustausch in 2017. Bis Ende 2018 werden Banken in 91 Staaten automatisch Informationen austauschen. Der OECD Interessensgruppe zur Bekämpfung der internationalen Steuerhinterziehung gehören insgesamt 120 Länder an. Es ist also zu erwarten, dass sämtliche dort vertretene Staaten ebenfalls hinzukommen.

Natürlich trifft das Abkommen gerade Steueroasen hart. Sämtliche der besseren klassischen Offshore-Destinationen und internationalen Finanzzentren sind bisher dabei. Als einziges großes und wichtiges Land fehlen die USA. Die haben mit FATCA aber ihren eigenen Mechanismus und profitieren gleichzeitig enorm mit ihrer eigenen Offshore-Branche – eine Thematik, die ich im nächsten Artikel näher beleuchten werde. Um es dreist vom Verursacher der OECD zu kopieren (Stand: 30. Oktober 2015):

Screenshot 2015-11-30 at 18.40.29

Von klassischen, aber eher unbekannten Offshore-Staaten sind lediglich Bahrain, Nauru und Vanuatu noch nicht dabei. Ergänzt werden sie vom eher unüblichen Offshore-Standorten wie Libanon, Gambia und Liberia. Über den Status von Panama widersprechen sich die verfügbaren Informationen. Es ist aber davon auszugehen, dass auch Panama bereits zugestimmt hat, auch wenn die genaue Umsetzung in den Sternen liegt. Überhaupt bleibt den einzelnen Ländern sehr viel Freiheit in der Interpretation einiger Regelungen, womit wir uns in einem anderen Artikel noch beschäftigen werden.

120 Länder in der Interessengruppe zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung sind zwar viele, die Welt besteht aber aus 206 autonomen Jurisdiktionen. Es bestehen also weiterhin genug Möglichkeiten sein Geld in einem Land zu halten, das nicht am Automatischen Informationsaustausch teilnimmt. Oder zumindest noch nicht. Oft ist die Nicht-Teilnahme den einfachen Umstand geschuldet, dass den betroffenen Ländern die Geldmittel fehlen die nötige Infrastruktur für den Informationsaustausch umzusetzen. Oft bestehen auch bilaterale Abkommen mit einigen Ländern, die man besonders berücksichtigen sollte. Freilich muss man aber ohnehin keine Angst haben, weil Geldanlagen im Ausland weiterhin legal sind. Wenn man denn brav seine Steuern zahlt.

 

Ob man sein Geld in Ländern wie Mali, Syrien, Kuba oder Irak halten möchte ist natürlich fraglich. Doch es gibt auch unbekannte, aber stabile Länder, in denen man durchaus über ein Auslandskonto nachdenken könnte. Ob Georgien, Paraguay oder Botswana – diesen Ländern widmen wir uns in einem separaten Artikel.

 

Wie funktioniert der CRS in der Theorie?

Zuerst sei ein kurzer Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben, auf denen der Common Reporting Standard basieren wird:

Der CRS ist ein Rahmenvertrag zwischen souveränen Staaten. Seine Bestimmungen werden gerade in den einzelnen Unterzeichnerstaaten in der  Gesetzgebung verankert. So gibt es keine universal gültige Vereinbarung zwischen den 91 Ländern, die sicherstellen würde, dass alle 91 Länder auch tatsächlich automatisch untereinander Daten austauschen, ungeachtet der technischen Möglichkeiten dazu.

Die Regelung der OECD sieht vor, dass die unterzeichnenden Länder zunächst individuelle bilaterale CRS-Abkommen abschließen müssen. Dies erinnert an das Vorgehen bei Doppelbesteuerungsabkommen. Kein Land ist dabei  verpflichtet, mit allen anderen Ländern zu kooperieren. Die Schweiz etwa hat bereits angekündigt, nur mit ihren wichtigsten Handelspartnern Daten auszutauschen.

Gerade große Hochsteuernationen wie Deutschland und Frankreich wollen aber mit allen teilnehmenden Ländern Vereinbarungen zum Datenaustausch schließen. Finanzschwächere Ländern soll bei der Implementierung geholfen werden.

Machen wir weiter mit einem grundlegenden Überblick , welche Arten von Konten und Anlagen vom automatischen Informationsaustausch betroffen sind. Dazu zählen:

  • Girkonten
  • Sparkonten
  • Depots
  • Konten von Stiftungen und Trusts
  • Konten von Gesellschaften mit mehrheitlich passiven Einnahmen
  • Schuldverschreibungen und Obligationen
  • Kapitalanlagen, die als Versicherung getarnt sind

 

Nicht betroffen sind alle Konten, die nach Meinung der OECD ein geringes Risiko zur Steuerhinterziehung darstellen. Dazu zählen:

  • Private Rentenversicherungen
  • Lebensversicherungen
  • Kapitalanlagen zur Altersversorge mit Steuerbegünstigung
  • Firmenkonten von Gesellschaften mit aktiven Einnahmen

 

Alle alten Konten, die zum 31.12.2015 bestehen und alle neue Konten, die ab dem 01.01.2016 eröffnet werden, fallen dabei unter den automatischen Informationsaustausch. Naja, fast alle…

 

Bestehende Firmenkonten mit einer Maximalsumme von $250.000 können vom lokalen Gesetzgeber vom Informationsaustausch ausgeschlossen werden.

 

Und in der Praxis nutzen natürlich eine Vielzahl der lokalen Gesetzgeber diese Möglichkeit. Ihre Banken würden sonst schließlich ausbluten. So hat jeder, der über ein Unternehmen ein Geschäftskonto gründet noch einen Monat Zeit sein Geld vor dem Informationsaustausch in Sicherheit zu bringen.

Staatenlos hat diese vielleicht entscheidende und von Offshore-Agenturen massiv beworbene Information bewusst nicht eher veröffentlicht. Panikmache ist hier aus mehreren Gründen fehl am Platze. Auch wenn ich mich über das zusätzliche Geschäft über meine Gründungspartner sicherlich nicht beklagen würde.

So ist entsprechende Regelung wohl eines der größten Schlupflöcher des Abkommens. Steuersünder hatten seit Verabschiedung mit mehr als 15 Monaten genug Zeit ihr Geld über solche Firmenkontenkonstruktionen in Sicherheit zu bringen. Eine  Gelegenheit, die sich wohl die wenigsten haben entgehen lassen.

Allerdings bedeutet ein solches Schlupfloch auch, dass es sehr bald geschlossen wird. In der Tat würde es mich nicht wundern, wenn in wenigen Monaten eine schnelle Gesetzesänderung kommt und die Ausnahme bestehender Geschäftskonten nicht mehr gilt. Auf Staaten sollte man sich in seinen finanziellen Angelegenheiten niemals verlassen. Letztlich ist die Ausnahme nur optional, gedacht für Länder mit mangelnden Ressourcen, nicht als Schlupfloch.

Außerdem gehe ich natürlich davon aus, dass alle Staatenlos-Leser rechtschaffene Bürger sind, die ihrer Steuerpflicht nachkommen und Offshore-Konten eher zur Vermögenssicherung und -mehrung statt Steuerhinterziehung nutzen. Leider wird es Euch als Konsequenz des CRS etwas schwerer gemacht, ein Bankkonto im Ausland zu eröffnen.

So gelten ab 01.01.2016 zusätzliche Datenerfassungsvorschriften zur Kontoeröffnung in den Early Adopters Staaten. Andere Staaten (siehe Tabelle oben) folgen Ihnen in 2017 und 2018 nach.  Aber es gibt ja noch ein paar legale Schlupflöcher..

 

Wie funktioniert der CRS in der Praxis?

Wie läuft das Ganze nun technisch ab?

Die Banken müssen implementieren, sobald der der gesetzliche Rahmen beschlossen wurde. Dank des amerikanischen FATCA-Programmes bestehen hier bereits erste Erfahrungen. So werden bei Konto-Eröffnungen schon seit mehreren Jahren die Daten des Begünstigten des Kontos erfasst.

Im Falle einer Kapitalgesellschaft ist der Begünstigte nicht unbedingt der Gesellschafter (dieser ist vielleicht ein Treuhänder). Begünstigte sind letztlich alle natürlichen Personen, denen die Gewinne der Gesellschaft zufließen. Beim CRS müssen nun alle  Gesellschafter erfasst werden, die 25% oder mehr Anteile einer Gesellschaft halten. Dies ist natürlich ein größeres Schlupfloch, weil eine Aufteilung eines Unternehmens auf 5 Gesellschafter den CRS außer Kraft setzt.

Doch welche Informationen werden überhaupt weitergegeben? Die Bank lässt ab 2016 Folgendes einmal am Ende des Kalenderjahres den Steuerbehörden des Wohnsitzstaates der Begünstigten automatisch zukommen:

  • Name
  • Adresse
  • Steuernummer
  • Geburtsdatum
  • Kontoinhaber (z.B. Name der Gesellschaft)
  • Kontonummer
  • Kontostand
  • Summe der Gutschriften im aktuellen Kalenderjahr
  • Summe der Gutschriften seit Kontoeröffnung

 

Natürlich war es bisher so, dass Banken längst nicht alle dieser relevanten Details abgefragt haben. Insbesondere die Steuernummer wurde bislang kaum abgefragt. Dies kann sich in Zukunft ändern.

So gilt für alle Konten unter Berichtspflicht, dass die bei der Bank gespeicherten Daten zur Identität und zum Wohnsitz der Begünstigten überprüft und wenn nötig auch aktualisiert werden.

 

Ob Kontodaten von persönlichen Konten an die Behörden weitergegeben werden oder nicht, ist von der Wohnsitzadresse des Kontoinhabers abhängig. Ist dies ein Abkommens-Staat im Ausland, werden die Daten an die Behörde dieses Landes weitergegeben.

 

Allerdings ist dieser Austausch wie bereits erwähnt oft nur einseitig. Kleine Steueroasen haben nicht die Mittel (und auch keinen Grund) ihren eigenen Staatsbürgern nachzuspüren. Sie sind Teil des Abkommens, geben Information aber nur weiter, statt sie zu empfangen. Eine einfache Wohnsitzverlagerung reicht also aus um vom automatischen Informationsaustausch nicht mehr tangiert zu werden. Im Angesicht der weiteren Probleme und Repressionen der Hochsteuerländer keine schlechte Wahl.

Natürlich könnte man jetzt auf die Idee kommen eine fehlerhafte oder falsche Adresse anzugeben. Oder von einer gültigen Adresse ein Konto zu eröffnen und danach wegzuziehen. So einfach lässt sich der Austausch natürlich nicht umgehen. Wenn die Wohnadresse nicht korrekt oder nicht aktuell wirkt, muss die Bank in ihren Kundendaten elektronisch nach einer der folgenden Indizien suchen:

  • Identifizierung als Einwohner eines bestimmten Staates
  • Adresse oder Postfach in einem Staat
  • C/O-Adresse in einem bestimmten Staat
  • Treuhänder
  • Telefonnummer
  • Daueraufträge in einen bestimmten Staat

Kunden müssen zwar informiert werden, Warnungen werden aber nicht ausgesprochen. Erst auf schriftliche Anfrage wird in der Regel mitgeteilt, ob die eigenen Daten weitergegeben werden.

Noch wichtig zu wissen für sehr Vermögende: ab einem Kontostand von einer Million Dollar müssen Konten manuell vom Kundenbetreuer überprüft werden statt nur elektronisch über erwähnte 6 Indizien. Dieser wird dazu angehalten, sämtliche fehlende Daten zur Weiterleitung ausfindig zu machen und zu ergänzen.

 

Wer also noch ein altes Konto ohne viel Vermögen und persönliche Daten hat, ist weitgehend sicher, falls die elektronische Indizien-Suche ihn nicht identifizieren kann.

 

Bei neuen Konten ist dies aber nicht mehr möglich. Von nun an werden Eröffnungen  nur mit noch strikteren Know Your Customer-Prozeduren möglich sein. Womit man ab 2016 bei Konten-Eröffnungen zu rechnen hat und welche Alternativen es gibt, beleuchten wir im übernächsten Artikel.

Einstweilen solltest Du darüber nachdenken, was der CRS für Dich bedeutet. Falls dir das Ganze entgangen ist (schwerlich), hast Du immerhin noch einen Monat Zeit Dich an die neue Realität anzupassen. Wie Dir das besser gelingen kann, beleuchte ich in den nächsten Artikeln!

 

Wähle auch Du eine Bank mit Bankgeheimnis – Weil Dein Leben Dir gehört!

 

Der Beitrag Informationsaustausch? Wie der CRS ab 2016 das Bankgeheimnis begräbt erschien zuerst auf Staatenlos.

Steuerparadies USA – und wer noch vom Informationsaustausch profitiert

$
0
0

Die Welt neigt sich dem Ende des Bankgeheimnisses entgegen. Zumindest die Offshore-Welt. Nur noch knapp 3 Wochen und der automatische Informationsaustausch tritt für die ersten Staaten in Kraft. Bankdaten werden fortan weltweit ausgetauscht. Wie das alles genau funktioniert, darum ging es im letzten Beitrag.

Heute wollen wir einmal ein wenig die Hintergründe dieses Abkommens beleuchten. Geht es hier wirklich nur um den Stopp von Steuerflüchtlingen? Ist eine verschwenderische Regierung auf globale Überwachung aller Bürger aus? Oder ist das nur die halbe Wahrheit?

Während sich die Rolle der Staaten, insbesonde jene der OECD, in der Ausgestaltung des Common Reporting Standard nicht leugnen oder herunterspielen lässt, so sollte man auch beachten, wie sich das Abkommen auf andere Interessen auswirkt. Zwei davon sind besonders zu nennen: die Vereinigten Staaten von Amerika und die Großkonzerne.

Warum Staaten Informationen austauschen wollen

Aber gehen wir erst auf das offensichtliche Beispiel der Staaten dieser Welt ein. Hier lassen sich zahlreiche Gründe finden, warum Staaten die Steuerflucht ihrer Bürger verhindern wollen. Staaten verschulden sich rund um den Globus schließlich immer mehr und können einheimische Steuerzahler nicht bis zur offenen Rebellion besteuern. Sich deshalb diejenigen vorzunehmen, die ihre Aktivitäten ins Ausland verlagern, ist der naheliegende Schritt.

Im Grunde genommen geht es dabei um Protektionismus. Andere Länder könnten ja vom abgewanderten Kapital profitieren, was im nationalen Interesse zu vermeiden ist. Legal bleiben dem deutschen Staaten dabei kaum Möglichkeiten, an die Summen seiner Bürger im Ausland heranzukommen. Da kann noch so viel Kavallerie angedroht werden – eine Pfändung oder Enteignung von Vermögen eines Deutschen in einem anderen Staat ist längst nicht so einfach durchführbar wie auf deutschem Territorium. Hält man sich vor Augen wie ein Offshore-Land in seiner Reputation durch so eine Pfändung aus rein steuerlicher Sicht leiden würde – viele würden ihr Geld abziehen und in einer anderen Jurisdiktion parken, stellen die Offshore-Gesetzgeber sicher, dass das Geld auf den Offshore-Konten auch tatsächlich sicher ist. Schließlich wollen die ressourcenlosen Inseln ihren bescheidenen Wohlstand durch Finanzdienstleistungen nicht verlieren. Vom Kokusnuss-Export kann heute keiner mehr leben.

Ein Einfrieren oder gar Pfändung von Offshore-Konten ist allenfalls eine Möglichkeit bei terroristischen und kriminellen Vereinigungen. Auf ein legitim genutztes Offshore-Konto hat kein ausländischer Staat Zugriff. Zugriff hat er nur auf den Kontoinhaber.

Und darum geht es letztlich: mit Abkommen zum automatischen Informationsaustausch wie dem CRS soll eine Drohkulisse aufgebaut werden. Während der Staat zwar nicht ans sichere Geld seiner cleveren Bürger dran kommt, kann er sie versuchen von der Nutzung dieser Möglichkeiten abzuhalten. Einerseits kann er versuchen Auslandsaktivitäten gesetzlich einzuschränken, wie es durch Wegzugsbesteuerung, erweitert beschränkte Steuerpflicht und vieles mehr längst der Fall ist. Auslandskonten per se zu verbieten ist aber eine zu harte Maßnahme, die wohl eher zum Gegenteil des Intendierten führen würde und in einem vereinigten Europa und einer globalisierten Welt kaum durchzusetzen wäre.

Andererseits kann er legitime Aktivitäten erlauben, solange ihm dadurch nicht “geschadet” wird. Seine sich von der Steuerpflicht durch Auswanderung entziehende Bürger kann er nicht kontrollieren. Entweder er verwandelt sich in ein offensichtlich totalitäres System und verhindert Emigration. Oder er führt nach dem Vorbild der USA eine Besteuerung auf das Welteinkommen ein. Letzteres macht aber keinen Sinn, wenn er keine Ahnung über die finanzielle Situation seiner Auslandsbürger hat und diese ihr Geld leicht verstecken können.

Hier spielt der automatische Informationsaustausch eine sehr wichtige Rolle, deren Folgen man nicht unterschätzen sollte. Sämtlichen Steuerzahlern soll jeglicher Anreiz zur Steuerflucht im Keim unterdrückt werden. Steuerhinterziehung mag seit jeher strafbar gewesen sein, ließ sich bisher aber relativ leicht vertuschen. Durch die Drohkulisse eines automatischen Informationsaustausch ist damit nun Schluss. Nicht versteuerte Konten werden über kurz oder lang auffliegen. Von Regierungen und ihren Propaganda-Organen wird dabei gerne der Eindruck erweckt, dass der automatische Informationsaustausch allumfassend ist. Wie wir im letzten Beitrag gesehen und in diesem noch sehen werden, ist dies weit von der Wahrheit entfernt. Aber der durchschnittliche Bürger wird sich nun ja hüten sein Geld im Ausland anzulegen. Und zwar nicht nur der, der Steuern hinterziehen. sondern auch der, der seine Steuern auf Auslandskonten pflichtgetreu abführen wollte. Schließlich gibt es einige “positive” Gründe Auslandskonten zu benutzen wie Vorteile durch höhere Zinsen, besseren Marktzugang oder einigen mehr.

Obwohl sich gesetzesmäßig nichts für diesen braven Steuerzahler geändert hat, steht er durch den automatischen Informationsaustausch plötzlich unter Generalverdacht. Seine Konto-Daten werden weitergegeben – schließlich könnte er ein potentieller Steuerhinterzieher sein. Konten im Ausland zu eröffnen – durch den neuen CRS-Standard nochmals mit neuen Hürden verbunden, soll so zu kompliziert oder riskant scheinen, dass es sich in irgendeiner Hinsicht lohnt. Bei der Angst des Durchschnittsbürger vor dem Arm des Staates bleibt er lieber in Deutschland und akzeptiert die Nachteile eines deutschen Kontos (oder der Besteuerung, falls er seine Steuern “optimieren” wollte). Im Gefängnis möchte keiner landen – da zahlt man lieber Steuern (oder ist naiv wie Uli Hoeneß und Boris Becker). Das Geld wird also letztlich in Deutschland investiert – Protektionismus auf dem Umweg.

Es geht noch viel schlimmer: Beispiel USA

Freilich sollte man den CRS auch im Zeitverlauf betrachten. Ist er schließlich nur ein Mittel um noch mehr Steuern aus den Untertanen zu schröpfen. Wie wir gesehen haben ist sein Hauptzweck, deutsche Bürger von der Kapitalflucht ins Ausland abzuhalten, weil er dort wegen ebenfalls erwähnter Gründe kaum an deren Geld dran kommt. Ruft man sich vor Augen, dass 45% des deutschen Steueraufkommens von nur 5% der Bevölkerung getragen werden bzw. noch extremer 15% von 1 % der Bevölkerung, so ist es in seinem nationalen Interesse die Hauptträger der Steuerlast ja nicht entkommen zu lassen.

Leider bleiben im – wie diskutiert – kaum Möglichkeiten, die Steuerlast seiner auswandernden Bürger einzubehalten. Steigen die Steuern im Inland, werden potentiell noch mehr Leute auswandern. Gibt es gar Beschränkungen, werden sich gerade die Reichen so schnell zu retten versuchen wie sie können. Vor diesem Hintergrund sollte man die Einführung eines automatischen Informationsaustausches vor allem als Vorbereitung betrachten. Als ersten Schritt zur Extrahierung von Steuern aus ausgewanderten Bürgern. Eine Besteuerung auf das weltweite Einkommen wie die USA, was die meisten reichen Auswanderer wohl bereitwillig zahlen würden. Schließlich haben sie noch zu viele Interessen in Deutschland, als dass sie dort nie mals mehr hin wolten. Oder schlimmer: dass bei der nicht zu unterschätzenden geopolitischen (in diesem Fall wirtschaftlichen) Macht Deutschlands sie auch schnell von ihren Ländern wegen Steuervergehen ausgeliefert werden.

Ob solch weltweite Besteuerung kommt ist hypothetisch, aber liegt im Bereich des Möglichen. Staatenlos rechnet ziemlich sicher damit, dass dies, wahrscheinlich EU-weit um dem ganzen mehr Durchsetzungskraft zu verleihen, in den nächsten 3-6 Jahren Realität wird. Grüne und linke Bundestagsabgeordnete fordern dies etwa schon seit Jahren.

In diesem Fall bleibt weltweit Steuerpflichtigen als letzter Ausweg die Aufgabe der Staatsbürgerschaft und die Erlangung einer neuen. Die Königsdisiziplin der Flaggentheorie und die Vollendung der Staatenlosigkeit. Weltweit versklavt an seinem Heimatstaat, kann eine andere Staatsbürgerschaft die Rettung sein. Oft freilich nur, wenn man sie bereits erlangt hat oder sich im Protess dazu befindet.

Warum zeigt das Beispiel der zweiten großen Interesse hinter dem Informationsaustausch – den USA. Die besteuern ihre Staatsbürger schon seit Jahren auf Welteinkommen (wenn auch mit einer Minimalgrenze, unter der man bereits sehr komfortabel leben kann, aber eben durch Bürokratie belästigt wird). Weil eine jährlich neue Rekordzahl von US-Amerikanern ihre Staatsbürgerschaft aufgibt, ist die letzten 5 Jahre die Ausbürgerung sehr viel schwieriger geworden. Mittlerweile muss man sich einen Kreuzverhör von Beamten stellen, eine hohe Gebühr von 2350$ zahlen und läuft zudem Gefahr, nie mehr in die USA einreisen zu dürfen. Damit verbunden üben die USA ihre geopolitische Macht aus, um beliebte Staaten für den Kauf zweiter Staatsbürgerschaften unter Druck zu setzen. Im Fall der beliebten Option St. Kitts und Nevis etwa sind bereits die ehemligeVisafreiheit für die USA, Kanada und UK wieder weggefallen.

Aber es geht noch weiter. Der automatische Informationsaustausch ist alles andere als das Ende. Ein neues Gesetz der USA zielt darauf ab, sämtlichen Bürgern mit Steuerschulden über 50.000 bei der IRS den Pass zu entziehen bzw. ungültig zu machen. Wohl gemerkt: die Staatsbürgerschaft bleibt, nur der Pass ist weg. Das Perfide daran: ohne Pass lebt es sich auch als Auslandsamerikaner in der heutigen Welt schlecht. Wer auch wegen der vielen Restriktionen sich keine zweite Staatsbürgerschaft rechtzeitig gesichert hat, wird in den nächsten paar Monaten nach Gültigkeit des Gesetzes in arge Bedrängnis kommen.

Bisher fühlten sich manche Steuerverweigerer nämlich sicher, indem sie einfach nicht in die USA zurückkehrten. Ohne Pass ist damit Schluss. Wenn sie Glück haben, können sie in ihrem Aufenthaltsland bleiben, sind aber am Reisen ins Ausland effektiv gehindert. Wenn sie Pech haben, werden sie ihre Aufenthaltserlaubnis verlieren. Falls sie nicht automatisch in die USA abgeschoben werden, bleibt ihnen ohne gültigen Pass nur die Rückkehr in ihr Heimatland. Und am Flughafen wartet schon die IRS mit den Handschellen und verknackt den Steuersünder. Bittere Realität, die in kurzer Zeit vielen Auslands-Amis zusetzen wird, die nicht mit einer zweiten Staatsbürgerschaft vorgesorgt haben. Und dies alles im Zuge eines automatischen Informationsaustausches – in diesem Fall aber dem völlig anderem FATCA-System.

Führt man sich diese aktuellen Entwicklungen ins Auge, kann man sich über das CRS-Abkommen mit seinen vielen Schlupflöchern und Ausweichländern, auf die ich noch eingehen werde, fast freuen. Wäre da nicht die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit, dass sich genau dieser Prozess in Zukunft auch für uns wiederholt. Da ist das Ende der Abgeltungssteuer – wie es jetzt ebenfalls im Zusammenhang mit dem Abkommen diskutiert wird, noch ziemlich harmlos.

Gerade deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle empfehlen das Thema Zweite Staatsbürgerschaft – so wenig Nutzen gegenwärtig darin auch besteht – nicht zu vergessen. Im Fall des Falles ist es eine unersetzbare Versicherung vor der Leibeigenschaft gegenüber Deinem Heimatland. Und glücklicherweise kann dir Staatenlos helfen, eine zweite Staatsbürgerschaft zu bekommen. Exklusiv vermittele ich ein Programm für im Vergleich zu anderen Optionen sehr geringen Zeitaufwand wie auch Preis, das Dir bereits nach 2 Jahren die Möglichkeit zur Einbürgerung in einer großen, aufstrebenden, vorteilhaften Jurisdiktion bietet (keine Insel, überhaupt nicht für Offshore bekannt) und womit Du trotzdem in Deutschland leben bleiben kannst fürs Erste. Schließlich macht eine zweite Staatsbürgerschaft auch bei anderen Eventualitäten Sinn. Falls Du mehr wissen möchtest, schreibe mich einfach an. Oder warte, bis ich bald mehr über diese einzigartige Möglichkeit schreibe – die im übrigen offiziell und legal ist (nachlesbar in den Einwanderungsbestimmungen des Ziellandes).

Warum und wie sind die USA eine Steueroase?

Jetzt aber erst zurück zum Beispiel der USA. Du fragst Dich vielleicht, welches Interesse die USA am automatischen Informationsaustausch haben, wenn sie bereits seit Jahren erfolgreich das FATCA-System implementiert haben. Du fragst es Dich vielleicht besonders, weil Du weißt, dass FATCA viel weitreichender ist als der CSR und kaum Ausweichmöglichkeiten bietet. Warum also ein Interesse am Informationsaustausch?

Schaust Du Dir die Liste der bisher 91 Unterzeichnerstaaten des CSR an, fällt Dir sicher auf, dass alle großen und wichtigen Nationen der Welt dabei sind, Außer? Du weißt es bereits: die USA sind nicht am Informationsaustausch beteiligt. Sie haben schließlich FATCA. Aber während sie mit FATCA weltweit über die Konten ihrer Staatsbürger Bescheid wissen, heißt es noch lange nicht, dass sie selbst die Daten der Ausländer mit Auslandskonten in den USA weitergeben. Der Info-Austausch ist auf wenige Ausnahmen nur einseitig.

Was heißt das konkret? Naja, der Verdacht liegt nahe, dass sich die USA selbst als Steueroase positionieren. Und in der Tat sind sie das bereits, wenn man das absolute steuerfreie Kapital weltweit betrachtet. Offshore-Unternehmen in der USA, etwa in Delaware, sind hochbeliebt und bieten bei richtiger Gestaltung auch Steuerfreiheit (ob es für Dich interessant ist, später kurz). Ihre großen Banken sind weltweit ebenso ins Offshore-Business verwickelt wie zahlreiche andere Anbieter der Offshore-Industrie. Und gegen offshore haben die USA ja nichts. Sie haben nur etwas gegen andere Offshore-Standorte, die mit ihnen in Wettbewerb treten. Ihre Macht haben sie eingesetzt um diese Länder unter Druck zu setzen, das Abkommen zu unterschreiben. Schließlich hängt am von der USA kontrollierten Dollar immer noch das weltweite Finanzsystem. Sich dem zu wiedersetzen, wäre für fast jeden Offshore-Staat absolut tödlich. Ganz ohne Angriffskrieg. Ohne jedes Erbarmens für ihre eigenen Staatsbürger in Steuerangelegenheiten also, halten sie für Ausländer die Arme weit geöffnet. Die USA sind die größte Steueroase weltweit – und fast niemand merkt es.

Geschickt haben die USA das Thema Informationsaustausch angeschoben und durch ihre Erfahrungen mit FATCA für Best Practices für eine schnellere Umsetzung gesorgt. Rein aus Nächstenliebe? Nein. Schließlich bringt die Beseitigung des Bankgeheimnisses in allen wichtigen Offshore-Jurisdiktionen weltweit – außer bei ihnen selbst (mit Ausnahmen) – einen unschätzbaren Standortvorteil. Zwar geben sie etwa Daten von Privatkonten nach Deutschland weiter, von Firmenkonten aber nicht. Viel cleverer kann man sich seiner Offshore-Konkurrenz nicht entledigen, die in Zukunft ihr Geschäft wohl mit legalen Lösungen für meine geneigten Leser fristen müssen, setzen sie nicht auf den Zerstörer ihres bisherigen Geschäftsmodells. Eine Veränderung, die viele (zum Glück muss ich sagen) aus dem Markt katapultieren wird, weil es nicht mehr rentabel ist. Darauf werde ich aber nochmal gesondert eingehen.

Die USA haben sich in letzter Instanz also fast zu einem Monopolisten aufgeschwungen, das als einziges Land der Welt effektive Steuerhinterziehung für Ausländer ermöglicht. Schließlich werden Daten von Offshore-Gesellschaften und Geschäftskonten nicht weitergegeben. Das alles unter dem Vorwand maßgeblich den Common Reporting Standard unterstützt zu haben und dem Schein, die strengsten globalen Besteuerungsgesetze zu haben, die aber eben nur für ihre eigenen Bürger gelten. Eigentlich ein Schritt, zu denen man die Vereinigten Staaten von Amerika nur gratulieren kann, wären nicht so viele unheilvolle Nebenfolgen damit verbunden, mit denen wir uns noch beschäftigen. Besser als sinnlose Kriege ist diese Strategie aber allemal. Während sie die kleinen, unabhängigen Finanzplätze ausgeschaltet haben, haben sie ihre Beziehungen in das für Offshore weitgehend uninteressante Europa nur noch verbessert. Ganz in ihrem Interesse.

Warum auch Großkonzerne vom CRS profitieren

Die Strategie der USA kann man als geglückte Anwendung eines ökomischen Begriffes sehen, der “Regulatory Capture”. Das bringt uns direkt zum dritten Profiteur des automatischen Informationsaustausches – den Großkonzernen.

Ich habe nichts per se gegen Großkonzerne, aber Größe birgt Probleme. Insbesondere Probleme für den Wettbewerb. Ohne abschweifen zu wollen – in einem freien Markt wären Großunternehmen kein großes Problem. Wenn es sie denn überhaupt geben würde. Neue Wettbewerber können die Großkonzerne immer wieder herausfordern, und Marktanteile streitig machen. Bis auf den für den Endkunden in der Regel vorteilhaften Unterbietungswettbewerb, den Großkonzerne dank größerem Kapital in der Regel für sich entscheiden, bleiben ihm im freien Markt kaum Möglichkeiten kleine Mitbewerber auszuschalten, durch die nach einiger Zeit durchaus eine Gefahr drohen könnte.

Aber einen freien Markt gibt es natürlich nirgendwo. Gerade in einer Demokratie entscheiden Stimmen, die an den Meistbietenden verschachert werden. Lobbyisten tun

Politikern und Politiker tun Lobbyisten einen Gefallen. Das ist natürlich stark vereinfacht, letztlich aber wie unser demokratisches System funktioniert. Lobbyisten freilich kann sich nicht jeder leisten. Zumindest nicht gut bezahlte Heere von Lobbyisten, die alle wichtigen Institutionen der globalen Demokratie belagern. Das können nur Großkonzerne. Und die nutzen natürlich die Gunst der Stunde, endlich ihren Mitbewerbern zusetzen zu können. Selbst wenn sie selbst unter neuen Regulierungen leiden, so machen sie doch auch den Mitbewerbern das Leben schwer oder zerstören ihn gar sofort. Schließlich haben sie das Kapital und damit den längeren Atem. Oder haben bereits längst ein Quasi-Monopol durch zu hohe Markthürden erreicht, die sie selbst gewollt haben. Ihre Mittel sind alles, was im politökonomischen Mainstream als wichtig erachtet wird und gerne auch gerade in Deutschland eingeführt wird. Der Mindestlohn und die damit verbundenen Berichtspflichten ist so ein gutes Beispiel. Leicht für Großkonzerne zu implementieren, während kleine Unternehmen die Ressourcen fehlen. Wie den Mindestlohn gibt es unzählige weitere Beispiele, etwa Intellektuelles Eigentum und Patente.

Und es gibt das Beispiel der Besteuerung. Während tausende von Unternehmer sich bei extrem hohen Steuersätzen zu Tode schuften, zahlen Apple, Google und Co. in Luxemburg 1,5%. Immer noch viel bei ihren Umsätzen natürlich – aber ein Klacks im Vergleich. Das soll nicht heißen, dass sie mehr bezahlen sollen. Von mir aus sollen sie gar keine Steuern zahlen müssen. Aber im gleichen Atemzug sollte kein Unternehmen mehr Steuern zahlen müssen. Zum Glück eine denkbare Möglichkeit, die Du durch ein staatenloses Business erreichen kannst!

Wenn sie nicht gleich mit einer korrupten Regierung einen Deal aushandeln, nutzen sie die unübersichtlichen Steuersysteme, die sie selbst promotet haben. Während sie sich die Wirtschaftsberatungsfirmen leisten können, die die (selbst ermöglichten) Schlupflöcher zu benutzen, ist der Kleinunternehmer mit seinem Wald-und-Wiesen-Steuerberater hilflos. Was ihm als Steueroptimierung verkauft wird ist ein schlechter Witz in Hinblick auf das, was Großkonzernen geboten wird.

Besonders pervers in dieser Hinsicht sind all die Milliardäre, die Steuergerechtigkeit fordern, selbst aber weder Kapital- noch Einkommenssteuer zahlen. Das wird wie im jüngsten Fall von Mark Zuckerberg dann als 45-Milliarden-Spende verkauft, während es ihm in der Realität satte Steuervorteile ermöglicht (Anmerkung: ich gönne es ihm. Er kann das Geld deutlich besser zur Lösung von Problemen einsetzen als jeder Staat es könnte). Auf Heuchelei muss man nichtsdestotrotz hinweisen. Ein Milliardär wie George Soros mag soviel er will von Steuergerechtigkeit schwadronieren, am Ende zementiert er damit nur seine Machtposition (ihm gönne ich es nicht).

Politische Verwirrungen

Leiden tun die jungen Macher, die den Unternehmen in seinen Fonds gefährlich werden könnten. Leiden tun alle Unternehmer, die keine Millionen auf dem Konto haben. Sie zahlen die Rechnung für die Mega-Reichen. Und werden immer weiter reguliert, immer weiter gegängelt, immer weiter besteuert und merken es nichtmal, ja stimmen noch im Chor mit Stimmvolk und Politikheuchlern mit ein. Aber bevor ich zum Ende dieses langes Artikels emotional werde, muss noch eine abschließende Bemerkung erlaubt sein: die politische Linke hat in meinen Augen durchweg die richtige Analyse der nationalen und globalen Herausforderungen, zieht aber völlig falsche Schlüsse. Statt Gründe bekämpen sie lieber Symptome. Und mit ihrem Glauben an den Staat gehen sie genau in die falsche Richtung und machen alles schlimmer. Sie sorgen für mehr Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Armut auf der Welt, während sie es der einzigen Lösung – den freieren Märkten, dem bedingugslosen Wettbewerb – in die Schuhe schieben. Die Linken unserer Tage sind die Steigbügelhalter der Milliardäre und Großkonzerne, die sie vorgeben mit Vermögenssteuern und Streiks bekämpfen zu können.

Aber genug des politischen Exkurses. Die Zusammenhänge können diverse libertäre Autoren viel besser erklären. Als Staatenloser sehe ich es aber auch als meine Aufgabe, diese Zusammenhänge in meinen Blog mit einfließen zu lassen, ohne dass Du durch diesen sehr langen Artikel bisher vielleicht einen konkreten Nutzen hattest.

Mit dem wollen wir jetzt aber ganz kurz aufhören, ehe wir ihn woanders vertiefen. Warum kein Offshore-Unternehmen in den USA anmelden?

Es ist tatsächlich eine Option. Es kann für viele Sinn machen. Aber die meisten Gründungsagenturen verschweigen essentielle Informationen.

Keine Transaktionen auf dem Gebiet der USA oder mit in Amerika lebenden Personen möglich bei Steuerfreiheit (und die USA haben durchaus Potential das zu überwachen)
Verschweigen der Tatsache, dass ein sehr kompliziertes FBAR-Formular (FATCA-Vorschrift) ausgefüllt werden muss (wenn mehr als 10.000 auf ausländischen Konten gehalten)
Für das FBAR-Formular muss eine Steuernnummer beantragt werden, auch wenn das Unternehmen als steuerfrei gilt.
Die Steuerfreiheit ist von der konkreten Struktur abhängig
Kurzfristige Änderungen der Gesetze betreffend Unternehmen sind die Regel in vielen Bundesstaaten, nicht die Ausnahme

Während US-Limiteds oft mit verlockenden Preisen und Vorteilen locken, sollte man sich genau anschauen, was man wählt. Die angesprochenen Punkte sind nicht zwingend schlimm, können aber für unangenehmes Erstaunen sorgen, wenn man sie nicht erwartet hat. Für manche Strukturen würde selbst ich ein US-Unternehmen empfehlen. Hals über Kopf sich auf die USA zu stürzen, weil sie eine undurchdringbare Steueroase geworden sind, möchte ich Dir aber von abraten, bis ich mich in einem anderen Artikel ausführlicher dem Thema US-Unternehmen gewidmet habe.

Erst einmal steht aber der nächste Artikel über die Schlupflöcher des CRS-Abkommes an. Ich habe bereits 35 gezählt – und Du wirst sehen, wie Großkonzerne doch sehr von ihnen bevorzugt werden, während Du als Kleinunternehmer kaum Chancen hast von ihnen zu profitieren. Daher kann ich Dir nur raten: Handeln statt meckern!

Führe auch Du Dein Business staatenlos – Weil Dein Leben Dir gehört!

Der Beitrag Steuerparadies USA – und wer noch vom Informationsaustausch profitiert erschien zuerst auf Staatenlos.

Staatenlos-Interview: „Staatenlos“ durch Bitnation, mit Erik Vollstädt

$
0
0

Heute machen wir auf Staatenlos mal eine kleine Pause von den Herausforderungen der Zukunft und widmen uns statt dessen den Möglichkeiten. Während das Bankgeheimnis ab 2016 durch den automatischen Informationsaustausch Geschichte wird, gibt es längst neue Möglichkeiten sein Geld mit Krypto-Währungen wie Bitcoin weltweit sicher, günstig und anonym zu transferieren.

Welche Möglichkeiten sich heute bereits mit Bitcoin bieten, habe ich in einem vergangenen Webinar deutlich gemacht. Was viele vergesssen, die von Bitcoin hören, ist aber, dass längst nicht nur der Währungs- und Spekulationsaspekt das Spannende ist. Viel mehr bietet die Bitcoin-Blockchain äußerst spannende Möglichkeiten, die Welt durch Dezentralisierung ein bisschen besser zu machen.

Das Blockchain-Verfahren – grob gesagt die durch das Mining von Krypto-Währungen erzeugten Blöcke – können potentiell sämtliche noch zentralisierte Systeme durch dezentrale ersetzen. Da die Blockchain öffentlich einsehbar und weder zu löschen noch kaum zu manipulieren ist, ist sie der perfekte Speicherort von Verträgen und weiteren Dingen. So geht Bitcoin als größte Krypto-Währung mittlerweile nicht nur der Finanzindustrie an den Kragen, sondern droht in Gestalt der Blockchain auch anderen Branchen mit heftigen Veränderungen.

Insbesondere ein Monopolist muss sich besonders fürchten: unser Staat. Während Blockchains zwar nicht seine Kernfunktionen der inneren und äußeren Sicherheit erfüllen können, können sämtliche andere Regierungsleistungen dezentral über die Blockchain nachgebildet werden. Wer in Zukunft heiraten, ein Unternehmen registrieren, Landrechte erwerben oder Verträge schließen will, ist längst nicht mehr auf den Staat angewiesen.

Schließlich gibt es jetzt Bitnation – ein revolutionäres Unternehmen, selbst auf der Blockchain registriert und damit keinem Staat der Welt untertan. Ich selbst bin Botschafter von Bitnation, kann mir etwas Werbung für unser Projekt also nicht verkneifen. Daher habe ich ein Interview mit meinem Kollegen Erik Vollstädt aufgesetzt, in der wir Euch die wesentliche Idee hinter Bitnation und seine Funktionen einmal genauer vorstellen wollen. Bitnation ist noch in der Entwicklungsphase, die wesentlichen Funktionen stehen aber schon.

Mittlerweile wurden gar schon Staaten auf uns aufmerksam. Das estonische e-Residency-Programm hat uns etwa angefragt, unsere Notarisierungsmöglichkeiten über die Blockchain für ihr Programm zu nutzen. Auch anderenfalls lassen die Entwicklungen positives vermuten. So richtet sich die Technologie auch in erster Linie an Drittweltländer, deren Bevölkerung noch viel mehr Problemen ausgesetzt ist als den westlichen Menschen. Diese haben nämlich kaum oder gar keinen Zugang zu effektiven Dienstleistungen ihrer Regierung, die durch Korruption, Vetternwirtschaft und Ineffizienz geprägt ist. Über die Blockchain bieten sich ihnen zusätzliche Möglichkeiten, wie etwa das im Interview angesprochene Projekt zur Registrierung von Land in Ghana zeigt.

Bitnation wird mittelfristig freilich auch für den ortsunabhängigen Unternehmer interessant. Statt sich ein Offshore-Land suchen zu müssen, kann das Unternehmen schlicht auf der Blockchain registriert werden. Selbst Kapital kann in Form von Krypto-Equity ausgegeben werden – in dieser Form finanziert Bitnation seine Entwicklung unter anderem selbst. Völlig open-source und ohne Fremdkapital arbeiten einige Entwickler auf meist freiwilliger Basis seit einigen Monaten an der Umsetzung. Dies garantiert die Unabhängigkeit, auch wenn sich alles dadurch verzögern mag.

Wer über das Interview herausgehend weitere Informationen über die Möglichkeiten der Blockchain wissen möchte, der kann auch meine eigene Bachelor-Arbeit lesen, die allerdings sehr technisch und kompliziert ist. Zumindest für meine Professoren, die sie entsprechend schlecht bewertet haben. Aber das muss ja nichts heißen…

Erst einmal aber viel Spaß mit dem Interview, hier in 2 Videos aufgeteilt.
Falls dir die Idee zusagt, melde Dich doch gerne bei Erik oder mir – wir suchen weiterhin nach Menschen, die unser „staatenloses“ Projekt weiter in die Öffentlichkeit tragen, insbesondere wo der Start des Bitnation-Plattform immer näher rückt. Erik selbst ist auch gerne bereit bei Konferenzen oder Vorträgen aufzutreten und einen persönlichen Einblick ins Thema zu geben.

Der Beitrag Staatenlos-Interview: „Staatenlos“ durch Bitnation, mit Erik Vollstädt erschien zuerst auf Staatenlos.

Viewing all 309 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>